Ponyhof Kleines Hufeisen - 06 - Schnitzeljagd mit Hindernissen
hinüber, auf dem sich die Teilnehmer der Schnitzeljagd versammelt hatten. Alle redeten wild durcheinander, und jeder wollte natürlich die Geschichte vom Schwarzen Willi hören.
Nur mühsam gelang es Cornelia, sich Gehör zu verschaffen. „Zuerst einmal herzlichen Dank an Stefan, der diese Schnitzeljagd so hervorragend organisiert hat!“ Sie klatschte in die Hände und alle anderen ebenfalls.
Stefan lächelte, er wurde sogar ein wenig rot.
Dann fuhr Cornelia fort: „Ich möchte nun bekanntgeben, wer die Schnitzeljagd gewonnen hat. Auf Platz eins ist Marei auf Sternchen!“
Marei! Sie hatte die Schnitzeljagd gewonnen! Sabine klatschte begeistert Beifall. Sie gönnte Marei mit dem dicken blonden Zopf ihren Sieg von ganzem Herzen. Marei hatte sich mit Sternchen gewissenhaft vorbereitet. Mit rotem Kopf und einem strahlenden Lächeln trat Marei nach vorn, um ihren Preis entgegenzunehmen, einen wunderschönen Bildband über Haflinger Pferde.
Den zweiten Preis bekam ein Mädchen aus Mazing, und auf Platz drei war Andrea mit Florentine.
„Und nun“, sagte Cornelia endlich, „haben wir noch einen Preis, und zwar für Tina und Sabine!“
Sabine war fassungslos. Sie hatten die Schnitzeljagd doch gar nicht zu Ende geritten und waren eigentlich disqualifiziert!
„Ihr beiden habt große Hilfsbereitschaft bewiesen und wirklich gezeigt, worauf es ankommt! Nicht auf einen Sieg, sondern auf Einsatzbereitschaft und Kooperation! Die sollten für jeden Reiter selbstverständlich sein!“ Sie überreichte jedem der Mädchen ein Kästchen, in dem hübsche silberne Ohrringe in Form eines laufenden Pferdes waren.
Als sich die Mädchen bedanken wollten, kam
Iris Kleine aus dem Haus. „Denkt nur!“ rief sie. „Die Polizei hat den Schwarzen Willi gefaßt! Er hat noch versucht, querfeldein durchs Moor zu fliehen. Sein Motorrad ist steckengeblieben, und dann ist er zu Fuß weitergelaufen, aber zum Schluß hat er sich freiwillig der Polizei gestellt und wurde festgenommen. Das haben wir im Grunde euch beiden zu verdanken!“ Sie ging zu Sabine und nahm sie in die Arme. „Mädchen, ich bin stolz auf dich!“ sagte sie gerührt.
Nun gab es kein Halten mehr. Alle wollten wissen, wie sie den wilden Motorradfahrer überführt hatten, und Sabine und Tina erzählten abwechselnd. Franz hörte gespannt zu. „So ein Pech!“ rief er. „Da passiert einmal etwas Aufregendes, und ich bin nicht dabei!“
Cornelia sah ihn an. „Von dir haben wir aber dafür ein paar heitere Szenen auf dem Videoband!“ Sie erklärte Tina und Sabine, daß Michaelas Vater die Reiter bei der Absolvierung des Hindernisparcours gefilmt hatte.
Neben dem großen Eßtisch in der Küche hatte sie noch zwei kleine Tische in der alten Bauernstube gedeckt, so daß alle Platz hatten. Stefan sah noch einmal nach, ob alle Pferde gut untergebracht waren, genug zu fressen und frisches Wasser hatten, dann kam auch er ins Haus.
„Das war eine aufregende Schnitzeljagd!“ sagte Sabine anerkennend. „Du hast dir wirklich etwas einfallen lassen! Ich fand deine Ideen toll! Schade, daß ich nicht richtig mitmachen konnte! Aber beim nächsten Mal dann!“
Bald darauf saßen alle zu Tisch und aßen den dampfenden Eintopf mit Würstchen und Speck. Dazu gab es Apfelsaft, Sprudel und Hagebut : tentee, Brot und Butter und einen frischen Salat, den Sabines Mutter mit ihrer speziellen Salatsoße köstlich angemacht hatte. Als alle fertig waren, räumten sie gemeinsam ab.
Danach sahen sie sich die Videoaufnahmen an. Cornelia gab den Reitern Ratschläge, wie sie es beim nächsten Mal besser machen konnten, und verteilte auch viel Lob.
Als Sabine am nächsten Tag auf den Ponyhof kam, saßen ihre Mutter, Stefan und Cornelia bereits auf der Bank vor dem Haus. Grauchen lag auf Stefans Schoß, und auch Kater Leo saß in der Sonne und putzte sich. „Hast du schon gesehen?“ Stefan hielt ihr die Zeitung hin.
Krimineller Motorradfahrer verhaftet! Aufgrund des Anrufs einer jungen Reiterin gelang es der Polizei gestern, den Schwarzen Willi zu verhaften, einen Rowdy auf dem Motorrad...
„Diese Reiterin, das bist du!“ rief Stefan.
„Und wer ist dieser Kerl nun eigentlich?“ fragte Sabine leise. Was für ein Mensch verbarg sich hinter der schwarzen Kapuze?
Cornelia griff nach der Zeitung. „Hier steht nur, daß es sich um einen mehrfach vorbestraften Zwanzigjährigen handelt“, sagte sie.
Einen Moment lang waren alle still. „Und wie geht es Frau Wörndl?“ fragte Sabine
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