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Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Power Down - Zielscheibe USA (German Edition)

Titel: Power Down - Zielscheibe USA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Coes
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leben. Long Beach war ein fantastischer Erfolg. Wir verfügen über mehr als 20 Zellen, die so weit sind, dass man sie hochjagen kann. Jagen wir sie hoch, und dann machen wir, dass wir von hier verschwinden.«
    Fortuna lachte aus voller Kehle, aber in seinen Augen blitzte keinerlei Humor auf. »Ohne dass Handelspositionen etabliert sind? Ich habe gerade erst damit angefangen, das Geld aus dem Energieprojekt umzuschichten. Was weißt du schon darüber? Nichts! Ist dir überhaupt klar, wie schwierig es ist, eine Milliarde Dollar zu bewegen, geschweige denn 20 Milliarden? Wir arbeiten jetzt seit über fünf Jahren daran. Ich habe mein ganzes Leben mit den Vorbereitungen verbracht. Jetzt zuzuschlagen, ohne dass die Handelswege etabliert sind, ergibt keinen Sinn.«
    »Ich dachte, es ginge darum, der amerikanischen Wirtschaftsinfrastruktur zu schaden. Dafür hat man uns hergeschickt. Darum bist du hier aufgewachsen. ›Schweigen und Anonymität‹ – hat das dein Vater in seinen Briefen nicht oft genug betont? Wir haben eine Menge Schaden angerichtet und können noch mehr anrichten, jetzt, in diesem Augenblick! Noch 15 oder 20 weitere Bomben, und die US-Wirtschaft ist endgültig vernichtet. Weshalb müssen wir Profit daraus schlagen? Damit spielst du in derselben Liga wie bin Laden.«
    Fortuna trank den letzten Schluck aus seiner Tasse und schleuderte sie Karim ohne Vorwarnung ins Gesicht. Sie traf ihn direkt über dem rechten Auge, zerbrach in 1000 Stücke. Karim taumelte nach hinten und hielt sich den Kopf, während das Blut aus der Platzwunde zu sickern begann.
    »Du vergleichst mich mit bin Laden? Mit dieser Maus, die sich vor lauter Angst in den Bergen versteckt und lieber Ziegen fickt, als aufzustehen und zu kämpfen? Du vergleichst mich mit einem dreckigen Saudi, dessen einziges Ziel darin besteht, unschuldige Leben zu nehmen, während ich den wirklich Schuldigen die Klinge ins Herz stoße, mitten hinein in die Seele der Ungläubigen? Begreifst du überhaupt, was wir hier tun, was wir getan haben und was wir noch tun werden, du dämlicher Idiot?«
    Fortuna trat auf Karim zu, der mit der Hand sein stark blutendes rechtes Auge hielt. Fortuna verpasste ihm einen heftigen Schlag gegen den Schädel, der ihn zu Boden schleuderte.
    »Du glaubst, wir hätten gewonnen, weil wir einen verdammten Hafen in die Luft gejagt haben? Eine Bohrinsel? Einen Staudamm? Weil wir Geld verdient haben? Du zitierst meinen Vater? Den Mann, der mich alleinließ, als ich sechs Jahre alt war? Oh, ja, er hatte so viele Ideen, nicht wahr? Sie hatten alle ihre Ideen, oder nicht?«
    Fortuna trat ihm fest in die Rippen, zwei-, drei-, viermal, jeder Tritt heftiger als der vorhergehende. Schließlich hörte er auf und baute sich über Karim auf.
    »Ich bin derjenige, den sie als Kind aus dem Bett gerissen haben. Wegen der großen Ideen und Worte, die du jetzt zitierst, habe ich meine Familie verloren. Und jetzt willst du weglaufen, weil es zu gefährlich wird? Weil sie uns schnappen könnten? Weil wir womöglich sterben? «
    Fortuna lief zur Anrichte, griff nach der Kaffeekanne, schenkte sich eine neue Tasse ein und ging zurück zu Karim. Er stellte sich vor ihn und fing an, dem Bewusstlosen den heißen Kaffee auf Kopf und Rücken zu gießen. Nach ein paar Sekunden regte Karim sich und schrie auf, als der heiße Kaffee ihm Hals und Nacken verbrannte.
    »Steh auf«, sagte Fortuna. »Bevor ich dich umbringe.«
    Langsam wälzte Karim sich auf die Seite und blickte zu Fortuna hinauf.
    »Steh auf«, sagte Fortuna. »Flieg nach South Bend. Hol Mahmoud. Aber er schafft das nicht alleine. Du musst zwei Männer rüberschicken.«
    Karim nickte ihm vom Boden entgegen und bemühte sich, die Blutung über seinem Auge zu stoppen.
    »Du musst Waffen mitnehmen. Mahmoud wird keine Zeit haben, sich vorzubereiten.«
    »Ich weiß. Ich werde alles in die Wege leiten.«
    Mahmoud schob den Reinigungswagen durch den leeren Flur und manövrierte den gelben Rolleimer mit dem Stiel des Schrubbers an der Aufzugsanlage vorbei. Er öffnete eine breite grüne Stahltür und trat hindurch. Im Innern der großen Wartungsanlage befand sich eine ganze Reihe von Spinden. Ein farbiger Angestellter knöpfte sich gerade seine dunkelgrüne Uniform zu. Sonst hielt sich niemand im Raum auf.
    »Hi, Mahmoud.«
    »C.J.«
    »Wie läuftʼs?«
    »Das weißt du doch. Gut, wie immer.«
    Mahmoud war 1,95 Meter groß, breitschultrig, muskulös und sonnengebräunt. Beim Gehen hinkte er leicht, dennoch

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