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Polt - die Klassiker in einem Band

Polt - die Klassiker in einem Band

Titel: Polt - die Klassiker in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haymon
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hab’s mir aufgeschrieben, gleich nachher, zu Hause. Und seit damals nehme ich Sie beim Wort.“
    „Und? Habe ich Sie enttäuscht?“
    „Darum geht’s nicht. Wenn ich recht versteh, glauben Sie Ihr Leben so fest im Griff zu haben, daß Sie damit spielen können, und stolz sind Sie auch noch drauf.“
    „Vielleicht.“
    „Sie haben Ihre Frau sehr gern gehabt, nicht wahr?“
    „Ja.“
    „Und seit sie nicht mehr da ist, schaut es im Karl Fürnkranz ziemlich leer aus. So viel Tüchtigkeit und Wissen, so viele Bücher kann er gar nicht in sich hineinstopfen, daß sich daran was ändern würde. Waren Sie eigentlich je wieder einmal so richtig glücklich?“
    Der Weinbauer schüttelte stumm den Kopf. Dann wurden seine Augen schmal. „Ja, einmal vielleicht doch. Damals, wie nach der Eisweinlese der Preßbalken niedergegangen ist, wie ein Richtschwert. Das war schon was!“
    „Aber doch auch nur im Kopf, Herr Fürnkranz. Und dann die Monika. Sie haben gedacht, daß Sie ein guter Vater sind, und stehen auf einmal hilflos da, wenn sie Hilfe braucht. Haben Sie wirklich erst vom Lutzer erfahren, was mit ihr geschehen ist?“
    „Ja. Was glauben Sie, was ich mit dem schon früher aufgeführt hätte!“
    „Und du, Martin?“
    „Lassen Sie den Buben in Ruhe, Herr Polt. Der hat schon mehr als genug hinnehmen müssen. Seit heute weiß er, was mit seiner Schwester war, und seit heute weiß er, was sich im Preßhaus abgespielt hat.“
    „Weiß er genau das, was ich von Ihnen weiß?“
    „So ziemlich.“
    „Also auch, daß Sie …“
    Fürnkranz sprang auf. „Schluß jetzt! Sie halten Ihr ungewaschenes Maul und wir gehen. Komm, Martin!“
    Martin war noch blasser geworden und schaute zu seinem Vater hinauf. „Du hast ihm was anderes erzählt?“
    Fürnkranz setzte sich. „Wir reden später drüber, Martin. Und zu Ihnen, Herr Gendarm: Ich werde als Vater doch wohl das Recht haben, meinem Buben die Wahrheit so beizubringen, daß er damit fertig wird.“
    „Haben Sie die Wahrheit gesagt, Herr Fürnkranz? Und was Ihren Buben angeht: Der hat nicht nur den gscheiten Kopf vom Vater, sondern auch die Phantasie. War nicht schlecht, die Geschichte von der Spielleidenschaft und den finsteren Geldverleihern, aber ein bißchen fadenscheinig auch, Martin. Für einen ruinösen Kleinkredit gibt es bei uns genug windige Adressen. Und selbst wenn das Geld von drüben gewesen wäre, die machen sich bestimmt nicht die Mühe, nach Österreich zu fahren, um dich zu verprügeln.“
    Martin schaute unwillig drein. „Schlecht gelogen, na und? Das ist doch nicht mehr wichtig, Schnee von gestern! Und jetzt wissen Sie ja die Wahrheit. Trotzdem, danke noch einmal, war verdammt anständig von Ihnen.“
    „Und warum haben Sie mitgespielt und die Geschichte bekräftigt, Herr Fürnkranz?“
    „Weil mir der Martin gebeichtet hat, was wirklich los war, und warum er Ihnen das nicht auf die Nase binden wollte. War ein ganz schöner Schock für ihn, als er erkennen hat müssen, was dieser Dvorak für ein Mensch war und daß er aller Wahrscheinlichkeit nach den armen Bartl auf dem Gewissen hat. War in meinen Augen ein kühl geplanter Mord, Inspektor.“
    „Vergessen Sie den Inspektor, ein für alle Mal! Der Dvorak hat den Bartl wohl ins Auto gelockt und betrunken gemacht. Den Rest hat er dann elegant vom Frost erledigen lassen. Aber sag einmal, Martin. Früher, als du noch nicht gewußt hast, daß der Dvorak ein eiskalter Gauner ist, muß seine Welt drüben für dich doch unheimlich aufregend gewesen sein.“
    Martin schaute vorsichtig zu seinem Vater hinüber. „Unheimlich aufregend, das trifft. Thrill, Kick, alles miteinander und zur Potenz. Ich brauche ja keinem zu erzählen, wie das ist bei uns: öd, uröd. No fun, no future. Und dann sitzt auf einmal einer neben dir im Auto und sagt: Hej, Partner! Was machen wir heute? Wünsch dir was, alles kannst du haben. Und wie ist das mit den Mädels im Wiesbachtal? Blöde Tussis. Erst wollen sie nicht, und hast du sie endlich einmal flachgelegt, wär ein Brett temperamentvoller. Aber dann, drüben … Ich habe vorher ja noch nie richtig mit einer Frau, wissen Sie? Erst hab ich mich geniert, und dann war es sensationell, so als wär ich in einem Hollywoodfilm aufgewacht, als James Bond, oder so. Na ja, im Wiesbachtal bin ich immer noch mit der Christl gegangen. Die ist mir dann aber dahintergekommen und hat Schluß gemacht. Und jetzt ist alles vorbei. Aus der Traum.“ Martin schaute ins Leere.
    „Haben

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