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Polt - die Klassiker in einem Band

Polt - die Klassiker in einem Band

Titel: Polt - die Klassiker in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haymon
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schwieg Simon Polt und konzentrierte sich auf die Fahrt. Zu Hause angekommen, legte er den Martin aufs Bett, verständigte den Arzt und rief auch Karl Fürnkranz an. „Ihr Sohn ist bei mir, wollt ich nur sagen. Er schaut aus, als hätt er eine Schlägerei gehabt. Ich möchte erst einmal allein mit ihm reden. Und wenn der Dr. Eichhorn nichts dagegen hat, bring ich den Martin nachher zu Ihnen.“
    „Danke! Mehr fällt mir nicht ein, im Augenblick.“
    „Reicht ja. Bis dann!“
    Polt griff noch einmal zum Telefon und wählte die Privatnummer eines Mechanikers, mit dem man erwiesenermaßen Pferde stehlen konnte. „Hallo, Gottfried. Du mußt leider noch einmal hinaus, heute. In einem Weingarten bei den Serpentinen der Bundesstraße zur Grenze hin liegt ein roter Mazda. Den holst du bitte und bringst ihn in die Werkstatt. Wenn dich ein Gendarm sieht, berufst du dich auf mich. Laß das Wrack, wie es ist, ich komm dann bei dir vorbei. Nein, weiter brauchst du nichts zu tun. Mit dem Besitzer vom Weingarten red ich morgen, und dann kann ich nur noch hoffen, daß der Harald Mank Verständnis hat.“
    Polt setzte sich auf die Bettkante.
    „Danke.“ Martin Fürnkranz grinste.
    „Hat dein Vater auch schon gesagt. Also jetzt heraus mit der Sprache! Was war los?“
    „Ich bin da in was hineingeschlittert.“
    „Allerdings.“
    „So meine ich es nicht. Ich hab Schulden. Ganz schön hohe.“
    „Und wie kommt man dazu, in deinem Alter? Entschuldigung, in Ihrem.“
    „Bleiben Sie ruhig beim Du, Herr Polt, so ungeheuer erwachsen komm ich mir nicht mehr vor, nach meinen Kindereien, die ich mir da geleistet habe. Angefangen hat es mit dem Handy. Tag und Nacht telefoniert, SMS tonnenweise. Dann hab ich einmal bei einem Geldspielautomaten in Breitenfeld lässig einen Tausender gewonnen. Wow! Das war er also, der Ausweg. Schöner Ausweg, Herr Polt! Heute bin ich süchtig auf die Scheiß-Automatenspielerei, obwohl ich längst weiß, wohin das führt.“
    „Da gibt es Beratung. Und Selbsthilfegruppen.“
    „Kenn ich aus dem Internet. Und die werden hoffentlich Rat wissen, damit sich alles einrenkt, schnell, bevor der Alte was merkt.“
    „Oder du redest gleich mit ihm. Den Kopf reißt er dir nicht ab, wetten?“
    „Vielleicht haben Sie recht, Herr Polt. Aber da ist noch ein Problem. Ich hab mir Geld beschafft, drüben in Znaim. Jede Summe ist da zu haben, mit Mörderzinsen natürlich. Und wenn’s dann mit dem Zurückzahlen nicht klappt …, na ja. Heute früh ist ein Anruf gekommen, daß ich um sieben beim Urlauberkreuz sein soll, für eine Aussprache. Schöne Aussprache. Halb bewußtlos bin ich geprügelt worden, dann hab ich mich losreißen können, bin ins Auto und nichts wie weg. Ich habe versucht, nach Hause zu kommen. Die sind kreuzgefährlich, Inspektor. Geldgeschäfte sind das Harmloseste. Wenn die erfahren, daß ich rede, bin ich erledigt.“
    „Hat dieser Heinz Dvorak, den ich bei dir gesehen habe, damit zu tun?“
    „Weiß ich nicht. Aber der Tip war von ihm.“
    „Ist das die ganze Geschichte?“
    „So ziemlich.“
    „Also mehr erzählst du mir nicht?“
    Martin Fürnkranz senkte den Kopf. „War das Auto vom Vater, mit dem Sie mich geholt haben, nicht wahr?“
    „Er hat sich Sorgen gemacht.“
    „Ausnahmsweise zu Recht, Herr Polt.“
    „Und weiter?“
    Martin Fürnkranz schwieg. Polt öffnete das Fenster und schaute in die Nacht hinaus und wartete auf Dr. Eichhorn. Fünf Minuten später war der Arzt da und hielt sich erst gar nicht damit auf, den Schnee von den Schuhen zu klopfen. „Hallo, Simon! Ist das eine Art, an einem Feiertag? Ah, da haben wir ihn ja, unseren Blessierten! Schmerzen?“
    „Es geht.“
    Nach gründlicher Untersuchung gab Dr. Eichhorn dem jungen Fürnkranz einen spielerischen Klaps auf die Wange. „Hält was aus, der junge Mann!“ Er wandte sich an Polt. „Und was für Blödheiten dahinterstehen, soll mich vorerst nicht interessieren, wie?“
    „Wenn’s geht …“
    „Deine Verantwortung, Simon. Ich muß heim, es ist noch gefüllte Gans da, von gestern.“
    Als der Arzt gegangen war, schüttelte Simon Polt den Kopf und schaute auf Martin Fürnkranz nieder, der sich aufgerichtet hatte. „Irgendwie hab ich das Gefühl, als würde ich einen Blödsinn nach dem anderen machen. Nun gut, dann eben weiter so. Kannst du gehen?“
    „Bestimmt!“ Der junge Mann stand rasch auf, taumelte ein wenig, machte dann aber ein paar energische Schritte.
    Polt rief Martins Vater an und bat ihn,

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