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Post Mortem

Post Mortem

Titel: Post Mortem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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gestorben?«
    »Wo war dieses Gebäude, in dem wir kampiert haben, war früher eine Autowerkstatt oder so, dann war es Club, und dann hat es leergestanden. Wie hab ich nicht gesehen. Blaise hat mich losgeschickt, um was zum Essen zu kaufen, und ich bin zum Grand Central Market gefahren - dieser Riesenladen, wo die Mexikaner ihre Sachen billig verkaufen.« Rascher Seitenblick auf Biro.
    Biro fragte: »Haben Sie ein paar von diesen hausgemachten Tamales bekommen?«
    »Ich habe ungesundes Zeug und Dreck für die beiden und frisches Gemüse für mich gekauft«, sagte Fisk. »Ich mag diese Edamame-Bohnen. Als ich zurückkomme, liegt Mosey da und Blaise spielt mit seinen ProTools herum und macht eine Mischung, als wenn nichts passiert wäre. Ich frage: Was ist los?, und Blaise sagt, er hat Rohypnol in Moses' Milch getan. Moses trank viel Milch, mochte Butter, Käse, alles aus Kuhmilch. Lauter fettreiche Nahrung, deshalb sah er auch so aus.«
    Er formte einen konvexen Unterleib und runzelte die Stirn.
    »Wie hat Blaise Moses umgebracht?«, fragte Petra.
    »Er hat ihn erschossen.«
    »Womit?«
    »Mit der Zweiundzwanziger, die er bei sich hat. Er hat noch andere Waffen, aber die hat er bei sich.«
    »Was für andere Waffen?«
    »Eine Schrotflinte, 'ne Vierundvierziger, 'nen Haufen Messer. Die Zweiundzwanziger passt in seine Tasche.«
    »Was für ein Fabrikat?«
    »Ein billiges Teil, tschechoslowakisch oder rumänisch oder so. Er nennt sie seinen besten Freund, hat sie auf der Straße gekauft, als er mit dreizehn anfing zu dealen. Damit hat er diese Drogentypen umgebracht.«
    »Diese namenlosen Typen.«
    »Er nannte sie bloß tote Drogenteufel.«
    »Sie kommen also zurück vom Markt und finden Mosey tot vor. Das wäre das zweite Mal, dass Sie in eine von Blaise' hässlichen Szenen hineinmarschieren, aber Sie sind trotzdem bei ihm geblieben.«
    »Ich war ziemlich frustriert«, erwiderte Fisk. »Deshalb war ich heute Nacht bei Mary. Ich bin gekommen, um ihr zu sagen, dass ich die Nase voll hatte.«
    »Stattdessen landeten Sie zusammen im Bett.«
    »Das passiert nun mal bei uns«, sagte Fisk. »Zwischen uns stimmt die Chemie.«
    »Also hatten Sie vor…«
    »Ihnen Blaise ans Messer zu liefern. Wenn Sie ihn haben wollen, fahren Sie zur Hillside View 13466 oben in Mount Washington, das ist das Haus, in dem er kampiert.«
    »Er?«
    »Er hat es gefunden. Ich wollte morgen ausziehen.« Petra schrieb sich die Adresse auf und verließ das Zimmer.
    Milo hatte schon sein Telefon in der Hand und wählte die Nummer von SWAT. Während er sich um ein Überfallkommando bemühte, kehrte Petra in den Vernehmungsraum zurück, wo sie stehen blieb und auf Fisk hinabsah. »Gehört Mary das Haus?«
    »Nein, es gehört einem Deejay, der eine Karaoke-Maschi-ne hat, Blaise kennt ihn aus den Clubs.«
    »Wie heißt er?«
    »Auf der Post steht Perry Moore.«
    »Wo ist er?«
    »Weg«, erwiderte Fisk. »Er spielt auf irgendeinem Kreuzfahrtschiff, hat Blaise gesagt.«
    »Weiß Mr. Moore, dass Sie sich in seinem Haus aufhalten?«
    Augenbewegung zur Seite. »Laut Blaise schon.«
    »Hat Blaise einen Schlüssel?«
    »Er hat gesagt, er hätte ihn verloren.«
    »Wie sind Sie reingekommen?«
    Fisk rutschte auf seinem Stuhl herum. »Er hat ein Fenster zerbrochen.«
    »Nachdem er es zerbrochen hatte, sind Sie eingestiegen.«
    »Er sagte, das wäre okay.« Fisk schlug die Zähne aufeinander. Begann mit einem Bein zu wackeln.
    »Macht Ihnen etwas zu schaffen, Robert?«
    »Ich habe immer noch Durst«, sagte Fisk. »Kann ich jetzt den Saft haben? Und einen Anwalt?«

41
    Petras Bleifuß und der ruhige Verkehr um zwei Uhr morgens sorgten dafür, dass die Fahrt von Hollywood nach Mount Washington rasch vonstattenging.
    Blaise De Paines Versteck war ein kleines graues Holzhaus an einer kurzen, unbedeutenden Straße, direkt oberhalb des Freeways von Chinatown, neben dem Moses Grant abgeladen worden war. SWAT-Fahrzeuge blockierten die umliegenden Straßen. Die Höhe bot ein dunstiges, von Kiefern unterbrochenes Panorama eines schwarzen Damasthimmels.
    Eine offene Garagentür rahmte die bullige Karosserie des Hummer ein. Im Innern des Hauses verstopften Kleidungsstücke, Nahrungsmittel und Körpergeruch vier unaufgeräumte Zimmer, aber von De Paine war nichts zu sehen.
    Das zweite SWAT-Team war nicht so hochgestimmt wie die Athleten, die Fisk hopsgenommen hatten, alle enttäuscht, weil es trotz der großen Inszenierung keine Action gegeben hatte. Ein Deputy Commander war

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