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PR 2621 – Der Harmoniewächter

PR 2621 – Der Harmoniewächter

Titel: PR 2621 – Der Harmoniewächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Gesicht werfen würde, ebenso wenig wie sie ihm diesen Frevel antun konnte.
    Also nahm sie ihre Maske ab und setzte das neue Modell auf.
    Es fühlte sich kalt an und weitaus ungeschmeidiger, als sie es gewohnt war. Sie empfand instinktiven Abscheu, als sie die Haltevorrichtungen an den Seiten ihres Kopfes verschloss.
    Die Maske umgab fast ihren gesamten Kopf.
    »Werden wir uns damit arrangieren?«, fragte Pridon – ein unerwartet naher, fast intimer Moment.
    Sie drehte sich zu ihm um. »Selbstverständlich«, antwortete sie, und mit ihren nächsten Worten zeigte sie sich ihm ebenso nah: »Damit – und mit der Tatsache, dass wir alles verloren haben.«
     
     
    Alaska Saedelaere
     
    Von Schätzen umgeben, wunderte sich Alaska Saedelaere, was er soeben beobachtet hatte. An die unermesslichen Werte in diesem kleinen Lagerraum verschwendete er keinen Gedanken.
    Ein Raum voller Masken und zwei Individuen, die es nicht wagten, ihre eigene Maske gegen eine andere zu tauschen.
    Das Bild brannte sich in sein Gedächtnis, und er wusste, dass er es immer wieder vor sich sehen würde.
    Menschen und Masken ... die Scham und das Unvermögen, vor irgendjemandem sein Gesicht zu entblößen ...
    Es traf Alaska im Innersten. Genauso ging es ihm, wenn auch aus anderen Gründen, als es bei der Herzogin oder dem Gardeleutnant der Fall war. Er durfte die Maske nicht abnehmen, weil die Strahlung des Cappinfragments sonst alle, die es ansahen, in den Wahnsinn treiben würde.
    Die Escalianer hingegen konnten es nicht, weil sie von ihrer Ethik, von Konventionen und Überlieferungen dazu gezwungen wurden. Unabhängig von den Gründen waren sie jedoch genauso ... gebunden wie er.
    Als er an sich hinabsah, zitterten seine Finger.
    »Ich habe dich lange beobachtet, Alraska.« Eroin Blitzer trat vor ihn. Der Kopf ragte nur unwesentlich höher auf als Saedelaeres zitternde Finger. »Ich weiß, was in dir vorgeht. Aber ich frage mich etwas anderes. Warum tragen die Bürger des Reiches Masken? Es ist anders als in deinem Fall.«
    Der Aktivatorträger ballte die Hände zu Fäusten und zog sie an den Körper. Er durfte sich keine Blöße geben. Seine Zähne knirschten aufeinander, ehe er antwortete: »Es wirkt befremdlich. Es schränkt die gesamte Kultur ein. Es steht im Zusammenhang mit der Harmonisierung, und das offenbart, wie beeinflussend diese ist.«
    »Genau wie ihre Angst, ihr Hass gegen alles Fremde«, fuhr Blitzer fort. »Es ist so tief in ihnen verankert, dass sie es kaum zu überwinden vermögen. Auch das ist eine Folge der Harmonisierung.«
    »Was werden wir tun, wenn wir die Station verlassen?«, fragte Saedelaere. »Ich mit meiner schäbigen Plastikmaske, du ...«
    »Schäbige Plastikmaske?«, wiederholte Blitzer. »Beurteilst du es inzwischen ebenso, Alraska? War es dir nicht immer gleichgültig, wie deine Maske aussieht?«
    »Ich ... ich habe nur ...« Der Aktivatorträger brach den Rechtfertigungsversuch ab. »Ein Fehler«, gab er zu. »Ich habe einen Fehler begangen. Für die Escalianer mag es den sozialen Status und die eigene Wichtigkeit ausdrücken, eine filigrane und kostbare Maske zu tragen – für mich nicht!«
    »Dennoch bleibt, dass du auffallen wirst – und ich ohnehin.« Blitzers Hände tasteten über sein Gesicht. »Ohne Maske ...«
    Der Zwergandroide ging los, in den vorgelagerten Raum, das Waffenlager. »Ein Deflektor wird denselben Zweck erfüllen. Wenn mich niemand sieht, wird er sich auch nicht wundern.«
    »Eine pragmatische Lösung«, gab Saedelaere zu.
    »Es gibt noch mehr, das ich dir berichten möchte.« Blitzer setzte sich in aller Seelenruhe auf eine Kiste, indem er davor in die Höhe sprang. »Ich habe das eine oder andere in Erfahrung gebracht.«
    »Auf deine geheimnisvolle Weise.«
    »Die kosmokratische Technologie hat nichts mit Geheimnissen zu tun«, erwiderte der Zwergandroide. »Zumindest nicht für mich. Aber es wird dich interessieren, was ich über eine Person namens Morrceta zu berichten habe.«
    »Morrceta?«
    »Er ist angeblich der erste Escalianer, der sein Volk ins Weltall geführt hat. Er gilt als Begründer des Reiches der Harmonie.«
    »Eine mythische Gestalt?«, vermutete Saedelaere.
    »Du bist Terraner«, sagte Eroin Blitzer. »Ausgerechnet du zweifelst an, dass sich diese Entwicklung an einer konkreten historischen Figur festmachen lässt? Was ist mit Perry Rhodan?«
    Der Mann, der sein Volk zu den Sternen führte, dachte Saedelaere. »Du hast recht.«
    »Wenn du es so sehen willst,

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