Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben
klar.
Aber Molly stand ungerührt im Regen und brum-melte leise vor sich hin.
Melissa lief gerade an ihrer Freundin vorbei, wandte Molly den Kopf zu und trabte weiter, als sei nichts gewesen.
Toll, dachte Sabine. Das ist einfach Klasse! Auch als kurz darauf ein Windstoß einem der Zuschauer den blauweiß gestreiften Schirm aus der Hand riss, der quer über den Platz wehte, legte Melissa zwar misstrauisch die Ohren an, ging aber gehorsam auf dem Zirkel und galoppierte an der vorgegebenen Stelle an.
„Gleich hat sie es geschafft“, rief Stefan aufgeregt. „Noch einmal durch den Zirkel wechseln, beim X halten und dann wieder auf die Mittellinie. Das muss sie doch allmählich im Schlaf können.“
Als Katrin nass aber mit strahlendem Lächeln die Richter grüßte, erklang begeisterter Applaus.
„Das soll ihr mal einer nachmachen“, rief Cornelia stolz, während sie mit Molly durch den Regen lief, um Katrin am Ausgang aus dem Dressurviereck zu empfangen.
Aus dem Lautsprecher kam die Ansage, dass die weitere Dressurprüfung in die Halle verlegt werde. Die Zuschauer gingen ins Trockene.
Melissa begrüßte Molly mit leisem Wiehern. Die große Schimmelstute und das Tigerscheckpony schoben die Köpfe zusammen und rieben die Nüstern aneinander.
Trotz des strömenden Regens strahlte Katrin. „Sie war super!“, rief sie. „Und hat nicht gescheut!“ Sie war überglücklich. „Das hab ich nur Molly zu verdanken!“ Sie sprang aus dem Sattel und umarmte Molly.
«Nun aber schnell zum Hänger! Du musst aus den nassen Sachen!“, rief Cornelia.
So liefen alle zum Transporter zurück. Vorsorglich hatte Cornelia Regenumhänge und trockene Kleidung mitgebracht.
Ein Mädchen vom Organisationskomitee kam und bot Boxenplätze an, damit die Pferde nicht draußen im strömenden Regen stehen mussten.
So führten die Ponyhof-Reiter ihre Pferde ins Trockene.
Katrin wollte absatteln, da rief Stefan: „Noch nicht, was machst du, wenn du zur Siegerehrung kommen sollst?“
„Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich gewonnen habe?“, rief Katrin aufgeregt.
„Warum nicht? Du bist gut geritten und Melissa war die ganze Zeit versammelt am Zügel. Es sah toll aus!“
So bekam Melissa eine Decke übergelegt, während sie entspannt neben ihrer kleinen Freundin Molly stand und in den Regen hinaussah.
Nach ein paar Minuten kam ein Mann mit einem großen roten Schirm zu ihnen. „Seid ihr vom Ponyhof Kleines Hufeisen?“, rief er.
Cornelia nickte und der Mann fuhr fort: „Eine eurer Reiterinnen muss noch zur Siegerehrung! Katrin Busch auf Melissa!“
„He, Katrin, ich hab’s dir doch gesagt!“ Stefan nahm Melissa die Decke ab und wischte noch einmal über den Sattel.
Katrin war außer sich vor Freude und Aufregung.
„Molly muss aber mit!“, rief sie, als sie den Regen-umhang überstreifte und in den Sattel stieg.
„Siehst du, jetzt ist ihr Molly auf einmal gar nicht mehr peinlich“, flüsterte Marei Sabine zu. „Vorher hat sie sie schlecht gemacht.“
„Stimmt!“ Sabine nickte. „Katrin ist eben so. Na, vielleicht wird sie durch Molly noch zu einer richtigen Ponyfreundin!“ Sie zwinkerte Marei zu.
Gemeinsam folgten sie Molly und Melissa bis zum Eingang der Halle. Dort blieben sie stehen.
Katrin nahm ihren Umhang ab und ritt ein. Die beiden anderen Sieger waren bereits da und hatten sich mit ihren Pferden auf der Mittellinie aufgestellt.
„In der Mitte ist noch ein Platz frei!“ Stefan stieß Sabine an. „Du, das heißt, sie hat gewonnen! Katrin ist Erste geworden! Nicht zu fassen!“
Tatsächlich gab der Ansager zuerst den dritten Platz und dann den zweiten bekannt und dann kamen Katrins und Melissas Namen.
Die Zuschauer klatschten wie wild, als der Richter die goldene Siegesschleife an Melissas Kopfstück befestigte und Katrin eine kleine silberne Reiterfigur überreichte.
Katrin hielt ihre Trophäe hoch und lachte strahlend. Dankbar klopfte sie den regennassen Hals ihres Pferdes.
Nach der Ehrenrunde kam Katrin zu ihren Freunden zurückgeritten und stieg ab. Überglücklich gab sie Cornelia die Figur. „Die gehört eigentlich zur Hälfte Molly“, sagte sie mit einem kleinen Lächeln. „Ohne Molly hätte Melissa spätestens vor den Regenschirmen gescheut und damit die Prüfung geschmissen.“
„Stimmt“, sagte Sabine und sah Katrin an. „Ponys sind doch gar nicht so schlecht, oder?“
Auf dem Heimweg saßen Katrin, Sabine und Stefan auf dem Rücksitz des Wagens. Nach dem sie das ganze
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