Ponyhof Kleines Hufeisen - 06 - Schnitzeljagd mit Hindernissen
von Franz dazugepachtet! Das hat sie mir erzählt!“
Sabine schöpfte neue Hoffnung. Stefan hatte ja recht - die Fohlenweide war nicht die einzige Alternative. „Das wäre toll“, sagte sie und lächelte. „Dann wäre Stella nicht alleine und trotzdem noch hier. Ich rufe heute abend gleich bei Michaela an!“
„Siehst du!“ Stefan warf eine Blick auf seine Uhr. „Ich muß noch schnell etwas für die Schnitzeljagd vorbereiten“, sagte er dann. „Nächste Woche ist es ja schon soweit! Morgen will Helga kommen und euch beim Üben zuschauen.“ „Wirklich?“ Sabine richtete sich auf. „Ich bin mal gespannt, was sie zu unserem Parcours sagt. Sicher wird sie ganz schön staunen!“
Neues Leben in der Hubermühle
Sabine machte sich fröhlich auf den Heimweg. Sie sauste mit ihrem Fahrrad die kleine Anhöhe vom Ponyhof hinunter und konnte es kaum erwarten, später mit Michaela zu reden. Sie mußten einfach ein zweites Fohlen für Stella finden! Sabine sah den Hund zu spät. Er huschte wie ein Schatten in der Dämmerung vor ihr über die Straße. Sie konnte nicht mehr bremsen und riß in dem Versuch, ihm doch noch auszuweichen, den Lenker herum. Der Vorderreifen geriet von der Straße ab, das Rad überschlug sich, und Sabine stürzte kopfüber in den Straßengraben. Benommen richtete sie sich auf, ihr Kopf dröhnte, die Schulter tat weh. Es war alles so schnell gegangen. Da tauchte neben ihr ein Hundegesicht auf. Große braune Augen sahen sie aufmerksam an, dann senkte der Hund die Schnauze und begann, freundlich ihre Hand zu lecken. „Es geht schon“, murmelte Sabine mechanisch. Sie blieb noch eine Weile sitzen, bis das Dröhnen in ihrem Kopf etwas nachließ, dann stand sie langsam auf.
Der Lenker ihres Fahrrads war verbogen, die Kette abgesprungen. Der Hund stand neben ihr und jaulte leise. Jetzt erst sah Sabine, daß er ziemlich groß und braun gestromt war. „Tiger?“ sagte sie zögernd.
Der Hund hob sofort den Kopf und wedelte mit dem Schwanz. Sabine beugte sich hinunter und griff nach der roten Hundemarke, die von seinem Halsband hing. „Wirklich!“ rief sie. „So ein Zufall! Na, komm schnell mit zum Ponyhof, wir rufen gleich mal dort an!“
Sabines Schulter schmerzte noch immer, aber ihr Kopf tat schon kaum noch weh, als sie ihr Fahrrad in den Ponyhof schob. Janosch begrüßte sie und Tiger mit lautem Gebell, er sprang um den fremden Hund herum und konnte sich gar nicht beruhigen, bis Cornelia aus der Tür trat und ihn zu sich rief. „Um Gottes willen, Sabine! Was ist passiert? Hat dich dieser Motorradfahrer von der Straße abgedrängt?“ rief sie besorgt.
Schnell erzählte Sabine, was sich zugetragen hatte.
„Komm herein, ich will mir als erstes deine Schulter anschauen“, schlug Cornelia vor. Tiger kam auch mit in die Küche, nach dem ersten Beschnuppern wedelte auch Janosch interessiert mit dem Schwanz und legte sich dann auf seinen Platz neben dem Sofa.
Sabines Schulter war aufgeschürft und wahrscheinlich geprellt. Cornelia desinfizierte die Schürfwunde und verband sie. „Da hast du noch mal Glück gehabt“, sagte sie. „Wo hast du eigentlich deinen Fahrradhelm?“
„Zu Hause“, murmelte Sabine.
„Na, da liegt er bestimmt gut!“
„Ich weiß, ich weiß“, sagte Sabine zerknirscht. „Mama sagt auch immer, daß ich ihn aufsetzen muß.“
„Sie hat recht! Beim Reiten trägst du schließlich auch deine Kappe.“
„Ich fahre bestimmt nicht mehr ohne Radhelm“, versprach Sabine. „Aber willst du nicht mal bei den Leuten in der Mühle anrufen, Cornelia? Die machen sich bestimmt ganz schreckliche Sorgen um ihren Tiger!“
Cornelia rief zweimal an, aber in der Mühle meldete sich niemand. „Sicher sind sie alle auf der Suche nach ihrem Hund“, sagte sie.
„Wir könnten ihn ja nach Hause bringen“, schlug Stefan vor, der gerade mit dem Füttern fertiggeworden war.
„Keine schlechte Idee“, Cornelia nickte. „Da lerne ich die Familie gleich kennen. Wir sind ja beinahe Nachbarn, obwohl die Mühle ein Stück weit von uns entfernt ist!“
Tiger sprang sofort bereitwillig in Cornelias Wagen; bald darauf fuhren sie langsam über den Feldweg, der zur Mühle führte.
Sabine sah die Gebäude der Mühle aus der Dunkelheit auftauchen.
„Weißt du noch?“ sagte sie leise zu Stefan.
„Klar!“ Stefan nickte. Auch er mußte beim Anblick der Mühle immer daran denken, wie sie damals hier den kleinen Schecken Max gefunden hatten. Max und den kranken Huber-Konrad.
Sabine
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