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PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

Titel: PR 2625 – Das Plejaden-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Animositäten«, vermutete Samoa.
    Joschannan zuckte die Achseln.
    »Ich habe den Mob da draußen im Saal beobachtet.« Der Gouverneur deutete mit einer kurzen, geringschätzigen Geste über seine Schulter. »Und ich habe feine Ohren. Es gärt in der Liga.«
    »Wir haben eine Situation, die so nie da war.«
    »Du weichst mir aus.« Samoa reckte den linken Daumen, drückte mit dem Zeigefinger der rechten Hand dagegen und zählte ab. »Punkt eins: Als die BASIS entführt wurde und das Solsystem verschwand, fand in der Botschaft der Liga auf Aurora die Versammlung etlicher unserer Würdenträger statt. Ziel war, diese Sonderkonferenz aller Verantwortlichen einzuberufen. Die LFT als einer der führenden Staaten in der Milchstraße sieht sich nicht nur im Innenverhältnis in einer ungewöhnlichen Situation, sondern ebenso hinsichtlich des Galaktikums. Zum ersten Mal haben wir keinen Vertreter im Galaktischen Rat.«
    »Das ist alles bekannt. Ich muss in den Saal zurück!«
    Joschannan wollte aufstehen, aber sein Freund drückte ihn sanft in den Sessel. Die Assistentin im Hintergrund hatte Mühe, ihr zustimmendes Lächeln zu verbergen. Der Administrator brauchte einfach einige Minuten Pause.
    »Bis zu Tifflors Ausscheiden aus dem Rat war die Liga mit zwei Aktivatorträgern gut repräsentiert«, fuhr Samoa fort. »Tifflor wurde durch die Akonin Auris tan und so weiter ersetzt, unser letzter Ratsherr blieb Homer G. Adams. Und Adams hielt sich nun einmal im Solsystem auf, als die ganze Misere anfing.«
    »Du weißt, ich höre dir gern zu, Jaghir. Aber ...«
    »Natürlich: Die Pflicht ruft! Glaubst du an ein brauchbares Ergebnis? Ich tu mich momentan schwer damit.«
    »Du redest Unsinn.« Hastig trank Joschannan das Glas halb aus, dann wiegte er anerkennend den Kopf und trank den Rest.
    »So gefällst du mir schon besser«, bemerkte Samoa. »Es gibt zu viele Eigeninteressen – was völlig verständlich ist, doch sie werden in den nächsten Tagen deutlich in den Vordergrund treten. Denk allein an die Kandidatur für den Konferenzort. Ertrus, Olymp und Plophos wollten sich gegenseitig übertrumpfen. Außerhalb des Kerngebiets hielten sich Rudyn und Epsal für die idealen Kandidaten. Halt, ich vergesse Nosmo, Chonosso und all die anderen Meldungen. Wirklich jeder hielt seine Meldung für den berechtigten Anspruch. Maharani war der Kompromiss wegen seiner Nähe zum verschwundenen Solsystem.«
    »Ich weiß.« Ein Seufzen lag in Joschannans Stimme. »Aber niemand wird bei den anstehenden Wahlen gewalttätig werden.«
    »Dafür sorgen andere? Ich habe unter der Hand von einem Gerücht gehört ... Steckt wirklich etwas dahinter?«
    »Hast du mich deshalb aufgesucht?« Für einen Moment verhärteten sich Joschannans Züge. »Gerüchte gibt es, solange es Menschen gibt. Und wir haben die USO, den TLD, den planetaren Sicherheitsdienst ...«
    »Also keine reale Bedrohung?«
    Joschannan hielt dem bohrenden Blick des Freundes stand. »Die Sicherheitsvorkehrungen sind umfassend«, antwortete er ausweichend. »Sollte sich allerdings Terras Schicksal wiederholen ...«
    »... dann wäre das der Todesstoß für die Liga Freier Terraner.«
    »Keineswegs!« Joschannan stellte das Glas beiseite und erhob sich. Diesmal versuchte Samoa nicht, ihn zurückzuhalten. »Im Gegensatz zu dir, Jaghir, habe ich Vertrauen in die Menschen. Die Liga würde sich verändern, das natürlich, aber unsere Ideale kann uns niemand nehmen.«
    »Bist du dir so sicher?«
    »Das bin ich. Ein Hauptgrund für die derzeitigen politischen Rangeleien ist doch nur, dass sich in den fast hundertvierzig Jahren seit dem Hyperimpedanz-Schock das Gewicht der Vollmitgliedschaft massiv verschoben hat. Damals gehörten 3045 Siedlungswelten zum Kerngebiet und nur wenig mehr als 800 zu außerhalb gelegenen Vollmitgliedern. Aktuell liegen die Zahlen bei 4047 und über 6000. Wen wundert es da eigentlich, dass die Außenmitglieder nach vorn drängen und andererseits der alte Kern dem hartnäckig zu widerstehen versucht?«
    »So gesehen ... Also ist anzunehmen, dass die Wahl des kommissarischen Ersten Terraners nach außen fällt.«
    »Ich wage keine Prognose.« Tief atmete Arun Joschannan durch. »Willst du dich raushalten oder kommst du mit zurück in den Saal?«
     
     
    Zwischenspiel
     
    Angespannt schaute er den Raumschiffen nach, die über dem Golf von Shihora einschwebten, Goyn überflogen und auf dem Ekawota-Raumhafen niedergingen. Seit knapp einer Stunde hing die Geräuschkulisse

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