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PR 2621 – Der Harmoniewächter

PR 2621 – Der Harmoniewächter

Titel: PR 2621 – Der Harmoniewächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Pridon nutzte seinen Schutz- und Kampfanzug, den er sich offenbar wieder beschafft hatte.
    »Blitzer hat mich befreit«, informierte der Gardeleutnant knapp. »Er ist bereits unterwegs zur Herzogin, falls sie nicht längst am Treffpunkt angekommen sind. Ich wurde aufgehalten.«
    Die Sensoren des SERUNS schlugen Alarm. Jemand näherte sich.
    Pridon jagte einige Meter vor ihm um eine Korridorbiegung und feuerte rigoros. Als der Aktivatorträger ebenfalls die Abzweigung überquerte, sah er eine verkohlte Leiche am Boden.
    »Rücksichtnahme ist momentan irrelevant«, sagte der Gardeleutnant hart.
    »Wir können nicht die ganze Besatzung besiegen«, warf Saedelaere ein.
    »Alles ist vorbereitet. Wir müssen hoffen, dass die Herzogin noch über die Vollmachten verfügt, die wir benötigen. Sonst sitzen wir in der Falle. Und glaub mir, es schmerzt mich mehr als dich, Escalianer zu töten. Sie sind Harmonische ... wenn sie auch nicht verstehen, wer wir sind.«
    Ohne weiteren Zwischenfall erreichten sie die Ortungszentrale, in der Eroin Blitzer und Rhizinza Yukk sie erwarteten.
    »Wir müssen los«, empfing sie die Herzogin. »Uns bleibt keine Zeit! Die Truppen dieses Schiffes sind bereits unterwegs.«
    »Wohin?«, fragte Saedelaere. Der Zwergandroide erklärte, dass er ein Dämpfungsfeld geschaltet habe, das auf ihrem Weg sämtliche Robot-Tätigkeit unterbinden würde; ihnen konnten sich also keine Kampfeinheiten in den Weg stellen.
    Zu viert hetzten sie los, diesmal angeführt von der Herzogin.
    Während sie im Schutz ihrer Anzüge durch einen verlassenen Seitenkorridor eilten, gab Eroin Blitzer mit scheinbar gelassener Stimme das Ziel ihrer Flucht an. »Wir haben den nächsten Transmitterraum lokalisiert. Wir hoffen, dass die Überrang-Kodes der Herzogin noch immer gelten beziehungsweise im grundlegenden System verankert sind. Wenn ja, können wir uns auf den Planeten abstrahlen.«
    »An einen Punkt, den ich hier nicht nenne«, unterbrach Rhizinza Yukk kühl.
    Saedelaere nickte unwillkürlich; wer wusste, welche Sensoren diese Information trotz aller Bemühungen Blitzers auffingen. Es würde schwierig genug sein, ihre Spur zu vertuschen, nachdem sie sich per Transmitter abgestrahlt hatten.
    Wenn der kühne Plan überhaupt funktionierte. Die Unwägbarkeiten darin konnte man kaum übersehen.
    An einer Abzweigung wählte der Zwergandroide den rechten Weg. Er führte an einer Wandnische vorbei, in der eine Schlingpflanze wuchs. Zwischen den Blättern verteilten Düsen feinen Sprühnebel.
    »Eine Sprühbademulde«, kommentierte Pridon ebenso trocken wie beiläufig. »Die Kandran lieben Feuchtigkeit.«
    Saedelaere nahm es nur am Rande wahr. Viel mehr interessierte ihn etwas anderes, das ihm zunächst einen Schreck bis ins Mark einjagte: ein Pulk aus acht Kampfrobotern, der ihnen wenige Meter voraus den Weg versperrte.
    Schon richtete Gardeleutnant Pridon einen Strahler auf die Maschinen, als Blitzer eine seiner kleinen Hände hob.
    Mit dieser unauffälligen Geste zog der Zwergandroide die volle Aufmerksamkeit aller anderen auf sich. »Die Kampfroboter sind durch mein Dämpfungsfeld desaktiviert. Sie stellen keine Gefahr dar. Übrigens würden wir alle sonst inzwischen tot am Boden liegen oder uns zumindest schwersten Beschusses erwehren.«
    Seelenruhig drängte sich das kleine Wesen zwischen den klobigen Einheiten durch. Saedelaere folgte und sah aus dem Augenwinkel, wie die Herzogin einem der Roboter einen Faustschlag versetzte – eine nutzlose Geste, die ihr aber wohl half, Zorn und Angst abzubauen.
    Als sie den Transmitterraum fast erreicht hatten, sirrte es plötzlich vor ihnen in der Luft. Ein energetisches Sperrfeld baute sich auf.
    Der Zwergandroide geriet voll hinein. Überschlagsblitze zuckten, als sein Schutzschirm mit der Energiewand kollidierte. Ein hohes Kreischen und Sirren jagte durch den Korridor, und Blitzer wurde zurückgeschleudert.
    Er überschlug sich mehrfach, prallte an die Wand und davon ab, schmetterte voll gegen Alaska Saedelaere. Der wurde zur Seite getrieben, doch der SERUN kompensierte die Bewegung, sodass sie zur Ruhe kamen.
    »Dieser Energievorhang dürfte nicht hier sein!«, rief Blitzer und hantierte an einem seiner Kästchen. Er stieß einige abfällige Worte in der Sprache der Mächtigen aus. »Das Dämpfungsfeld ...«
    Der restliche Satz ging in dem Dauerfeuer unter, das Pridon und wenige Augenblicke danach auch die Herzogin und Saedelaere auf die energetische Wand feuerten. Durch gezielten

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