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PR 2623 – Die zweite Anomalie

PR 2623 – Die zweite Anomalie

Titel: PR 2623 – Die zweite Anomalie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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auf eine Maske fiel.
    Swift, der aus dem unerwartet erhellten Halbdunkel dem Harmoniewächter zunickte.
    Ich weiß, wer du bist!, dachte Alaska und erhob sich torkelnd. Er spürte ein leichtes Vibrieren unter den Füßen. Baro oder Blitzer hatten die RHYLINE gestartet.
    Doch Alaska sah nur Swift, den Dyonad Haspelon, der schnell und flink war und die Auswirkungen der mehrfachen Betäubungen verblüffend gut weggesteckt hatte. Swift, der sich mehrfach seltsam benommen und ihn hasserfüllt angeschaut hatte. Swift, der nach seiner Waffe griff, sie zog und auf ihn richtete.
    Natürlich, dachte Saedelaere. Swift könnte behaupten, verwirrt zu sein. Niemand könnte ihm das Gegenteil beweisen. Seinen eigentlichen Auftrag könnte der blauhäutige Humanoide nicht mehr ausführen, aber er wäre noch auf Carmydea Yukks Schiff, in der Rebellenorganisation ...
    Swift wollte abdrücken.
    Aber er wusste, wer Swift war und was er beabsichtigte, und so flink Swift auch sein mochte, Saedelaere hatte ihm Jahrtausende an Lebenserfahrung voraus.
    Und Alaska Saedelaere war wieder Alaska Saedelaere. Er war wieder er selbst, geheilt, verfügte über all seine Erinnerungen, sein Kombinationsvermögen, seine Logik, seine Intelligenz.
    Er zog seinen Kombistrahler schneller und drückte ohne das geringste Zögern ab. Er hatte die Waffe schon vorher auf Paralyse eingestellt. Er wollte Swift nicht töten, ihn nur betäuben, um ihn verhören zu können.
    Vielleicht würde er ihn in einem kleinen Raum auf eine Pritsche schnallen.
    Ich weiß, wer du bist!, dachte Alaska zufrieden.
    Carmydea Yukk sah ihn entgeistert an, doch Saedelaere störte sich nicht daran. »Gibt es in der RHYLINE eine Isolationszelle?«
    Baro blähte den Kehlsack auf. »Natürlich.«
    »Schafft Swift hinein«, sagte Alaska. »Durchsucht ihn, zieht ihn nackt aus. Hört nicht auf das, was er sagt, wenn er wieder zu sich kommt. Ihr werdet bei ihm ein Esca-Jyrlant finden.«
    »Du meinst ...« Die Rebellenführerin schüttelte verwirrt den Kopf. Es war eine Pracht, ihre Silbermähne fliegen zu sehen.
    »Ja. Swift hat dieses Gerät bei sich, das Harmonischen den Umgang mit Unharmonischen erträglich macht. Er muss es vor der Untersuchung an Bord der SHEYAR versteckt und danach wieder an sich genommen haben. Er ist ein Agent des Reichs der Harmonie, der mich auf den Isolationsplaneten begleitet hat, um mich auszuforschen. Da er nichts aus mir herausbekommen hat, wollte er mich töten, damit seine Tarnung nicht auffliegt. Sollte ich als Informationsquelle ausfallen, hätte er sich zumindest bei den Unharmonischen eingeschlichen.«
    »Wie soll er an ein Esca-Jyrlant gekommen sein?«
    »Vielleicht ist die Geheimorganisation der Wächter der Harmonielosen doch nicht so geheim, wie du es gern glauben würdest. Tut, was ich sage. Wir kümmern uns später um Swift. Jetzt müssen wir erst einmal dafür sorgen, dass wir hier herauskommen.«
    Alaska wandte sich ab und ging in die Zentrale der RHYLINE. Der Zellaktivator leistete gute Arbeit, er fühlte sich von Minute zu Minute besser.
    Und er konnte wieder klar denken und hatte all seine Erinnerungen zurück.
    Rizinze Baro hatte die RHYLINE in dem Augenblick gestartet, als alle an Bord gewesen waren. Die Spezialkonstruktion hatte schon eine beträchtliche Entfernung zu dem SIL-Konglomerat zurückgelegt.
    Aber das hatte nicht unbedingt etwas zu bedeuten. War SIL noch wach? Konnte die Entität sie erreichen, sie zum Umkehren zwingen?
    Nichts wies darauf hin. Wahrscheinlich hatten sie es wirklich geschafft.
    Saedelaere öffnete seinen SERUN und sah nach dem Firibirim.
    Das kleine Wesen rührte sich nicht. Es war tot, sinnlos umgekommen bei SILS mentalem Angriff. Es hatte die volle Wucht des geistigen Schlags abbekommen.
    Saedelaere spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen.
    Aber vielleicht war es besser so. Das Firibirim war allein gewesen in einer Welt, die es nicht verstand, ohne andere seines Volkes, ohne Möglichkeit zu echter Kommunikation. Er vermutete, dass es schon längst nichts mehr gegessen hatte, dass es abgewartet hatte, dass die Natur ihren Lauf nahm und es erlöst wurde.
    Bange Minuten verstrichen, doch SIL blieb untätig.
    »Alraska«, sagte Eroin Blitzer, »ich habe zwischendurch die Daten der Anomalien abgeglichen. Die hiesige ist wesentlich älter als die, in der das Palastschiff der Herzogin gefangen war.«
    Zwischendurch?, dachte Saedelaere. Offenbar unterschätzte er die Fähigkeiten des Zwergandroiden noch immer, nur

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