PR 2625 – Das Plejaden-Attentat
akonischen Energiekommandos, wirklich allein gekommen? Die Nachricht, die Tekener im USO-Gebäude erreicht hatte, schien aus dem Nichts gekommen zu sein. Keine Möglichkeit, sie zurückzuverfolgen. Ein knapper Text, nur das Angebot einer »Aussprache«, dazu Ort und Uhrzeit.
Tekener war pünktlich, als er das Ganesha betrat. Statuen der vierarmigen, elefantenköpfigen Gottheit säumten den Zugangsbereich. Er hatte nicht nur den Eindruck, dass ihn die Blicke der Statuen verfolgten, sie taten es wirklich. Die Rüssel streckten sich ihm tastend entgegen.
»Du wirst erwartet, Herr.«
Tekener schaute auf. Ein Unither stand wie aus dem Boden gewachsen vor ihm. Und einer der Sockel war leer. Die vermeintlichen Statuen waren also keine Statuen, sondern unithische Bedienstete mit der Aufgabe, die Gäste in Empfang zu nehmen und zu ihren Tischen zu geleiten. Ein optisches Diffusorfeld rund um die Sockel sorgte für den Statueneffekt.
Tekener folgte dem Rüsselträger. Das Ganesha gefiel ihm nicht, jedenfalls nicht die Art und Weise, wie die Unither auf Dekorationsniveau vermarktet wurden. An Besuchern mangelte es dem Nobelrestaurant indes nicht.
Seine Überlegungen sprangen sofort um, als er dem Akonen gegenüberstand. Reino tan Vitar war sehr schlank, fast hager. Er wirkte asketisch, ein Eindruck, den die samtbraune Hautfarbe unterstrich. Das kupferrote Haar trug er halblang.
»Ronald Tekener.« Er streckte dem Terraner die Hand entgegen. »Es freut mich, dich zu sehen.«
Der Smiler runzelte nur kurz die Stirn, dann ergriff er die ihm dargebotene Hand. »Es bleibt nicht unbemerkt, wenn das akonische Energiekommando eintrifft. Ich hatte mir schon vorgenommen, dich zu kontaktieren.«
»Akonen sind eben die Schnelleren.«
Tekener warf einen Blick in die Runde. »Wo sind deine Leute verborgen, Reino?«
Der Tschanor-Gos setzte sich wieder. »Wir sind allein, Ronald. Allerdings erst dann, wenn du deine Spezialisten zurückpfeifst ...«
Tekener lachte. »Das würde ich gern tun, leider sind wir hier wirklich allein.«
Sie kannten einander und hatten eine durchaus enge Bindung gewonnen, die auf ihrer Zusammenarbeit beim Fanal-Versuch des Harol-Clans beruhte. Das ehemalige Blaue System hatte zwar seitdem eine zweite Sonne, aber die Vernichtung Akons war verhindert worden. In der Folge hatten die Akonen dem Galaktikum die Hand gereicht, und das Galaktikum hatte sie ergriffen.
Sie studierten die Speisekarte. Tekener empfahl dem Akonen ein scharfes Lamm-Curry sowie Ananasringe in Haselnusspanade. Letztlich bestellten sie beide das Gleiche.
»Nichts hat sich verändert«, sagte tan Vitar mit leicht spöttischem Tonfall. »Terraner bestimmen, was zu tun ist, danach versuchen sie gleichzuziehen.«
»Ohne meinen Ratschlag würdest du dir den Magen verderben«, konterte Tekener. »Wenn dir das lieber ist.«
»Zum Glück weiß ich, wer das sagt.« Der Tschanor-Gos schaute auf. Er suchte den Blick des USO-Admirals. »Du wirst dich fragen, Tek, warum ich hier bin.«
»Muss ich das?«
»Es wäre das erste Mal, dass ein Terraner keine Neugierde zeigt. Ich habe einfach Interesse an der Sonderkonferenz der LFT, ich muss schließlich auf dem Laufenden bleiben, was Wohl und Wehe der Galaxis anbelangt.«
»So geht es mir auch«, entgegnete Tekener. »Du bist mit dem überschweren Schlachtkreuzer AKON gelandet; Sondererlaubnis der hiesigen Hafenbehörde. Dein Schiff gehört zum Begleitgeschwader der DRORAH von Ma'tam Narvan tan Ra-Osar.«
»Du hast deine Hausaufgaben gemacht.«
»Eine einfache Fingerübung, das beherrscht bei der USO jeder Neuling.«
Das Essen wurde aufgetragen. Der Unither schenkte die Getränke nach, nickte tan Vitar kaum merklich zu und ging.
»Nett, wenn man Freunde hat«, bemerkte Tek.
»Wir können uns nun übrigens ungezwungen unterhalten«, stellte der Akone wie beiläufig fest. »Unser Tisch wird von einem akustischen Absorberfeld isoliert.« Er beugte sich nach vorn und grinste sein Gegenüber an.
Tekener lächelte zurück.
»Was willst du hören?«
»Alles, was du mir zu erzählen hast. Ich denke, dass es von einiger Brisanz sein wird. Warum hast du mich hergebeten? Bestimmt nicht, um mein Gesicht zu bewundern.«
»Ich möchte jeder galaktischen Legendenbildung entgegentreten«, sagte der Tschanor-Gos. »Deshalb stelle ich von vornherein klar, dass meine Leute nichts mit den Ereignissen auf Maharani zu tun haben. Es gehen Gerüchte um, nicht öffentlich, aber doch in unseren Kreisen.«
»Halb so
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