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Ponyhof Kleines Hufeisen - 06 - Schnitzeljagd mit Hindernissen

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 06 - Schnitzeljagd mit Hindernissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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aufstehen!“
    „Warten Sie! Ich helfe Ihnen!“ Sabine band Sörli an einer Kiefer fest. Der Dackel hatte sich inzwischen etwas beruhigt, zitternd stand er neben der alten Frau.
    „Keine Angst, ich tu’ deinem Frauchen nichts! Du bist sicher auch ganz durcheinander!“ Schon kniete Sabine neben der Frau nieder. In der Hast hatte sie einen Schuh verloren, ihre Strümpfe waren zerrissen, ihre Hände verschrammt. Sabine versuchte ihr aufzuhelfen, aber die alte Frau hatte große Schmerzen, es hatte keinen Zweck, sie zum Aufstehen zu zwingen.
    „Wir holen Hilfe!“ bot Tina an.
    Sabine sah das Mädchen erstaunt an. „Und die Schnitzeljagd?“
    „Schnitzeljagd!“ Tina machte eine schnelle Handbewegung. „Die ist doch piepegal! Wir müssen Hilfe holen und die Polizei verständigen! Das ist jetzt viel wichtiger! Kapierst du das nicht?“ „Natürlich!“ Sabine hatte so viel Hilfsbereitschaft von Tina gar nicht erwartet.
    „Ich bleibe hier“, schlug Tina jetzt vor. „Du könntest zum nächsten Hof reiten. Sicher bist du mit Sörli schneller als ich mit Visier!“
    „Gut!“ Schon band Sabine Sörli los und stieg in den Sattel. „Bis gleich!“ Sie trieb Sörli in Galopp. „Nun zeig mal, was du kannst, mein Guter!“ flüsterte sie ihm in Ohr. Du bist sicher schneller, hatte Tina gesagt. Sie hatte also ihre Meinung über Sörli geändert! Aber es stimmte ja - Visier hätte sie jetzt sicher nicht vom Fleck bekommen, der Schrecken steckte ihm noch in den Gliedern.
    Der nächste Hof war die Hubermühle. Sabine duckte sich dicht über Sörlis Mähne und gab ihm die Zügel frei. Bis zur Straße ritt sie im Galopp, aber auf dem Asphalt mußte sie Schritt reiten.
    Aus den Augenwinkeln sah sie die Telefonzelle. Schnell faßte sie einen Entschluß: Sie würde schon von hier aus die Polizei anrufen. Geld hatte sie dabei, „für alle Fälle“, wie ihre Mutter immer sagte. Es gab nicht so viele Wege aus dem
    Moor, und wenn die Polizei schnell war, konnten sie vielleicht den wahnsinnigen Fahrer noch festnehmen.
    Mit zitternden Fingern wählte Sabine die Nummer. Hastig berichtete sie von dem Vorfall im Moor. „Beeilen Sie sich“, rief sie aufgeregt. „Wenn Sie schnell kommen, könnten Sie ihn noch antreffen. Er muß hier noch in der Nähe sein!“
    Der Beamte versicherte ihr, daß sie so schnell wie möglich kommen würden und daß er auch den Notarzt für die verletzte Frau rufen wolle.
    Nun war es nicht mehr weit bis zur Hubermühle. Sabine ritt im Gras des Straßenrandes in flottem Tölt bis zu dem Gehöft. Die letzten vierhundert Meter galoppierte Sabine wieder. Sörli schien zu spüren, daß es wichtig war, er gab sein Bestes.
    Erstaunt sahen Julia, David und Helmut der Reiterin entgegen. „Was ist los?“ rief David.
    Atemlos berichtete Sabine von dem Fahrer. „Wir brauchen sofort Hilfe!“ keuchte sie. „Eine Frau ist verletzt!“
    „Ich fahre hin!“ Helmut ging schon zu seinem Wagen. „Hast du die Polizei benachrichtigt?“
    Sabine nickte heftig und beschrieb ihm den Weg.
    „Ich reite am besten auch wieder hin!“ sagte Sabine. „Bestimmt kommt die Polizei bald und wird dann Fragen haben!“
    „Ich verstehe einfach nicht, wie jemand so rücksichtslos sein kann!“ sagte Hanna und reichte Sabine ein Glas Wasser.
    „Rücksichtslos?“ Sabine sah die junge Frau an. „Das ist mehr als rücksichtslos! Der Kerl macht das doch mit voller Absicht! Er will Leute erschrecken und legt es offensichtlich darauf an, daß sie in Gefahr kommen. Es ist schon viel passiert hier in der Gegend! Hoffentlich findet die Polizei ihn diesmal!“
    „Das hoffen wir alle“, sagte Hanna leise. „Nun reit zu, sicher wirst du gebraucht!“
    Sabine stieg auf und ritt ins Moor zurück. Sie ließ Sörli jetzt langsamer gehen, denn es war ja Hilfe unterwegs. „Bist mein Braver“, lobte sie den Braunen, der mit wippender Mähne ins Moor zurücktöltete.
    Als sie an der Unfallstelle ankam, hatte der Notarzt bereits Erste Hilfe geleistet. Die alte Dame lag auf einer Trage, der Sanitäter legte soeben eine Decke über sie. „Ich bin Else Wörndl“, stellte sie sich den Mädchen dann vor. „Und er“, sie zeigte auf den Dackel, „ist mein Bazi. Da wären wir ganz schön verlassen gewesen, wenn ihr nicht in der Nähe gewesen wärt. Ich danke euch sehr!“
    Die Sanitäter hoben Frau Wörndl jetzt mit der Trage in den Wagen. Tina sprach mit dem Notarzt, aber er konnte natürlich keine Auskunft geben. Bazi wich nicht von der Seite der

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