Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Power - die 48 Gesetze der Macht

Power - die 48 Gesetze der Macht

Titel: Power - die 48 Gesetze der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Greene
Vom Netzwerk:
Kräfte bleiben unangetastet – niemand wagt, Sie auszuloten.

    Symbol: das Rennpferd. Aus der Nähe sehen wir die Anspannung, den schweren Atem, die Kraft, die es kostet, das Pferd zu beherrschen. Doch aus der Distanz, auf der Tribüne wirkt alles graziös, ein Flug durch die Lüfte. Halten Sie andere auf Abstand, und sie sehen nur die Leichtigkeit, mit der Sie agieren.

    Garant: Die Lässigkeit enthält … noch einen anderen Wert, der, jegliche menschliche Handlung begleitend, so geringfügig sie auch sei, nicht nur sofort das Wissen des Ausführenden enthüllt, sondern ihn oft als sehr viel bedeutender geschätzt werden lässt, als er in Wirklichkeit ist. Denn er erweckt im Geist der Anwesenden den Eindruck, dass, wer derart leicht gut handelt, viel mehr versteht, als was er tut. (Baldassare Castiglione, 1478–1529)

GESETZ
    31
    LASS ANDERE MIT DEN KARTEN SPIELEN, DIE DU AUSTEILST
    WAS HEISST DAS?
    Die besten Täuschungsmanöver sind die, bei denen der Gegner scheinbar eine Wahl hat: Ihr Opfer glaubt, es hielte das Heft in der Hand – in Wirklichkeit ist es Ihre Marionette. Räumen Sie anderen nur Wahlmöglichkeiten ein, bei denen jede Entscheidung für Sie günstig ausfällt. Zwingen Sie sie, das kleinere von zwei Übeln zu wählen, die beide Ihren Zwecken dienen. Bringen Sie andere in eine Zwickmühle: Wohin sie sich auch wenden, sie gehen in die Falle.

SCHLÜSSEL ZUR MACHT
    Mit Begriffen wie »Freiheit«, »Optionen« und »Wahl« assoziieren wir in der Regel ein Spektrum von Möglichkeiten, das weit über das hinausgeht, welches die Realität für uns bereithält. Bei näherer Betrachtung tendieren unsere Wahlmöglichkeiten dazu – auf dem Markt, bei Wahlen, im Berufsleben –, rasch an erhebliche Grenzen zu stoßen: Oft geht es nur darum, sich zwischen A und B entscheiden zu können, wobei der Rest des Alphabets ausgeblendet bleibt. Doch solange auch nur ein Hauch der Wahlfreiheit bleibt, kümmern wir uns kaum um die fehlenden Optionen.
    Den Schlauen und Gerissenen eröffnet das ungeahnte Gelegenheiten für Täuschungsmanöver. Denn Menschen, die sich zwischen Alternativen entscheiden können, wollen kaum glauben, dass sie manipuliert oder getäuscht werden; sie sehen einfach nicht, dass Sie ihnen eine kleine Menge freien Willens zugestehen und im Austausch dafür ihnen in viel machtvollerem Umfang Ihren eigenen Willen aufzwingen. Ihrem Opfer ein kleines Auswahlspektrum zu lassen sollte also immer Teil Ihrer Täuschungsstrategie sein.
    J. P. Morgan sen. erzählte einmal einem Juwelier aus seinem Bekanntenkreis, dass er daran interessiert sei, eine Krawattennadel mit einer Perle zu kaufen. Nur ein paar Wochen später stieß der Juwelier auf eine großartige Perle. Er ließ sie ent-sprechend fassen und schickte sie zusammen mit einer Rechnung über 5.000 Dollar an Morgan. Am nächsten Tag kam das Päckchen zurück. Im Begleitbrief schrieb Morgan: »Die Nadel gefällt mir, nicht aber der Preis. Wenn Sie den beigefügten Scheck über 4.000 Dollar akzeptieren, schicken Sie mir bitte die Schachtel mit unversehrtem Siegel zurück.« Der empörte Juwelier wies den Scheck ab und schickte den Boten ungnädig zurück. Dann öffnete er die Schachtel, um die unerwünschte Nadel herauszunehmen. Doch die befand sich nicht mehr darin. An ihrer Stelle lag ein Scheck über 5.000 Dollar.
    THE LITTLE, BROWN BOOK OF ANECDOTES HERAUSGEGEBEN VON CLIFTON FADIMAN, 1985
    Im Folgenden die gängigsten Verfahren zur »Kontrolle der Optionen«:
    Frisiere die Optionen. Das war eine Lieblingstechnik von Henry Kissinger. Als Präsident Richard Nixons Außenminister hielt sich Kissinger in der Regel für besser informiert als sein Boss. Doch wenn er versuchte, die Richtlinien der Politik zu bestimmen, wür d e er seinen stets unsicheren Chef vor den Kopf stoßen oder gar gegen sich aufbringen. Folglich schlug Kissinger in jeder Situation drei oder vier Optionen zur Auswahl vor, die er so präsentierte, dass die von ihm bevorzugte im Vergleich zu den anderen immer am besten dastand. Jedes Mal nahm Nixon den Köder an, und nie kam ihm der Verdacht, dass er das tat, was Kissinger wollte.
    Erzwinge Widerstand. Das ist eine gute Technik für Kinder und andere eigenwillige Menschen, die gern das Gegenteil dessen tun, worum man sie bittet: Zwingen Sie sie, die Option zu »wählen«, die Sie wollen, indem Sie ihnen zum Schein zum Gegenteil raten.
    Ändere das Spielfeld. In den 60er-Jahren des 19. Jahrhunderts wollte sich John D. Rockefeller

Weitere Kostenlose Bücher