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PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

Titel: PR 2625 – Das Plejaden-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Kajat lachte amüsiert. »Du erhältst gleich Gelegenheit, dein Talent zu beweisen.«
    Arun Joschannan blinzelte.
    »Du verstehst richtig«, bestätigte Kajat. »Mit sehr vielen hast du in den vergangenen Tagen geredet. Da wäre es schade, ausgerechnet jetzt damit aufzuhören. Es war mein Vorschlag, Arun, und alle Minister haben dem zugestimmt: Du leitest die Konferenz.«
    »Aber ... ich bin in keiner Weise vorbereitet.«
    »Umso besser. Die Gelegenheit, zu beweisen, was in dir steckt. Du hast noch fünf Minuten.«
    Er nickte, das war alles.
    Flüchtig dachte er an die Gerüchte. Vielleicht nur Panikmache. Die Spuren, denen die USO-Spezialisten nachgegangen waren, waren im Sand verlaufen.
    Während der Nacht war das Kongresszentrum mit allen technischen Raffinessen durchsucht worden. Es gab keine Bombe, nicht den kleinsten Sprengsatz, der deponiert worden wäre. Seitdem standen die Roboter unsichtbar überall. USO, TLD und Celistas sicherten den gesamten Bereich ab.
    Was, wenn gerade diese Arkoniden ...? Mit einem heftigen Kopfschütteln vertrieb Joschannan den Gedanken. Man sollte nicht stets das Schlimmste annehmen.
    Dann war er draußen auf dem kleinen Podest. Rundum, bis weit in den Hintergrund der Halle, wurde sein Auftritt überlebensgroß projiziert.
    »Terraner!« Joschannan redete spontan. »Freunde der Liga Freier Terraner ...« Nicht das Gestelzte und mühsam Vorbereitete würde in dieser Zeit des Umbruchs bei den Abgeordneten ankommen, sondern die schnelle Entscheidung als Reaktion auf die sich plötzlich ergebenden Veränderungen.
    Er redete nur das Nötigste. Nicht die Masse ungewollt beeinflussen, sondern Raum schaffen für die Diskussionsbeiträge aus den Reihen der Gesandten.
    Die Eröffnung war schnell vorbei. Kein Zwischenfall, gleich welcher Art.
    Arun Joschannan erlaubte sich ein heimliches Aufatmen. Sogar gegen ein angreifendes Raumschiff waren Vorkehrungen getroffen worden.
    Also würde es ruhig bleiben.
    Für die Diskussionsbeiträge galt das weniger. Den ersten Disput entfachten die Vertreter von Olymp, Plophos und Ertrus, die sich, wie schon anlässlich der Wahl des Sitzungsortes, zum Teil mit harten Bandagen um die Gunst des Plenums bemühten. Nosmo und die Republik Epsal versuchten vergeblich, den beginnenden Streit zu dämpfen. Rudyn und kurze Zeit später der Vertreter von Chonosso schalteten sich ein, um zu vermitteln.
    Forderungen standen im Raum, untermauert mit Begründungen, die Joschannan teils fadenscheinig erschienen. Er sagte das und mahnte die Gemeinsamkeiten an. Dass er mehrmals tosenden Beifall erhielt, registrierte er nur am Rande.
    Vermehrt meldeten sich nun Stimmen der zum Kerngebiet gehörenden Welten. Die Praesepe-Koalition und die Hyaden-Föderation reklamierten für sich das Recht, wenigstens mit jeweils einem Ministeramt in der neuen Regierung vertreten zu sein. Der Botschafter des Arphonie-Haufens, der immerhin 923 bewohnte Planeten umfasste, wollte den Ersten Terraner aus den eigenen Reihen wählen lassen. Das allerdings reklamierte der Thort Kelesh lauthals für das Wega-System und die Ferronen.
    »Ferronen waren die ersten Handelspartner der noch jungen terranischen Menschheit, als diese ihre Erkundungen in die Milchstraße unternahm«, erinnerte der Thort. »Schon deshalb haben wir die Moral auf unserer Seite ...«
    Es gab Proteste.
    Mindestens ein Dutzend Männer und Frauen redeten aufeinander ein. Joschannan bereinigte das Problem, indem er die akustischen Verstärkerfelder der betreffenden Saalbereiche um einen drastischen Wert zurückfuhr.
    Mehrmals griff er ein. Ein Pilzwitz, den er irgendwann unvollständig aufgeschnappt hatte und zu einem eigenen Ende brachte, sorgte für Gelächter. Eine Zeit lang blieb es ruhig, kamen nicht einmal mehr spöttische oder herausfordernde Zwischenrufe.
    Die letzte Direktwahl des Ersten Terraners hatte Henrika Ybarri am 1. Juli 1468 NGZ gewonnen. Fast alle Redner äußerten sich einhellig, dass die Zeit bis zur nächsten regulären Wahl in vier Jahren zu lang geworden sei, um mit Provisorien zu regieren.
    »Wir hoffen inbrünstig, dass das Solsystem mit seinen Menschen bald zurückkehren wird. Allerdings wissen wir nichts über das Verschwinden. Niemand kann sagen, wie eine Rückkehr vonstatten gehen könnte. Aber nur von der Hoffnung allein, die einige meiner Vorredner so sehr als positiv herausgehoben haben, regiert und verwaltet sich kein Staatengebilde wie die Liga. Es mag seltsam klingen, doch Hoffnung allein bringt

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