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Ponyhof kleines Hufeisen - 01 - Wolkenmaehne sucht Freunde

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 01 - Wolkenmaehne sucht Freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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einen Ruck und band Wolkenmähne los. Hier auf dem Ponyhof sollten sich alle gegenseitig helfen, hatte Cornelia gesagt. Hoffentlich würde Michaela sich mit der Zeit ändern und lernen, ihr Pferd richtig zu versorgen. Sonst würde sie nicht hierher passen.
£in folgenschwerer Sturz



Ein folgenschwerer Sturz
    „Jetzt geh her!“ Sigi Holzheimer, der Hufschmied, band seine Lederschürze um.
    Sabine führte Wolkenmähne neben seinen Wagen. Dort stand schon der Amboss bereit, Raspeln und Hufmesser waren sorgfältig in einem Holzkasten aufgereiht. Wolkenmähne näherte sich dem Wagen misstrauisch.
    „Hab keine Angst, meine Kleine!“ Wie oft hatte Sabine der scheuen Stute das in den letzten Wochen schon gesagt! „Sie fürchtet sich vor Männern“, fuhr sie zu dem Schmied gewandt fort, als Sigi auf sie zuging.
    Der große Mann blieb stehen und sah Wolkenmähne ruhig an. „Ich tue dir nichts“, brummte er. „Neue Eisen sollst du kriegen, damit du besser laufen kannst!“ Er streckte die Hand aus.
    Die Stute schnaubte zwar nervös, aber sie ließ sich anfassen und den Hals klopfen.
    Sabine erzählte dem Schmied, dass Wolkenmähne frisch aus Island kam und noch sehr scheu war.
    Sigi griff nach Wolkenmähnes Vorderbein, und sie gab gehorsam den Huf. „Schade, so eine nette, kleine Stute so zu verschrecken!“, sagte er.
    „Na, das kennt man ja allmählich!“
    Dann hielt Sabine den Huf auf, während der Schmied die Eisen löste und den Huf ausschnitt. Wolkenmähne stand zwar still, aber Sabine spürte, dass sie ängstlich war und sich verspannte. Der Schmied setzte den Huf ab. Beim Aufbrennen der neuen Eisen zuckte Wolkenmähne zusammen, sie trat einmal kurz rückwärts, als der beißende Qualm des verbrannten Hufhorns ihr in die Nase stieg.
    „Na, war doch gar nicht so schlimm“, meinte Schmied Sigi, als er fertig war. „Da hab ich schon ganz andere Rösser erlebt! Große Kaltblüter mit Hufen wie Suppenteller! Drei Männer können so einen Kerl nicht halten, wenn er nicht still stehen will!“ Er musterte Wolkenmähne fachmännisch. „Ein hübsches Pferd“, sagte er. „Die Farbe gefällt mir. Ist wohl selten?“
    „Stimmt“, bestätigte Sabine, „selbst bei Isländern kommt sie nicht so häufig vor, hat Cornelia gesagt!“ Ein Windstoß ließ Wolkenmähnes silberweißen Schweif fliegen, und ihr erdbraunes Fell leuchtete golden auf. „Brav warst du, ein gutes Pferd!“, lobte Sabine, als sie Wolkenmähne dann auf der Koppel das Halfter abnahm. Die Stute sah sie mit ihren runden, dunklen Augen an und schnoberte mit dem samtweichen Maul über Sabines Arm. Sie wollte noch nicht grasen, sondern blieb ruhig bei Sabine stehen. Mit beiden
    Händen griff Sabine in die dichte Mähne und kraulte den Kopf der Stute hinter den Ohren. Das liebte Wolkenmähne. Sie reckte den Hals, trat einen Schritt vor und legte dann mit wohligem Schnauben ihr Kinn schwer auf Sabines Schulter. Sabine wurde es ganz heiß vor Freude. Wolkenmähne vertraute ihr mehr und mehr, das spürte sie deutlich.
    Sabine wollte gar nicht nach Hause gehen. Sie saß neben der Stute im Gras und beobachtete den Sonnenuntergang. Der Himmel war von Rosatönen überzogen, und dann versank der Sonnenball langsam hinter dem Horizont. Auf der anderen Seite der Welt ging jetzt gerade die Sonne auf! Hier aber senkte sich allmählich die Dämmerung herab; eine Amsel sang hell von der Spitze einer Tanne, feiner Nebel stieg von den Wiesen auf. Die weißen Schleier legten sich um Skjonis Beine, der an der Ostseite der Koppel stand und friedlich döste.
    Wolkenmähne graste ruhig neben Sabine, kleine Tautropfen hingen an den Tasthaaren um ihr Maul. Allmählich wurde es dunkel. Sabine stand auf und wollte sich auf den Heimweg machen, als sie die Rehe sah. Vorsichtig witternd trat ein Bock mit kurzem Geweih aus dem Wald. Hinter ihm drängten sich fünf Rehe und ein paar Kitze.
    Ohne ein Geräusch zu machen setzte Sabine sich wieder ins Gras. Nur ganz selten hatte sie
    Rehe so nahe gesehen! Der Wind schien gegen sie zu stehen, denn der Rehbock witterte sie nicht. Anmutig ging er weiter.
    Glofaxi hob schnell den Kopf und sah den Rehen entgegen. Er hatte keine Angst vor ihnen, sie beunruhigten ihn nicht. Er prustete kurz und fraß ruhig weiter. Auch Wolke nm ähne hatte vor den Rehen keine Angst. Vielleicht kam die Rehfamilie ja jeden Abend hierher, um mit den Pferden zu grasen? Sabine hatte schon oft gehört, dass Rehe und Hirsche vor Reitern keine Scheu haben, solange

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