Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

Titel: PR 2622 – Die Rebellen von Escalian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
Vom Netzwerk:
er unwillkürlich seine Bewegungen der Melodie anglich.
    Die beiden Strahlen zuckten nun mit so hoher Geschwindigkeit durch den Saal, dass man ihnen kaum mit Blicken folgen konnte.
    Dann geschah alles so schnell, dass er es gar nicht richtig mitbekam. Der rote Strahl jagte in seine Richtung, ein wahnwitzig schneller Lichtpunkt, der plötzlich einen glimmenden Schweif hinter sich herzog. Er warf sich zur Seite, doch der Schweif berührte seine Hand, und er spürte einen irrsinnigen Schmerz. Vor seinen Augen wirbelten bunte Kreise, die Beine trugen ihn nicht mehr. Als seine Umgebung sich in einen Feuersturm zu verwandeln schien, der ihn erfasste und durchdrang, brach er zusammen.
    Er spürte, dass unter seiner Maske das Cappinfragment loderte. Ringsum schrien Leute auf, aber nicht vor Qual, sondern vor Angst und Entsetzen. Verschwommen nahm er wahr, dass sie vor ihm zurückwichen.
    Der Schmerz raste von der Hand durch den gesamten Körper, vereinigte sich mit dem Feuer ... und verebbte, als die Galaxien über, unter und neben ihm verschwanden, hartes Licht aufflammte und eine Alarmsirene jaulte.
    Benommen rappelte er sich auf, stand da wie ein Betrunkener, aber bei klarem Verstand.
    »Ein Harmonieloser!«, rief jemand. »Unter uns ist ein Unharmonischer!«
    »Er ist kein Escalianer!«
    »Kein Bürger des Reichs der Harmonie!«
    Im nächsten Augenblick stand Carmydea Yukk neben ihm.
    »Das Tarngerät!«, zischte sie. »Gib mir das Tarngerät.«
    Er war noch immer verwirrt, aber nicht so sehr, dass er überflüssige Fragen stellte. Er gab ihr das Gerät, und sie justierte hastig daran herum. Dann schob sie es wieder in die Tasche seiner Kombination.
    Einige Escalianer kamen auf ihn zu, blieben nun aber verwirrt stehen.
    Saedelaere spürte eine Hand auf seiner Schulter. Sicherheitschef Parrac Yan schob ihn vorwärts. »Wir müssen weg! Schnell, aber möglichst unauffällig!«
    Carmydea ging voran, zeigte plötzlich nach links. »Da ist er! Der Harmonielose!«
    Die Escalianer, die gerade noch Saedelaere hatten ergreifen wollen, drehten sich verwirrt um. Einige blieben stehen, andere liefen in die Richtung, in die die Rebellenführerin gezeigt hatte.
    Die unwirklich anmutende, harte Beleuchtung wurde durch hell gleißendes weißes Licht ersetzt, und uniformierte Sicherheitskräfte des Kasinos drängten zu dem Kangedil-Podest vor.
    »Ganz ruhig!«, hörte Saedelaere die Stimme der Rebellenführerin über das Kom-Modul. »Der Treffer hat Wirkung gezeigt, dein Tarngerät ist ausgefallen oder wurde durch die Simulation überlastet. Deshalb wurde Alarm ausgelöst. Aber jetzt funktioniert es wieder, und sie wissen nicht, wonach sie suchen sollen.«
    Flankiert von Carmydea und Parrac, schritt Saedelaere nun schneller aus. Sie erregten kein Aufsehen. Die Rufe der Uniformierten, Ruhe zu bewahren, bewirkten genau das Gegenteil und drohten eine Panik auszulösen.
    Sie hatten es gerade noch geschafft. Hinter ihnen herrschte Chaos. Die zu den Ausgängen strömenden Besucher des Kasinos wurden von den Sicherheitskräften zurückgedrängt. Saedelaere hörte Schmerzensschreie von Escalianern, die stürzten und Angst hatten, zu Tode getrampelt zu werden. Zum Glück hatten sie sich bereits weit genug von dem Kangedil-Podest entfernt. Sie ließen sich vom Strom der Fliehenden tragen, und Parrac Yan setzte die Ellbogen ein, um sich Luft zu verschaffen.
    Auch in den anderen Bereichen des Kasinos wurde rücksichtslos gedrängelt. Um eine Katastrophe zu vermeiden, mussten die Sicherheitskräfte die Türen freigeben. Mit Hunderten anderer Spieler zugleich wurden Saedelaere und seine Begleiter in die ewige Nacht des Spielkasino-Zentrums geschoben. Über ihnen schwebten zwar einige Gleiter des Schutzpersonals, doch sie konnten die Massen der Besucher, die aus dem Etablissement drängten, nicht kontrollieren. Schaulustige, die herbeiliefen, um zu sehen, was geschah, vergrößerten das Durcheinander zusätzlich.
    Parrac Yan führte sie in eine kleine Seitenstraße, in der weniger Gedränge herrschte. Hinter ihnen jaulten Sirenentöne, wurden aber schnell leiser und verstummten schließlich ganz.
    Fünf Minuten später erreichten sie einen Haltepunkt der Rohrbahn zum Raumhafen.
    Carmydea Yukk nahm über das Kom-Modul Kontakt mit der Besatzung des Beiboots auf.
    »Sie machen die SHEYAR-EINS startklar. Rizinze Baro hat sich bereits über Funk gemeldet. Er wird mit seinem Schiff, der RHYLINE, an der SHEYAR andocken. Sobald wir an Bord sind, fliegen wir

Weitere Kostenlose Bücher