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PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

Titel: PR 2624 – Todesfalle Sektor Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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machte.
    Unterwegs erhielt Jigözy von der Verwaltung die endgültige Rednerliste. Er schluckte.
    »Für Arkon spricht ein Sekretär. Das bedeutet nichts Gutes. Bostich erkennt die Wirkung der MOTRANS-Laune sehr gut. Er will sein Gesicht nicht verlieren, ebenso wenig der Minister.«
    »Es ist leicht auszurechnen, was da läuft«, sagte Kajat. »Der Sekretär wird eine unverblümte Forderung stellen. Sollte sich die Versammlung dagegen entscheiden, war es eben nur ein Sekretär, der falsch abgelesen hat. He, was machst du da?«
    »Wir fliegen spazieren.« Jigözy legte eine elegante Kurve zwischen den Zikkurats hin, hielt hinaus auf die Parklandschaft und schaltete eine Verbindung mit dem Plenarsaal. Immer wieder rief er die Zeitansage auf und nahm pünktlich mit dem Beginn der Sitzung Kurs auf Ammandul.
    Inzwischen musste es der letzten Delegation aufgefallen sein, dass die LFT fehlte. Sie war unterwegs, aber Ferenc Jigözy zeigte keine Eile. Der leuchtende Scout musste mehrfach anhalten, um ihn und den Minister nicht zu verlieren. Als sie den schmalen Gang entlanggingen und ihre Loge betraten, redete der Arkonide schon.
    »... in Anbetracht dessen, was Pral geschildert hat, hat Arkon alle Imperiumsflotten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt und starke Sicherungsverbände an neuralgische Punkte, etwa zu den Positionen der Situationstransmitter, geschickt. Auf direkten Befehl des Begam, Seiner Erhabenheit, Gaumarol Bostich der Erste da Arkon, werden aber nicht nur die Welten des Gos'Tussan geschützt. Wie das Halo-System können sich alle wichtigen Standorte des Galaktikums auf die Stärke unserer Raumschiffe verlassen, sie bilden die stabilen Brustplatten der Galaktischen Flotte ...«
    Galo Kajat formulierte es lautlos mit den Lippen: blablabla. Jeder der anwesenden Delegierten wusste, dass das Gros der Galaktischen Kampfflotte Fragmentraumer der Posbis waren – aus gutem Grund.
    »Die Thek'athorii im mobilen Flottenzentralkommando Ark'Thektran schlagen angesichts der neuen Bedrohung vor, dem Galaktikum die JULES VERNE als Flaggschiff zur Verfügung zu stellen. Sie vermag dank der Metaläufer-Einbauten schneller als jedes andere Schiff zu einem neuen Krisenherd zu reisen, innerhalb der Öden Insel ebenso wie außerhalb unserer Sterneninsel. Der Vorsitzende des Galaktikums ist ebenso berechtigt wie in der Lage, das Schiff zur Verteidigung der Milchstraße zu führen.«
    Ferenc Jigözy checkte den Abhörschutz der Loge. »Damit schneidet er sich ins eigene Fleisch. Er denkt vermutlich, dass jeder Träger eines Aktivatorchips das Trafitron-System bedienen kann. Er weiß nicht, dass es auch ein Kommandant ohne Zellaktivator kann. Die Kriterien sind andere. Zum Glück!«
    Im Saal entstand Unruhe. In das lebhafte Getuschel sprachen Delegierte anderer Bündnisse, etwa von der Chugoku-Föderation. Sie redeten Arkon das Wort und erhielten gespannte Aufmerksamkeit. Nach ihnen kam Galo Kajat an die Reihe.
    »Verehrte Delegierte, ich bitte um Verständnis, wenn ich in dieser unklaren Situation auf voreilige Statements verzichte. Nach wie vor sind wir fassungslos über die Nachrichten, die uns vom Solsystem erreichten.
    Aber ich danke allen für die hilfreichen Vorschläge.
    Es wird einige Zeit dauern, bis das Fehlen des Solsystems durch Umstrukturierung von Verwaltung und Repräsentation aufgefangen werden kann. Allerdings ist die Liga Freier Terraner nicht zum ersten Mal in einer Situation, in der der Kontakt zu Terra abbricht! Wir hatten schon während der TRAITOR-Belagerung und später während der Bedrohung durch das Feuerauge der Frequenz-Monarchie ähnliche Situationen zu überstehen und sind nicht unvorbereitet. Diesen Erfahrungen haben wir es zu verdanken, dass das Verschwinden des Solsystems kein größeres Chaos angerichtet hat als das in den Nachrichten der Medien.«
    Gelächter erklang. Viele der Anwesenden kannten die aufdringlich einseitige Berichterstattung des Senders Augenklar, an der sich andere Medien orientierten. Die Anzahl von mehr als hunderttausend eingeschickten Zuschauerbriefen mit Augentropfen an die Adresse der Redaktion hatte galaxisweit Heiterkeit erregt.
    »Eines ist völlig selbstverständlich. Bei Kämpfen mit dem unbekannten Gegner steht die Liga-Flotte an der Seite der Bündnispartner. Allerdings ist eine Entscheidung gefallen, die uns für die Aufklärung des Schicksals der Erde und der übrigen Planeten des Solsystems unbedingt notwendig erscheint: Ich hoffe, sie stößt auf euer

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