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PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

Titel: PR 2624 – Todesfalle Sektor Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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wichtige Anlagen sind ebenfalls ausgefallen wie die Paratronkonverter und die Generatoren für den HÜ-Schirm. Die HAWK III-Linearkonverter reagieren nicht. Mit anderen Worten, wir sitzen fest. Deshalb müssen wir so schnell wie möglich hinaus in den Peripheriering.«
    Sie verloren die Roboter aus den Augen, die inzwischen über hundert Verletzte geborgen hatten.
    Hinter der nächsten Biegung erreichte die Gruppe einen Übergang zur Erholungslandschaft. Die Schleuse funktionierte einwandfrei, dahinter erstreckte sich ein Palmengarten mit anschließender Dschungellandschaft. Auf richtige Urwaldriesen von Terra hatten die Landschaftsarchitekten verzichtet, die wären mit bis zu hundert Metern Höhe selbst für einen EXPLORER etwas groß ausgefallen.
    Wahna Porant deutete nach links und rechts. »Wir verteilen uns und durchstreifen die Anlage. An der Schleuse gegenüber treffen wir uns wieder.«
    Er wandte sich nach links, folgte einem schmalen Pfad aus Holzbohlen, der zu einem Steppenareal führte. Richtige Tiere gab es zwar keine, aber gewöhnlich hüpften Holos von Kängurus und anderen Beuteltieren herum.
    Ein paar entdeckte Porant auch diesmal. Sie lagen oder standen schief, die Konturen flirrten kurz vor dem energetischen Exitus. Der Rumaler sah eine Beutelratte, die sich unter einen Busch schleppte und dort entkräftet liegen blieb. Das Ganze wirkte so überzeugend echt, dass er zu dem Tier ging, um sich zu vergewissern.
    Erleichtert erkannte er das Hologramm, dessen Augen ihn tückisch anblinzelten, matter und dunkler wurden und erloschen. Die Ratte löste sich auf.
    Über den Außenlautsprecher des SERUNS rief Wahna Porant nach Besuchern der Landschaft. Er folgte dem Plätschern von Wasser zu einer Felsformation. In dem blauen See unterhalb des Wasserfalls trieb ein menschlicher Körper, das Gesicht nach unten.
    Porant aktivierte den Traktorstrahl des Anzugs und holte ihn ans Ufer. An den Nasenöffnungen und Ohrkanälen befanden sich Reste von Blut.
    Der SERUN speicherte die Aufnahme des Toten, und Porant fügte einen kurzen Kommentar hinzu. »Der Tod durch Ertrinken kann ausgeschlossen werden.«
    Er fixierte die Stelle mit einem Signalsender für die Roboter und rannte weiter.
    Sie würden viele Tote mit geronnenen Blutfäden finden, davon war Wahna Porant überzeugt. Der Anblick eines jeden brannte sich unauslöschlich in sein Inneres.
    Und das alles seinetwegen. Er hatte darauf gedrungen, so schnell wie möglich in den Sektor Null zu fliegen und nach Spuren des Solsystems zu suchen, selbst wenn sie noch so winzig waren.
    Hyperphysiker konnten manchmal mit dem Hauch eines Ortungssignals etwas anfangen, es positronisch vervollständigen und daraus Schlussfolgerungen ziehen. Wenn nicht vor Ort, dann irgendwo anders. In Quinto Center zum Beispiel. Oder in der JULES VERNE. Oder ... nein, vielleicht nie wieder auf Terra.
    Die JULES VERNE – Porant wollte den Gedanken weiterverfolgen, doch ein Stöhnen lenkte ihn ab. Es kam aus einem nahen Gebüsch. Er entdeckte eine blutverschmierte Hand, einen Arm und den weiblichen Körper, der zu diesem Arm gehörte. Die Frau verlor viel Blut.
    Als Porant die Frau berührte, stieß sie einen Schrei aus.
    Sein SERUN reagierte bereits. Aus dem rechten Bein fuhr ein Tentakel mit einer Injektionsnadel. Die Mikropositronik injizierte ein schmerzstillendes und gerinnungsförderndes Mittel, während ein anderer Tentakel auf die offenen Wunden Heilplasma sprühte.
    »Keine Angst«, sagte der Rumaler. »Medoroboter sind zu dir unterwegs. Wie heißt du?«
    »Anjana Tork.«
    »Kannst du dich erinnern, was passiert ist?«
    »Nicht genau. Ich ging hier vorbei, als ein gewaltiger Schlag das Schiff erschütterte. Ich stürzte, klammerte mich an dem Busch fest, bis die normale Schwerkraft wieder einsetzte. Und dann war da plötzlich dieses Wesen mit der Metallklinge. Es schlug auf mich ein, trennte mir Hand und Arm ab. Doch bevor es meinen Hals traf, löste es sich auf.«
    Die letzten Worte sprach die Frau langsamer. Das Beruhigungsmittel begann zu wirken, sie schlief ein.
    Porant blieb so lange bei ihr, bis ein Medo eintraf und sie abtransportierte.
    Der Rumaler warf einen Blick auf die Hand und den Armstumpf. Die Fleischwunden wirkten ausgefranst, nicht wie mit einer scharfen Klinge durchtrennt. Allenfalls sah es nach einer Zackenklinge aus.
    Porant war sich nicht sicher, ob die Frau ihm die Wahrheit erzählt oder halluziniert hatte.
    Er rannte weiter. In seinem Kopf drehten sich die

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