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PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

Titel: PR 2624 – Todesfalle Sektor Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Transfer genauso ergangen sein könnte wie der GEMINI oder der BURNORRAL, holte ihn schnell von der Euphorie-Woge herunter, die ihn gerade getragen hatte.
    Der Tentakel zog ihn bis hinauf zur Decke. Er schwang die Beine nach oben, spreizte sie und stemmte sich mit den Fersen auf den Boden der darüber liegenden Etage. Mit einem kurzen Schwung war er oben und entkam um den Bruchteil einer Sekunde dem sicheren Tod: Unter ihm schlug ein Trümmerstück in die Decke ein, genau dort, wo er soeben noch gebaumelt hatte. Die Spitze des Geschosse wölbte den Boden ein Stück nach oben, direkt unter seinem linken Stiefel.
    Wahna Porant taumelte mit dem Seil zur Seite. Auch hier oben wankte und schwankte alles. Er entdeckte zwei Spuren aus Blutstropfen, die zum Riss und wieder weg führten. Und er sah die Gestalt im Halbdunkel, die an einer Seilwinde stand und die Tentakel aufrollte.
    Also doch kein Transfer, wie er geglaubt hatte! Sie befanden sich weiterhin im Sektor Null.
    »Das war knapp«, sagte er. »Ich danke dir.«
    Er ging hinüber, weil ihm einfiel, dass sein Funkgerät nicht mehr funktionierte. »Ich danke dir. Du hast mir das Leben ge...«
    Die Gestalt im SERUN drehte sich zu ihm um. »Wie du mir, so ich dir«, antwortete sie in derselben Lautstärke.
    »Sibana ...? Das kann nicht sein.«
    Sie ging nicht darauf ein. »Wir müssen hier weg. Dein Notruf ist angekommen. Die Antwort ebenfalls. Hilfe kann frühestens in 14 Stunden eintreffen.«
    »Sie sind nur ein paar Lichtmonate entfernt«, sagte Porant betroffen.
    »Lange halten wir nicht mehr durch.«
    Sie machten sich auf den Weg und stützten sich gegenseitig, weil sie beide am Ende ihrer Kräfte waren. Als sie die Schleuse der Erholungswelt hinter sich gelassen hatten und die Zentralkugel zum Greifen nah vor sich sahen, ging der HAWK III hoch.
    Das Schiff um sie herum löste sich in einer Eruption aus Trümmern und Hyperenergien auf.
    Wahna Porant und Sibana sahen sich einfach nur an. Und wünschten sich, bereits tot zu sein.

8.
     
    Ferenc Jigözys Befürchtung erfüllte sich. Ans Rednerpult trat die Chefin der Raumüberwachungszentrale von Aurora, Fondak Dookhiz. Sie berichtete von den Ereignissen am 5. September 1469 NGZ.
    Ein erster, interner Krisenstab der Raumüberwachung auf Aurora hatte sich gebildet, um eine erste Lageeinschätzung vorzunehmen.
    Fondak Dookhiz gab eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse.
    18.31 Uhr Terrania-Standardzeit: Die Situationstransmitter-Verbindung Sol–Halo zwischen Mars und dem Sektor Mastak brach zusammen, wobei von Mastak aus über die 8848 Lichtjahre nach Halo noch Transporte ohne Schäden ankamen. Die Verbindung nach Arkon funktionierte weiterhin problemlos, wurde aber aus Sicherheitsgründen stillgelegt.
    18.37 Uhr: Die Nachricht vom Verschwinden des Solsystems wurde verbreitet, zuerst als Sonderbericht des Swoon Dschingiz Brettzeck vom Sender Augenklar, dann von weiteren Beobachtern. Detailinformationen, mit denen sich etwas anfangen ließ, gab es leider nicht.
    18.52 Uhr: An Bord der BASIS wurde eine bedeutende Energiefluktuation angemessen; das Schiff war zu diesem Zeitpunkt rund 500 Millionen Kilometer vom Handelsstern JERGALL entfernt.
    18.58 Uhr: Die BASIS insgesamt wurde in ein Schirmfeld übergeordneter Natur gehüllt, mit unbekannten Mitteln projiziert.
    18.59 Uhr: Auf halber Strecke zwischen dem Handelsstern JERGALL und der BASIS kam es zu »energetischen Phänomenen«, von einer punktförmigen Quelle wurde extrem ultrahochfrequente Strahlung des hyperenergetischen Spektrums emittiert. Der Bereich der Maximumintensität entsprach grob zwei dünnen Jetstrahlen, einer war auf die BASIS, der andere auf den Handelsstern gerichtet. Charakteristika, die an jene der Transferkamine eines Polyport-Hofes erinnerten, wurden angemessen. Ein Transferportal? Oder ein großer raumtemporaler Saugtunnel?
    19.01 Uhr: In circa zehntausend Kilometern Entfernung von der BASIS entstand aus einem sich rasch der BASIS nähernden schlauchartigen Gebilde eine tornadoartige Leuchterscheinung von fast 400 Kilometern Durchmesser. Sie erinnerte an einen Tryortan-Schlund und wurde von schwarzen Aufrissen durchzuckt. Die Farbe wechselte zwischen Tiefrot, Dunkelblau und Violett. Tiefrot hätte zu einem Saugtunnel gepasst, das Blau zu einem Transferportal – und das Violett zu den Aureoleneffekten der »Raum-Zeit-Blasen« an Bord der BASIS.
    19.03 Uhr: Die Sekunden des Verschwindens der BASIS wurden von der Haupthyperinpotronik AMMANDUL

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