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PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

Titel: PR 2625 – Das Plejaden-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Stagnation. Unsere Einheit wird nur vorankommen, wenn jeder mit anpackt – jeder nach seinen Möglichkeiten, ohne Rücksicht auf seine räumliche Distanz zum einstigen Zentrum Terra.«
    Lang anhaltender Beifall belohnte den Redner der Bergwerkswelt Shakar.
     
    *
     
    Mehr als zwei Stunden waren vergangen, als sich endlich in kurzen Beiträgen die Kandidaten für den Kommissarischen Ersten Terraner vorstellten.
    »Jeder kennt Ertrus. Jeder kennt unsere Stärke. Wir lassen uns nicht unterkriegen. Erhobenen Hauptes werde ich der Liga vorangehen und alle Hindernisse aus dem Weg räumen. Wenn wir zusammenhalten, wird uns allen eine glorreiche Zukunft bevorstehen.« Das war die Essenz dessen, was der Ertruser Forme Kincera mit lauter Stimme von sich gab. Er brauchte keine akustische Unterstützung.
    Rilm Screcto, auf Olymp geboren und Miteigentümer einer kleinen Handelsflotte, verlegte sich auf wirtschaftliche Argumentation. Er beschwor ein Zeitalter schnellen Wachstums und sprach von der Erschließung neuer Ressourcen.
    Die Rede der Plophoserin Wiskria Harmour fiel nicht viel origineller aus. Joschannan kannte die Frau persönlich und hatte sich deutlich mehr von ihr erhofft. Sie blieb weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Vor allem ging es ihr weniger um die Aufgabe, die ihr als neuer Erster Terranerin zukommen würde, als vielmehr um die Auswahl der neuen Regierungswelt.
    Auch Syroga Sciton von Doo XIII legte ihr Hauptaugenmerk auf die Wahl des künftigen zentralen Planeten. Sie sagte es nicht explizit, zwischen ihren Worten klang indes deutlich genug an, dass sie sich wenig Hoffnungen machte, Terra jemals wiederzusehen.
    Arun Joschannan fragte sich, wo um alles in der Welt Doo XIII lag. Wenn er in die Gesichter der Versammelten sah, erkannte er ziemlich deutlich, dass es den meisten nicht anders erging.
    Ohnehin hatte er den Eindruck gewonnen, dass die Auswahl des künftigen Regierungsplaneten von den Delegierten unbewusst bereits entschieden worden war – in keiner Weise anders, als bei der Entscheidung für Maharani als Konferenzort.
    Die Wahl war schließlich die Sache weniger Minuten.
    Das positronische Abstimmungsergebnis zeigte ziemlich genau die Werte, die Joschannan erwartet hatte.
    Siebzig Prozent Enthaltungen oder gar Nein-Stimmen redeten eine unmissverständliche Sprache. Es gab keinen Kandidaten, der mehr als zehn Prozent der Stimmen für sich hätte verbuchen können.
    »Die Wahl ist gescheitert!«, stellte Arun Joschannan fest.
     
    *
     
    Es sah nach einer beginnenden weitschweifigen Debatte aus, als sich Tamira Sakrahan zu Wort meldete. Die Plophoserin war nach der Ermordung Maurenzi Curtiz' durch die Terminale Kolonne ab 1344 NGZ zuerst kommissarische Erste Terranerin gewesen und bei nachfolgenden Wahlen in ihrem Amt bestätigt worden. Erst vierundvierzig Jahre später hatte sie auf eine weitere Kandidatur verzichtet.
    Tamira war eine energisch-drahtige Frau, deren bemerkenswert jugendliches Aussehen niemanden hätte vermuten lassen, dass sie das Alter von zweihundert längst überschritten hatte. Wer sie kannte, wusste um ihre kurze und prägnante Art.
    »Es geht um den vorläufigen neuen Regierungssitz – denn das wird er nur so lange sein, bis Terra an den angestammten Platz zurückgekehrt sein wird. Dass dies eintreten wird, daran glaube ich, und diesen Glauben lasse ich mir nicht nehmen. Was bisher zur Sprache gebracht wurde, finde ich absurd. Wie viele Welten stehen als künftiger Regierungssitz zur Verfügung? Ich denke so viele, wie Repräsentanten hier versammelt sind. Und jeder hält seine Heimat für die beste Wahl.
    So wird das nicht funktionieren.
    Schon einmal wurde eine Entscheidung für einen Planeten getroffen. Mit Blick auf diese Konferenz. Deshalb schlage ich vor, die kommissarische Regierung der LFT auf Maharani anzusiedeln.«
    »Dann sollte Administrator Arun Joschannan auch als Erster Terraner kandidieren!«, erklang ein Zwischenruf aus der Menge. »Ich halte ihn für den Richtigen, der dieses Amt ausfüllen kann. Du, verehrte Tamira, willst ja leider nicht wieder antreten. Oder hast du dich eines Besseren besinnt?«
    Um Aufmerksamkeit heischend hob die Plophoserin beide Arme. »Nein, ich werde nicht kandidieren; ich habe das Amt lange genug ausgeübt. Aber ich sage, dass ich Arun ebenfalls als den geeigneten Kandidaten sehe.«
    Zwei weitere Rufer forderten dazu auf, Joschannan zu wählen. Es fehlte nicht viel und es hätten sich Sprechchöre gebildet, die der Forderung

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