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PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

PR 2625 – Das Plejaden-Attentat

Titel: PR 2625 – Das Plejaden-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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überlaut Ausdruck verliehen. Joschannan selbst verhinderte das, indem er bescheiden, jedoch mit unmissverständlicher Strenge abwinkte.
    Es wurde still in dem weitläufigen Saal.
    »Ich erwarte eine geordnete Debatte!«, stellte Joschannan fest. »Wortmeldungen erhalten in der Reihenfolge die Möglichkeit zu sprechen.«
    Etliche Delegierte, Männer und Frauen, die vor allem Kerngebietswelten vertraten, plädierten für Joschannans Kandidatur und für einen neuen Regierungssitz Maharani.
    Schließlich wurde Arun Joschannan offiziell nominiert.
    Er massierte sich die schmale Nase, lächelte schicksalsergeben und fuhr sich mit einer Hand durch sein halblanges blauschwarzes Haar.
    »Ich bedanke mich für das Vertrauen, das ich in der letzten halben Stunde erfahren durfte. Ich nehme die Nominierung an, aber ich fürchte, es wird von nun an gemäß der Satzung jemand anders die Sitzung leiten müssen.«

8.
     
    Alle Spuren endeten im Nichts.
    Das war der Eindruck, der sich Ronald Tekener bot, und er hasste ihn mittlerweile. Wo immer USO-Spezialisten in den letzten beiden Tagen angesetzt hatten, sie waren ins Leere gelaufen. Selbst vielversprechend erscheinende Hinweise waren verweht wie Nebel im grellen Sonnenlicht.
    Der Administrations-Assistent Zoron Farsell blieb unauffindbar. Es war zu spät, auf einen Erfolg dieser Fahndungsschiene zu hoffen.
    Natürlich war die Zusammenarbeit aller Dienste und Behörden zu spät angelaufen. Doch das war etwas, mit dem niemand hätte rechnen können. An sich wertete Tekener die Kooperation bereits als großen Erfolg, der letztlich der Bedrohung zuzuschreiben war. Akonen, Arkoniden, Terraner, jeder hatte plötzlich einen Grund, in dieser Hinsicht über den eigenen Schatten zu springen. Es war in der Tat bemerkenswert, dass die lokalen Sicherheitskräfte und der Terranische Liga-Dienst, das akonische Energiekommando und arkonidische Celistas sowie die USO Seite an Seite an einem Strang zogen. Letztlich hatte Bostich entscheidend dazu beigetragen.
    Wahrscheinlich nicht ganz freiwillig. Bostich I. war sich klar darüber, dass er zu den Verdächtigen zählte. Jeder Anschlag, bei dem über eine arkonidische Beteiligung spekuliert werden konnte, musste zwangsläufig sein Ansehen beschädigen und damit vieles für ihn schwerer werden lassen. In weiten Bereichen der Milchstraße würde Widerstand gegen den Imperator aufflammen. Schon der Verdacht, er könne als Drahtzieher hinter alldem stehen und die Situation der Liga ausnutzen, musste ihn das Amt als Vorsitzender der Galaktikums kosten.
    Wiederholt hatte Tekener sich gefragt, wie weit er Bostich I. vertrauen durfte. Traue niemandem, nicht einmal dir selbst! Das war die Regel, die angehende USO-Spezialisten als erste verinnerlichten; sie galt ungebrochen seit den Gründungstagen der United Stars Organization, damals noch unter Lordadmiral Atlan.
    Spielte Bostich sein eigenes Spiel und lenkte den Verdacht bewusst auf sich, um gerade deshalb unverdächtig zu erscheinen? Ein Garrabozug mit doppeltem Boden.
    Was hätte er davon?
    Nichts, was er nicht auf anderem Weg ebenso erreichen konnte. Als Aktivatorträger stand ihm nahezu alle Zeit der Welt zur Verfügung. Er musste nichts überstürzen, konnte abwarten und seine Fäden spinnen.
    Höchste Alarmstufe herrschte.
    Abgesehen von mehreren Spezialisten, die weiterhin dem Sukraner nachjagten, beschränkte sich die Zusammenarbeit mittlerweile auf die lückenlose Überwachung des Siebengestirn-Kongresszentrums, des Luftraums über der Metropole und des weiten städtischen Umfelds. Wobei die Analysen eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür ergaben, dass der oder die Attentäter versuchen würden, Strukturbomben einzusetzen – eine Waffe, die trotz hoher Zerstörungskraft bemerkenswert klein ausfallen konnte. Eine Strukturbombe erzeugte bei ihrer Zündung für die Dauer einer Mikrosekunde einen winzigen Aufriss des Hyperraums. Die aus dem übergeordneten Kontinuum ins Einsteinuniversum abfließende Energie wurde dabei explosionsartig freigesetzt.
    Eine Strukturbombe mit der Sprengkraft von nur wenigen Hundert Tonnen Vergleichs-TNT würde ausreichen, die Konferenz der LFT in ein Inferno zu verwandeln, dem kaum jemand lebend entrinnen würde. Eine solche kleine Bombe ließ sich vergleichsweise leicht unter weit fallender Kleidung verbergen.
    Die Durchsuchung der Halle mit allen nur denkbaren Spürgeräten hatte keinen Hinweis erbracht, dass in der Gebäudestruktur oder im Versorgungsbereich bereits eine

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