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PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

Titel: PR 2625 – Das Plejaden-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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der startenden und landenden Schiffe wieder wie ein leises fernes Gewitter in der Luft.
    Sollten sie nur kommen, die Würdenträger und Vertreter der Liga Freier Terraner. Viel Zeit blieb ihnen nicht mehr. Daran konnten selbst die Spezialisten der USO mit ihren geradezu hilflos anmutenden Bemühungen nichts ändern.
    Bald war es so weit.
    Er würde ein flammendes Fanal entfachen. Das Siebengestirn-Kongresszentrum würde zum Grab der Delegierten werden und aufhören zu existieren.

7.
     
    »Morgen werden wir sehen, was sich da unten abspielt.« Nachdenklich blickte Bostich auf die Bildübertragung.
    Aus dem Orbit gesehen war Maharani eine Welt, die mehr Reiz zu bieten hatte als manche andere. Natürlich nicht mit der Kristallwelt Arkon I zu vergleichen, aber immerhin ein Blickfang. Vielleicht ein wenig, wie Terra gewesen war, mit dem tiefen Blau der Ozeane und weit ausladenden Kontinenten. Das dünne Band der Atmosphäre wirkte äußerst verletzlich, schneeweiße Wolkenbänke warfen sanfte Schatten.
    Langsam drehte sich der Doppelkontinent unter der THANTUR-LOK hinweg. In der Mitte zwischen den großen Landmassen von Hawama und Muhan, im Bereich der Schmalstelle, an der die Kontinente in Jahrmillionen auseinanderbrechen würden, schimmerte die Hauptstadt Goyn im Sonnenglast.
    Bostich schüttelte den Kopf, als er sich zu seinem Berater umwandte. »Diese Ungeduld, die sich überall abzeichnet – als gäbe es kein Morgen.«
    »Vielleicht empfinden die Menschen so. Weil sie nicht wissen, was aus Terra geworden ist ...«
    »Das wissen wir ebenso wenig!«, unterbrach Bostich schroff. »Aber dieser Herdenzwang stört mich, dem schließe ich mich bestimmt nicht an. Sobald der Wahlsieger feststeht, werde ich mit ihm sprechen. Und wenn ich vorher wissen will, wie es da unten aussieht, frage ich dich, Tormanac.«
    Tormanac da Hozarius warf einen kurzen Blick auf Ghlesduul, seinen Leibwächter. Unbewegt stand der stämmige große Naat neben dem Schott.
    »Der bislang sehr gute Kontakt zu meinem Mann vor Ort ist seit einigen Tagen abgerissen und konnte nicht wieder aufgenommen werden«, sagte der hochgewachsene Adlige. »Ich weiß nicht, was mit ihm geschehen ist. Allerdings liefern unsere Celistas beunruhigende Nachrichten.«
    »Beunruhigend?« Bostich lachte verhalten spöttisch. Er taxierte die Holowand und drehte seinem Berater dabei den Rücken zu. »Beunruhigen würde mich, gäbe es keine solchen Gerüchte. Jemand versucht zu manipulieren, Furcht zu säen, vielleicht sogar die Konferenz zu verhindern. Was mir daran nicht behagt, ist, dass wir Arkoniden als potenzielle Attentäter verdächtigt werden.«
    »Dieser Verdacht lässt dich in einem äußerst schlechten Licht erscheinen.«
    Bostich fuhr herum. Unwillig schaute er seinen Berater an. Seine schmalen Lippen bebten leicht, sein Blick war ungewöhnlich stechend. Er sezierte Hozarius geradezu.
    »Ich fürchte, es ist ausgerechnet unser Mann, der diesen Anschein erweckt. Und versuch nicht zu beschwichtigen. Warum geht nichts voran? Ich bin es keineswegs gewohnt, ohne Informationen zu bleiben. Wäre er der USO oder dem TLD in die Hände gefallen, wüssten wir längst davon. Also bleibt nur ein Schluss, der mir nicht gefällt.«
    »Er muss als Doppelagent aktiv geworden sein.«
    Bostich nickte stumm. Er war aufgebracht, schlug die Fäuste gegeneinander. »Wo bleibt dein gerühmter Scharfsinn? Ich höre nichts.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er auf eigene Rechnung arbeitet«, antwortete da Hozarius nachdenklich.
    »In wessen Auftrag dann?«
    »Die Interessengruppe Ark'Tussan ... Sie war bislang nur lästig und keine Bedrohung ...«
    »Schon wieder dieser Name.« Bostich wandte sich erneut der Holowand zu. Eine Flottille terranischer Kugelraumschiffe zog zwischen der THANTUR-LOK und dem Planeten vorüber. »Noch ist nichts geschehen – also besteht die Möglichkeit, die Angelegenheit unauffällig zu bereinigen. Ich erwarte von dir, dass du dich dieser Sache annimmst. Sofort! Wenn das kein Ergebnis zeigt ... Es würde mir nicht leichtfallen, der USO einen entsprechenden Hinweis zu geben – aber ich müsste es tun.
    Diese neue Situation gefällt mir ganz und gar nicht. Ein Attentat, bei dem arkonidische Hintermänner nachgewiesen werden könnten, käme mir mehr als ungelegen. Gerade erst habe ich die Ausweitung der Vollmachten für den Vorsitzenden des Galaktikums erreicht. Ein nachweisbares Attentat würde im harmlosesten Fall meine sofortige Absetzung zur Folge

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