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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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Arabisch.
    Plötzlich wurden auf dem Deck über der Hebebühne Stimmen laut. Dewey hörte Rufe und spähte nach oben. Pierre stand inmitten einer kleinen Menschenmenge und befahl den Leuten, zurück an die Arbeit zu gehen.
    Barbo drehte die Metallkurbel und die Bühne neigte sich, bis der Leichnam ins Rutschen geriet und ins Meer glitt.
    Dewey stieg über die Treppe wieder zum Hauptdeck hinauf. Pierre stand an der Reling, ihm gegenüber vier von Serines Freunden.
    »Was ist hier los?«, erkundigte sich Dewey.
    »Die Männer wollten gerade wieder zurück an die Arbeit gehen.«
    »Warum können wir nicht bei der Bestattung zusehen?«, wollte einer von Serines Freunden wissen.
    »Weil ich das so angeordnet habe, deshalb«, sagte Pierre.
    Ein großer Kerl mit langen schwarzen Haaren und einem fleckigen Yankees-T-Shirt machte einen Schritt nach vorn. »Er war mein Freund.«
    Dewey trat vor Pierre, sein Brustkorb keine 30 Zentimeter von dem Mann entfernt. Die anderen drei traten auf Dewey zu.
    »Wie heißt du?«, fragte Dewey mit ruhiger Stimme.
    »Rick.«
    Dewey starrte den Mann mehrere Sekunden lang an.
    »Du arbeitest hier nur, weil ich es so will, Rick. Kapierst du das?«
    Rick erwiderte seinen Blick.
    »Ich frage dich ein letztes Mal: Hast du kapiert, dass du hier bist, um zu arbeiten, und nichts weiter?«
    »Ja.«
    Dewey machte einen Schritt vorwärts, rempelte den Mann an und schob ihn mit dem linken Arm beiseite. Die anderen umringten ihn.
    »Die Sache ist erledigt.« Dewey zwang ihre Blicke zu Boden. Sollten sie sich unterstehen, die Hand gegen ihn zu erheben. Keiner von ihnen rührte sich.
    Er ging zu Rick, schaute ihn kurz an und wandte sich ab, um zu gehen.
    In diesem Moment spuckte Rick vor ihm auf den Boden.
    Dewey wirbelte herum, packte ihn am Hals und drückte fest zu. Rick gab einen erstickten Laut von sich, während Dewey ihn festhielt.
    In seinem Rücken hielt Pierre die drei anderen in Schach. Einer der Männer sagte etwas auf Arabisch. Daraufhin traten alle einen Schritt zurück und blieben dann stehen.
    Dewey hielt den Hals des Mannes noch ein paar Sekunden lang umklammert. Er presste ihm den Daumen in einen Hohlraum neben dem Kehlkopf, eine äußerst schmerzhafte Angelegenheit, die Rick davon abhielt, sich zu bewegen. Als das Röcheln schlimmer wurde und Rick aufgrund von Sauerstoffmangel zu zappeln anfing, ließ Dewey ihn abrupt los. Der andere sank auf die Knie.
    »Sperr den Kerl in den Bau«, forderte Dewey. »Und ihr macht, dass ihr zurück an die Arbeit kommt!«
    Pierre packte Rick am Arm und führte ihn in die Arrestzelle, einen winzigen Raum, der an die Gerätekammer angrenzte.
    »Es wird immer schlimmer«, meinte Pierre, als er wenige Minuten später in Deweys Büro kam. Er zog die Tür hinter sich zu. »Hast du mit Haig geredet?«
    »Nein. Mit Esco auch noch nicht. Aber das mache ich gleich.«
    »Serines Leute hecken etwas aus, darauf wette ich.«
    »Und Mackies Haufen?«
    »Die sind stinksauer. Heute Nacht geht es in die nächste Runde.«
    Dewey sah aus dem Fenster. In der Ferne wuchs, eingerahmt vom verblassenden Rot der sinkenden Sonne, ein winziger Umriss heran – der näher kommende Supertanker Montana. Seinen Abmessungen nach zu urteilen, würde er in drei oder vier Stunden hier sein. »Geh und hol Esco und Haig.«
    Pierre verschwand.
    Dewey ging durch das Büro in die kleine Kammer, die ihm als Schlafzimmer diente, und zog sich aus. Es war ein paar Tage her, seit er seine Kleidung gewechselt hatte. Er duschte kurz und zog sich wieder an.
    Mit einiger Mühe zwang er eine Bürste durch seine Haare, anschließend putzte er sich die Zähne.
    Zurück im Büro schaute er aus dem Fenster. Die Montana war einer von 18 Supertankern, die Anson Energy gehörten. Zuverlässig wie ein Uhrwerk trafen jede Woche zwei Tanker ein. Dewey kannte sämtliche Kapitäne. Es dauerte zwölf Stunden, einen Tanker mit Öl zu betanken. Dewey hielt sich in dieser Zeit gewöhnlicherweise an Bord des Tankers auf, um in der Offiziersmesse mit dem Kapitän zu speisen. Selbst an Bord eines Öltankers genossen die Offiziere gewisse Annehmlichkeiten. Gutes Essen gehörte dazu. Jeder Tanker verfügte über einen eigenen Chefkoch. In der Regel tischten sie Steaks oder frischen Fisch auf, der vom Schiff aus gefangen wurde.
    Dewey hatte zwar keinen Hunger, aber er mochte den Käptʼn der Montana, Pablo Pascoe, einen Brasilianer. Pablo würde zweifellos eine anständige Flasche Wein aufmachen.
    Mehr noch, die Montana bot,

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