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Polt - die Klassiker in einem Band

Polt - die Klassiker in einem Band

Titel: Polt - die Klassiker in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haymon
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Beobachtung“, gab Klaus kühl Auskunft. Dann senkte er die Stimme. „Aber die Höhle gehörte zu unserem dritten großen Geheimnis.“
    „Gehörte?“
    „Wir haben es natürlich verlagern müssen.“
    Detailskizze Burgheimer Kellergasse und Umgebung

    „Natürlich. Schade, daß ihr mir nicht helfen könnt. Übrigens bin ich schon gespannt darauf, wo ich das Fahrrad von der Frau Habesam nächstens finden werde.“ Schweigen ringsum. „War ja auch eine Gemeinheit, damals, das mit dem Hausverbot.“
    Die vier waren blaß geworden. „Was wissen Sie, Herr Inspektor?“ fragte Klaus leise.
    „Mehr, als mir lieb ist.“
    „Und wenn Sie das Fahrrad ganz bestimmt nicht mehr suchen müssen? Großes Ehrenwort?“
    „Dann seid ihr mir nur noch einen kleinen Gefallen schuldig.“
    „Welchen Gefallen?“
    „Ich möchte wissen, ob ihr mit dem Willi etwas zu tun hattet. Ich denke an nichts Schlimmes. Aber es hat einen doch reizen können, ihn ein bißchen aufzuziehen, tolpatschig wie er war.“
    Klaus schaute in die Runde, dann schaute er an Polts Kopf vorbei auf ein kleines Fenster in der Bretterwand. „Gekannt haben wir den Willi schon. Aber wir haben ihm nichts getan, nicht wirklich.“
    Polt schaute gleichmütig drein. „Also höchstens einmal sein komisches Gesicht nachgemacht oder mit dem Ball nach ihm geworfen.“
    „Ja, in der Art.“
    „Ich erzähle euch was. An dem Tag, als die Sache mit Willi passiert ist, habe ich ihn gegen zwei Uhr auf der Wiese oben am todten Hengst angetroffen. Ich war besorgt, daß er, gedankenverloren wie er manchmal war, dem Lößabsturz zu nahe kommen könnte. Aber er hat mir versprochen aufzupassen. Ich kann es mir nicht erklären, warum es trotzdem passiert ist.“
    Klaus schaute jetzt Polt wie hypnotisiert ins Gesicht. „Er wird erschrocken sein.“
    „Ja, denke ich auch.“ Die Spannung im Gesicht Klaus Wiesers löste sich ein wenig. „Und das Fahrrad von Frau Habesam, Herr Inspektor?“
    Polt streckte sich, es war ja doch ein wenig eng in der Hütte. „Welches Fahrrad? Aber ganz abgesehen davon: Warum ihr den Runhof beobachtet, würde ich schon noch gerne erfahren. Wo es doch ohnehin kein besonders großes Geheimnis ist.“
    Klaus warf den anderen einen kurzen Blick zu. „Also gut, Sie sollen es wissen, Herr Inspektor. Wir sind hinter diesem seltsamen Knecht her, der fast immer im Stall ist und nie den Hof verläßt. Warum zeigt er sich nicht? Vielleicht wird er gefangengehalten? Oder er hat was angestellt und muß sich verstecken.“
    Polt dachte kurz nach. „Recht interessante Vermutungen, aber sie gehen wahrscheinlich in die falsche Richtung. Ich habe kurz mit dem Mann geredet. Ein eigenartiger Mensch ist er schon. Aber er steht nicht unter Druck, und Angst hat er auch nicht. Fritz Brenner ist übrigens sein Name. – So. Jetzt muß ich aber gehen. Was ist mit der Augenbinde?“
    Klaus grinste. „Nicht mehr notwendig. Irgendwie gehören Sie jetzt zu uns, Herr Inspektor.“
    Zu Hause angekommen, rief Polt gleich Karin Walter an. „Du, Karin, die vier haben mich sozusagen vorgeladen. In ein Baumhaus in der verlassenen Kellergasse.“
    „Wie ist es gelaufen?“
    „Ich weiß nicht. Dieser Klaus macht es mir nicht gerade leicht. Sogar als ich ihn mit dem Fahrrad der Frau Habesam ein wenig nervös gemacht habe, hat er zum Thema Willi nicht mehr gesagt, als ohnehin zu vermuten war.“
    „Nervös gemacht? Du hast den Klaus massiv unter Druck gesetzt! Erpressung nenne ich das.“
    „Also gut, ich gestehe.“
    „Das ändert nichts, Simon. Ich kenne den Klaus. Nach außen hin spielt er seine Rolle weiter. Aber dem geht es derzeit ganz schlecht, sage ich dir.“
    „Warum eigentlich, wenn die vier gar nicht am Tatort waren?“
    „Ich will dich nicht auf noch blödere Ideen bringen, aber bist du da wirklich ganz sicher?“
    „Nein. Ich werde noch einmal mit dem Gapmayr reden müssen.“
    „Na gut, der ist schon eher ein geeignetes Objekt für polizeiliche Heimtücke.“
    „Abgesehen davon. Wie geht’s dir so?“
    „Nicht besonders, Simon. Und frag mich nicht, wer oder was daran schuld ist.“
    Bedrückt legte Polt den Hörer aufs Telefon. Er fühlte sich nicht wohl in seiner Haut, und die Stille, die er sonst so mochte, war ihm lästig. Er wollte aber auch nicht ins Wirtshaus gehen, wo man ihm ja doch nur Fragen stellen würde, auf die er keine Antwort wußte. Der Höllenbauer war nicht zu Hause, also war es gut möglich, ihn im Weinkeller anzutreffen.
    Es dämmerte

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