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Ponyhof Kleines Hufeisen - 06 - Schnitzeljagd mit Hindernissen

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 06 - Schnitzeljagd mit Hindernissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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leicht.
    Sabine, Marei, Franz und Katrin standen zusammen in der Sattelkammer, die auch als eine Art Reiterstübchen diente, wenn sie nicht gerade alle um Cornelias großen alten Küchentisch saßen.
    „Fünf!“ rief Marei.
    „Nein, sieben!“ meinte Katrin.
    „Quatsch! Höchstens vier!“ rief Franz. „Sie kriegt doch zum ersten Mal Junge. Nicht mehr als vier! Wollen wir wetten?“ fragte er seine Schwester.
    Sabine schaute Grauchen an, die mit geschlossenen Augen in der Sonne döste. Ihr Bauch war nun schon deutlich gerundet. Wie viele Katzenkinder würde Grauchen bekommen?
    „Wetten! Mit dir doch nicht!“ Marei warf ihrem Bruder einen vorwurfsvollen Blick zu. „Du schuldest mir immer noch einmal Abspülen von unserer letzten Wette!“
    „Ich hatte gespült, du hast es nur nicht gesehen!“ gab Franz giftig zurück.
    „Nichts als Ausreden! Ich hab’s nicht gesehen, Mama nicht und Papa nicht und sonst auch keiner! Drückeberger!“ sagte Marei empört. „Immer muß ich alles machen!“
    Katrin warf Sabine einen Blick zu und verdrehte die Augen. Auch Sabine ging der ständige Streit der Geschwister oft auf die Nerven. „Könnt ihr nicht mal aufhören!“ fuhr sie schließlich dazwischen. „Das ist ja nicht auszuhalten! Dauernd habt ihr euch in der Wolle, meistens wegen nichts und wieder nichts.“
    „Ach, findest du?“ Nun war Marei gekränkt. „Du hast ja keine Ahnung, wie ätzend das ist, wenn man so einen Bruder hat, der einen ständig nervt!“
    „Oder eine Schwester, die einen von früh bis spät anmacht und immer alles besser weiß!“ fügte Franz schnell hinzu.
    Sabine hatte keine Geschwister. Oft dachte sie darüber nach, wie es wohl sein mochte, Geschwister zu haben. Nicht alle stritten sich ja schließlich dauernd so, wie Franz und Marei es taten. Die Eltern der beiden hatten wenig Zeit für ihre Kinder, sie arbeiteten hart auf ihrem Hof mit vielen Tieren. So waren Franz und Marei meistens sich selbst überlassen. Aber wenn sie sich auch oft stritten, so hingen sie doch sehr aneinander und halfen sich im Ernstfall immer.
    Janosch, der unter dem kleinen Tisch in der Sattelkammer gedöst hatte, sprang mit einem Ruck auf und bellte. Dann wurde leise an der Tür der Sattelkammer geklopft.
    Franz ging zur Tür und öffnete. Vor ihm standen ein Junge und ein Mädchen. Der Junge war groß und mager, er mochte etwa zwölf Jahre alt sein. Er hatte feuerrote Haare. Scheu blinzelte er durch seine dicken Brillengläser in die Sattelkammer. Das Mädchen neben ihm war jünger, mit blonden, fransigen Haaren und tiefblauen Augen.
    „Wir suchen unseren Hund“, begann der Junge und spähte wieder an Franz vorbei in die Sattelkammer.
    „Euren Hund?“ Franz sah den Jungen an. „Tut mir leid, hier ist nur unser Janosch“, erklärte er. „Ist euer Hund fortgelaufen?“
    Der Junge nickte stumm. Aber seine Schwester zog ein zerknautschtes Foto aus der Tasche, auf dem ein großer Mischlingshund zu sehen war. „Das ist unser Tiger“, erklärte sie. „Wir nennen ihn so, weil er Streifen hat!“
    „Er ist gestromt“, verbesserte der Junge, „sein Vater war ein Boxer, deshalb!“
    „Und er ist seit heute morgen weg“, sagte das Mädchen sehr leise. „Habt ihr ihn irgendwo gesehen?“
    Nun kamen alle zusammen und gaben das Foto herum. Das Gespräch über Grauchens Katzenkinder war vergessen. „Wo kommt ihr her?“ fragte Stefan, der kam, um aus der Sattelkammer die Halfter zu holen.
    „Wir sind vor ein paar Tagen hier in die Gegend gezogen“, erklärte der Junge.
    „In die Mühle“, fügte das Mädchen hinzu.
    „Die Mühle?“ Sabine horchte auf. Es gab in der näheren Umgebung nur eine Mühle. „Doch nicht etwa die Hubermühle?“ Dort hatten sie damals den kleinen Shetlandwallach Max völlig vernachlässigt gefunden, da sein Besitzer, der alte Konrad Huber, zu krank gewesen war, um ihn noch zu versorgen. Konrad Huber lebte seit damals in einem Seniorenheim, die Mühle stand leer.
    „Doch. Genau dort“, der Junge nickte.
    „In der Bruchbude wohnt ihr?“ platzte Franz heraus. Er merkte, daß er ins Fettnäpfchen getreten war, aber es war schon zu spät.
    Erstaunlicherweise warf ihm der Junge einen dankbaren Blick zu. „Ich hab’ Mama auch gesagt, daß es ein alter Schuppen ist“, sagte er mürrisch. „In München war es viel schöner...“ Er brach ab, als hätte er zuviel gesagt. „Aber sie wollte ja unbedingt aufs Land. Sie wollten die Mühle wieder herrichten.“
    „Ich glaube, daß

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