Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

Titel: PR 2625 – Das Plejaden-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
hast.«
    »Ich lehne Ark'Tussan ab. Die Mitglieder der Organisation verfolgen extreme Ziele, für die ich kein Verständnis aufbringen kann.«
    Kühl musterte der Oxtorner den Arkoniden. »Wir suchen nach Hinweisen in mehreren Todesfällen.«
    »Die Interessengruppe ist wie ein vielköpfiges Monstrum, und sie ist nicht einfach zu stoppen. Für jeden ihr abgeschlagenen Kopf wachsen mindestens zwei nach.«
    »Wie schlägt man alle ab?«
    Bostich winkte heftig ab. »Wenn das möglich wäre, hätte ich es längst getan. Nun kennst du meinen Standpunkt.«
    »Leider ist damit die Gefahr nicht gebannt. Es steht sehr viel auf dem Spiel. In erster Linie das Leben und die Gesundheit aller Konferenzteilnehmer. Im schlimmsten Fall ist der galaktische Friede bedroht. In der ohnehin angespannten Situation wäre ein außer Kontrolle geratender innerer Konflikt tödliches Gift für die Völker der Milchstraße. Mehr als ein Jahrhundert gemeinsamer Aufbauarbeit würde sich schlagartig in heiße Luft auflösen.«
    »Du vergisst meinen guten Ruf«, wandte Bostich ein. »Ich kann es mir keinesfalls leisten, mit Verbrechern in Verbindung gebracht zu werden.«
    »Das heißt, wir arbeiten zusammen?«
    »Warum sollte ich mich dem verweigern? Allerdings sollte dir bewusst sein, dass wir den Wettlauf gegen die Zeit auch verlieren können.«
    »Die Konferenz beginnt erst morgen«, erinnerte der Lordadmiral.
    »Achtzehn Standardstunden. Unsere Leute werden gemeinsam effektiv sein.«
     
    *
     
    Eine leicht geöffnete Muschel, fünfhundert Meter durchmessend und mehr als einhundertfünfzig Meter hoch. Das Siebengestirn-Kongresszentrum war ein hochmodernes Bauwerk aus Glassit und Panzertroplon. Lichtdurchflutet schwebte es scheinbar schwerelos über dem Grund des atmosphärischen Ozeans, und das Spiel der Sonne und der Wolken spiegelte sich auf seiner Außenhülle in unzähligen Facetten.
    Transparenz und schamhafte Mattheit wechselten einander ab, gewährten dem Näherkommenden einen weiten Einblick, nahmen ihm aber ebenso schnell die Sicht. Alles das war in endloser unvorhersehbarer Bewegung begriffen, ließ die in den großen Saal einströmenden Menschen im einen Moment wie winzige bewegte Puppen erscheinen und machte sie im nächsten zu verzerrten Riesen. Wer für wenige Sekunden stehen blieb und sich dem Spiel der Architektur hingab, nahm die vielfältigen Linseneffekte wie Luftblasen hinter der Glasscheibe eines riesigen Aquariums wahr.
    Schizophrenie des Augenblicks, hatte die künstlerisch angehauchte Architektengruppe ihr Werk genannt – zu einem Zeitpunkt, als niemand hatte ahnen können, in welche Lage die Liga Freier Terraner geraten würde.
    Die Sonne stand erst zwei Handbreit über dem Horizont.
    Noch wenig mehr als eine Stunde bis zur Eröffnung.
    Die Verfassung der LFT bestimmte, dass bei einem Ausfall der Regierungsspitze die verbliebenen Residenzminister bis zur nächsten Wahl kommissarisch die verwaisten Positionen übernahmen. Das galt nicht nur für Kabinettsmitglieder, sondern ebenso für den Ersten Terraner und den Residenten.
    Die Organisation der Sonderkonferenz hatten mehrere Minister übernommen, unterstützt von ihnen zuarbeitenden Beamten und LFT-Mitarbeitern. Als maßgeblicher Ansprechpartner vor Ort war Arun Joschannan von Anfang an in alle Arbeiten mit einbezogen worden.
    Kurz vor zehn Uhr morgens.
    Die letzten Nachzügler drängten sich durch die Sitzreihen zu ihren Plätzen. Aus den Akustikfeldern rieselte leise Hintergrundmusik, die heimliche Hymne der terranischen Raumflotte. Joschannan summte die Melodie mit. Hört, wenn der Ruf zu den Sternen erklingt: Ad Astra, Terraner. Gerade in diesem Moment, fand der Administrator des Plejadenbunds, war der Liedtext Programm.
    In Gedanken versunken schreckte Joschannan zusammen, als sich urplötzlich eine Hand auf seine Schulter legte. Als er sich umwandte, blickte er in das lachende Gesicht des Residenzministers für Liga-Außenpolitik. Galo Kajat war einer der wenigen, die sich zum Zeitpunkt der Katastrophe nicht im Solsystem und auf Terra befunden hatten, sondern auf Aurora.
    »Danke für die Unterstützung in den letzten Wochen, Arun!«, sagte der Minister. »Was du außerdem seit der Ankunft der ersten Abgeordneten geleistet hast, war alles andere als selbstverständlich.«
    »Halb so schlimm«, erwiderte Joschannan. »Nur zuzuschauen war mir zu langweilig. Manchmal wächst eben sogar ein einfacher Administrator ein wenig über sich hinaus.«
    »Manchmal ...« Galo

Weitere Kostenlose Bücher