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Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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aber alles blieb still.
    „Vielleicht ist niemand da“, Katrin ging um das Haus herum.
    Sabine klopfte noch einmal. Endlich hörte sie Schritte, und die Tür öffnete sich mit lautem Knarren. Eine junge Frau mit einem Baby auf dem Arm sah Sabine abwartend an. Schnell erklärte das Mädchen, warum sie gekommen waren, und gab der Frau einen der Handzettel mit Florentines Beschreibung.
    „Ein fremdes Pferd habe ich hier nicht gesehen“, sagte die Bäuerin. „Aber an eurer Stelle würde ich mich in Hintermoos umschauen!“ Sabines Herz begann zu klopfen. Wusste die Frau mehr, als sie sagen wollte?
    „In Hintermoos? Wo liegt das?“, fragte Katrin.
    „Etwa zwei Kilometer weiter in Richtung Sig-genham“, sagte die Bäuerin und deutete nach Osten. „Ich weiß nichts Genaues, aber da wohnt ein Mann, der krumme Geschäfte macht!“ Das Baby begann zu weinen. Die Frau schaukelte es hin und her, und das Kind beruhigte sich wieder. „Neulich hat er bei meinem Mann angerufen; er wollte wissen, ob wir für ein paar Tage mehrere Pferde einstellen könnten!“ Sie sah Sabine an. „Er bot uns einen guten Preis unter der Bedingung, dass die Pferde den Stall nicht verlassen sollten und wir nicht darüber redeten. Es waren Schlachtpferde, die nach Frankreich gebracht werden sollten! Vielleicht gibt’s da einen Hinweis!“
    „Haben Sie die Pferde noch?“, fragte Sabine aufgeregt.
    „Er hat sie nicht hergebracht und auch nichts mehr von sich hören lassen. Aber irgendwie kam mir die Sache komisch vor. Ihr könnt ihn ja mal fragen!“ Sie wandte sich um und wollte wieder ins Haus gehen.
    „Moment noch!“, rief Katrin schnell. „Wie heißt der Mann in Hintermoos?“
    Die Frau wandte sich um. „Kratzer. Siegfried Kratzer heißt er. Sagt aber nicht, dass ich euch das verraten habe!“
    „Bestimmt nicht!“, versicherte Sabine eifrig. „Vielen Dank auch!“
    Die Mädchen sahen sich einen Augenblick lang stumm an. „Meinst du, dass dieser Kerl etwas mit Florentine zu tun hat?“, stotterte Katrin aufgeregt.
    „Könnte sein!“ Sabine stieg auf ihr Fahrrad. „Vielleicht hat er angerufen, um Cornelia in die falsche Richtung zu schicken! Es waren ja mehrere Pferde, sagte die Frau. Der Hof hier liegt ziemlich einsam, da kann man Tiere gut verstecken!“
    „Nichts wie hin!“ Katrins Augen blitzten. „Endlich haben wir eine Spur!“

Eine aufregende Entdeckung
    Hintermoos war ein kleiner Ort mit einer Kirche, einem Wirtshaus sowie ein paar Bauernhöfen und Reihenhäusern. Die Mädchen hängten ihre Zettel aus und fragten den Wirt nach Siegfried Kratzer.
    „Der hat keine Pferde“, erwiderte der stämmige Mann. „Und ich glaube nicht, dass er Besuch mag. Niemand hier kennt ihn richtig. Er ist ein rechter Grantier, auch wenn er etwas über eure Stute wüsste, würde er es euch nicht sagen!“ Er nickte den Mädchen zu. „Ihr würdet eure Zeit verschwenden, glaubt mir. Aber am nächsten Wochenende findet der Hofoldinger Pferdemarkt statt. Da würde ich mich an eurer Stelle umschauen. Vielleicht ist euer Pferd irgendwie an einen Händler geraten. Die stellen oft keine Fragen, wenn sie ein Pferd ohne Papiere angeboten bekommen.“
    Sabine nickte niedergeschlagen. „Vielleicht ist sie gar nicht mehr hier in der Gegend ...“ Sie verstummte. Der Gedanke an Florentines Schicksal schnürte ihr die Kehle zu.
    „Das ist möglich“, Katrin seufzte. „Aber es kann nicht schaden, diesen Herrn Kratzer trotzdem mal zu fragen!“
    „Ich weiß nicht“, Sabine war unsicher. „Falls er wirklich ein Pferdedieb ist, wird er uns das bestimmt nicht sagen. Vielleicht ist er gefährlich. Bei solchen Typen weiß man nie ... Vielleicht sollten wir doch zuerst Cornelia und der Polizei Bescheid sagen!“
    Während sie noch überlegten, was sie tun sollten, kam ein Junge mit dem Fahrrad auf sie zugefahren. Er bremste so plötzlich ab, dass sein Hinterrad wegrutschte und er mit einer seitlichen Drehung dicht vor den Mädchen zum Stehen kam.
    „Entschuldigung“, sagte er, aber seine funkelnden Augen verrieten, dass es ihm nicht allzu ernst war. Er hatte glattes, schwarzes Haar und sprach ziemlich schlecht Deutsch. „Ich bin Ramiz. Seid ihr die Mädels, die ein Pferd suchen?“ Er sprach das irgendwie lustig aus, fand Sabine.
    „Stimmt!“ Sie sah den Jungen neugierig an. „Hast du es etwa gesehen?“
    „Nicht direkt“, Ramiz sprach leiser. „Aber ich werde euch etwas erzählen. Kommt mit!“
    Die Mädchen folgten ihm bis zum Ortsrand.

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