Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)
kümmert Sie das ohnehin nicht mehr. Ich verübe Anschläge auf Ziele, die die Wirtschaft treffen. Wollte ich Menschen umbringen, gäbe es viel, viel mehr Opfer. Aber im Moment existiert nur eine Person, die wir beide, Sie und ich, töten müssen. «
»Ich weiß, dass am Ende des Tages die Hölle auf mich wartet. Aber Sie werden noch ein paar Stockwerke unter mir landen.«
»Bla, bla, bla! Sie langweilen mich.«
»Sie sind der Teufel!«
»Und was ist das für ein Kerl, der dem Teufel zur Hand geht?«, fragte Fortuna. »Ist er besser oder schlimmer?«
Buck rieb sich die rechte Stirnseite und starrte vor sich hin. Vor ihm stand in einem Holzrahmen ein Foto von seiner Mutter und seinem Vater.
»Nun?«, wollte Fortuna wissen. »Nehmen Sie die nächsten fünf?«
»Ja.«
»Und wie dicht sind sie uns auf der Spur?«
»Ziemlich dicht. Die Maulwurfjagd ist offiziell eröffnet. Ich werde beobachtet. Es gibt nur noch einen sinnvollen Schritt, und zwar für uns beide, Alex. Lassen Sie mich untertauchen. Seien Sie clever! Falls die mich fassen, werde ich Sie verraten, um mein Leben zu retten. So einfach ist das.«
»Was ist nur aus der guten alten Loyalität geworden?«
» Loyalität? Wurden Sie jemals mit Waterboarding gefoltert, Alex? Die Loyalität bleibt als Allererstes auf der Strecke.«
»Hören Sie mir gut zu. Ich sage Ihnen das nur einmal: Sie werden keinen weiteren Penny mehr bekommen, bis die Sache vorbei ist. Und sollten Sie untertauchen, werde ich Sie finden. Und dann töte ich Sie. Danach bringe ich Ihre Frau um. Sie bleiben so lange, bis wir den Job erledigt haben, und als Erstes muss Dewey Andreas sterben. Ist das klar?«
Mühsam wahrte Buck die Beherrschung und machte sich bewusst, dass Fortuna – vom Geld einmal abgesehen – für ihn eine mindestens ebenso große Gefahr darstellte wie er für Fortuna. Sie befanden sich in einer Pattsituation, wenigstens für den Moment. Und er brauchte das restliche Geld.
»Ich weiß, wo er ist«, sagte er schließlich.
Am anderen Ende der Leitung breitete sich das Schweigen eines Raubtiers aus.
»Wo?«
»In Kuba. Havanna!«
»Können Sie ihn umlegen?«
»In Kuba? Nein. Überall sonst vielleicht. Aber dort sind meiner Handlungsfreiheit Grenzen gesetzt. Zumindest, was unseren zeitlichen Rahmen betrifft. Außerdem habe ich schon jemanden, um den ich mich kümmern muss.«
»Wen?«
»Die Person, die mich verdächtigt, der Maulwurf zu sein. Zufällig leitet sie auch die Maulwurfjagd.«
Fortuna schwieg einen Moment. »Havanna«, dachte er schließlich laut nach. »Wissen Sie, wo in Havanna?«
»Hotel Parque Central. Von dort hat er angerufen.«
»Okay! Ich werde Ihren Müll wegräumen.«
» Meinen Müll?«, fragte Buck. Doch da hatte Fortuna bereits aufgelegt.
Fortuna verließ sein Büro und nahm ein Taxi nach Hause.
Dort ging er als Erstes in die Küche. Karim kochte ihm Kaffee, während Fortuna berichtete, was er in Erfahrung gebracht hatte.
»Ruf den Flughafen an«, sagte Fortuna. »Ich werde die Sache selbst in die Hand nehmen.«
»Das halte ich für keine gute Idee«, meinte Karim.
»Es interessiert mich nicht, was du davon hältst. Wen können wir denn sonst schicken?«
»Mahmoud.«
»Und Notre Dame aufs Spiel setzen?«
»Notre Dame ist bereit«, erwiderte Karim. »Der Zünder ist angebracht.«
»Das Phantombild, das die Polizei mit Marksʼ Hilfe angefertigt hat, hängt überall. Außerdem ist Mahmoud verletzt. Wir können ihn nicht schicken.«
»Im Grunde wäre es das Beste für uns alle, Mahmoud aus den Staaten rauszuschaffen«, sagte Karim. »Er ist ein zäher Bursche, einen besseren haben wir nicht.«
Fortuna blickte ihn nur an.
Karim schüttelte den Kopf. »Nein, Alex. Du kannst nicht gehen. Du bist hier unabkömmlich. Außerdem ...« Karim verstummte.
»Red schon. Was wolltest du sagen?«
»Es spielt keine Rolle.«
»Gottverdammt, rück schon raus damit!«
»Wir jagen Andreas, als wäre er der Teufel persönlich«, meinte Karim kopfschüttelnd. »Ich frage mich nach dem Grund. Wenn er eine so große Bedrohung darstellt, sollten wir die restlichen Bomben – diejenigen, die bereit sind – hochgehen lassen und fertig! Und nicht alles riskieren, um einen einzigen Mann zu jagen. Wir verlieren unser großes Ziel aus den Augen.«
Fortuna schnappte sich einen Becher, zog die Glaskanne aus der Kaffeemaschine und schenkte sich selber ein.
»Wir haben Milliarden verdient«, sagte Karim. »Wir haben genug Geld, um für alle Zeiten davon zu
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