Ponyhof Kleines Hufeisen - 06 - Schnitzeljagd mit Hindernissen
daran gewöhnen!“ Er ging zur Koppel und kam bald darauf mit dem Hengstchen zurück. Offensichtlich hatte er keine Schwierigkeiten beim Einfangen gemacht.
Volker band das Fohlen an und begann es ruhig zu putzen. Der kleine Hengst ließ sich brav striegeln, er gab sogar die Hufe ziemlich gut. Nur bei den Hinterbeinen war er etwas zappelig, aber Volker hatte Geduld mit ihm. Inzwischen waren einige Reitschüler gekommen und holten ihre Pferde zum Putzen von der Weide. Die Gegenwart der anderen schien dem Fohlen gutzutun. Zum Schluß suchte Volker noch eine Bürste für die Mähne und ging dazu in die Sattelkammer. Er fand nicht gleich das Richtige und suchte eine Weile herum. Das Fohlen nutzte die Zeit, um am Anbindestrick herumzuknabbern. Gerade als Volker aus der Tür trat, hatte es sich losgemacht und trabte munter über den Hof. „Volker! Dein Fohlen!“ rief Cornelia.
Schnell lief Volker ihm nach, aber das erwies sich als Fehler. Sobald der junge Mann sich näherte, lief das Fohlen schneller - und zwar geradewegs auf Cornelias Blumenbeet zu.
„Paß bloß auf, daß er mir nicht die Blumen abfrißt!“ rief Cornelia entsetzt.
Aber es war schon zu spät! Mit einem Ruck hatte das Fohlen die fast erblühte Sonnenblume abgebissen, die Cornelias ganzer Stolz gewesen war. Die Blume hing noch aus seinem Maul, als er quer über den Hof galoppierte und dabei in
Janoschs Wasserschüssel trat, die laut scheppernd zur Seite flog. Darüber erschrak das Fohlen so, daß es mit einem gewaltigen Satz über den Gartenzaun sprang und hinter dem Haus verschwand.
„Lauf ihm nur nicht gleich nach“, riet Cornelia und ging dann zu ihrem Blumenbeet. „Wenn er sich beruhigt hat, läßt er sich leichter fangen.“ Die Reitschüler lachten. „Na, toll, Volker! Da hast du dir ja einen schönen Schlingel an Land gezogen!“
Volker wußte nicht recht, ob er wütend sein oder mitlachen sollte. Zuerst einmal ging er schnell zu Cornelia. „Ich pflanze dir neue Sonnenblumen“, versprach er. „Wer konnte auch ahnen, daß er den Knoten aufbekommt!“ Plötzlich blieb er stehen. „Jetzt weiß ich einen Namen, der zu ihm paßt! Er soll Moritz heißen!“ „Gute Idee“, fand Sabine. „Streiche genug macht er ja!“
„Allerdings! Ich habe das Gefühl, daß wir noch eine Menge mit ihm erleben werden!“ Cornelia füllte Janoschs Wasserschüssel wieder auf und sah Volker nach, der nun ebenfalls über den Gartenzaun sprang, um sein Fohlen Moritz wieder einzufangen.
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