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PR 2627 – Die letzten Tage der GEMMA FRISIUS

PR 2627 – Die letzten Tage der GEMMA FRISIUS

Titel: PR 2627 – Die letzten Tage der GEMMA FRISIUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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presste. Der nachfederte und all die seltsamen Gedanken aus seinem Kopf drückte.
    »Kerstins Haltungsnoten in Technik und Ausdruck sind weitaus besser als deine«, sagte Paro Dusenstein schnaufend. »Leichter ist sie sowieso. Über die Eleganz im Sturz wollen wir erst gar nicht reden.«
    David öffnete die Augen. Er stand auf den Beinen, auf seinen eigenen, wackeligen Beinen. Gierig sog er Luft ein, verschluckte sich, brach in Husten aus. Der Ertruser klopfte ihm mit einem Finger auf den Rücken, so fest, dass er so rasch wie möglich einige Schritte Abstand zwischen den Piloten und sich brachte. Er spuckte Speichel gegen die Innenseite der Gesichtsfolie. Er rann langsam nach unten, hinab zum Halsteil des Anzugs.
    David erinnerte sich, wo sie sich befanden – und wie groß die Gefahr war, in der sie nach wie vor steckten. Er unterdrückte den Hustenreiz und winkte seinen beiden Begleitern, ihm zu folgen. Hin zur Hallenwand, wo sie sich in den Steuerkabinen jener Greifarme versteckten, die zur manuellen Be- sowie Entladung der Beiboote der GEMMA FRISIUS dienten.
    Würden die TARAS das Loch unter dem Kabinenbett entdecken und zu ihnen herabschweben? Würden sie diesen grässlichen Schaum mit sich bringen, dessen Zweck und Funktion sie nach wie vor nicht verstanden?
    Sie verharrten in der Deckung, verborgen hinter Abdeck- und Arbeitsplatten. Minutenlang. Wagten kaum zu atmen.
    Doch es blieb ruhig. Das Ablenkungsmanöver hatte geklappt, das Risiko hatte sich gelohnt. David mochte es kaum glauben.
    Er richtete sich auf und schob sich am mächtigen Körper des Ertrusers vorbei. Er fühlte sich schrecklich müde und hätte sich am liebsten eingerollt, um einige Stunden zu schlafen.
    »Das war der leichte Teil unserer Übung«, sagte er und hoffte, dass er mehr Optimismus in seine Stimme packen konnte, als er fühlte. »Ab nun wird's leider etwas kompliziert.«
     
    *
     
    David schlüpfte durch das Schleusenmodul. Licht flackerte auf, viel greller als jenes, an das er sich während der letzten Stunden gewöhnt hatte.
    »Willkommen«, sagte er und reichte Kerstin galant die Hand.
    Sie stieg die wenigen Treppen hinauf und ignorierte tunlichst den ausgestreckten Arm. »Ich habe schon lange keinen CYGNUS mehr gesteuert«, sagte sie und blickte an ihm vorbei.
    »Du wirst dich rasch wieder erinnern.« Dusenstein zog sich hoch. Alle drei starrten sie ins Innere des fast 13 Meter langen Gefährts. Jenes Shifts, der als Einziger noch all seine Kampffunktionen behalten hatte. Neun baugleiche Fahrzeuge waren während der letzten Monate für die Forschungszwecke der GEMMA FRISIUS umgerüstet worden, wie auch jene zehn Einheiten der LUPUS-Klasse, die im Nebenhangar stationiert waren.
    »Machen wir uns an die Arbeit.« Kerstin glitt an dem Ertruser vorbei und machte es sich im Sitz des Piloten bequem.
    Dusenstein ließ der Terranerin, ohne zu zögern, den Vortritt, auch wenn er der Ranghöhere war und auf die Nutzung des Steuersitzes hätte beharren können. Ihm würde eine andere als die sonst übliche Rolle zukommen. Er hatte sich um die Geschütze, insbesondere um Thermostrahler und Desintegrator, zu kümmern. Dem Paralysestrahler würde erst dann eine Funktion zukommen, wenn alles so funktionierte, wie sie sich es vorstellten. Und das ist ziemlich unwahrscheinlich, dachte David düster.
    Die beiden Piloten begannen mit den Checks. Noch arbeiteten sie niedrigenergetisch, mit möglichst geringem Aufwand. David verfolgte jede Bewegung der beiden erfahrenen Raumfahrer. Ihre Finger glitten sachte über die Befehlsfelder.
    Es dauerte eine Viertelstunde, bis sich die Piloten orientiert hatten und bereit waren, erste Funktionen zu schalten. Luftaufbereitung, Außenkameras, die Bewegungslenker des Waffenturm-Aufbaumoduls, bordinterne Basisinstrumente.
    »Wie sieht's mit dem Funk aus?«, fragte David. »Könnten wir einen Hilferuf absetzen?«
    »Nein«, zerstörte Kerstin seine vagen Hoffnungen. »Es dringt nichts nach draußen. 37 blockiert alles.«
    Weitere Minuten vergingen. Jeden Moment rechnete David damit, dass TARAS die Halle stürmten und sie unter Feuer nahmen. Doch Sirenius Achtsieben schien recht zu behalten. Nirgendwo im Hangar zeigten sich Spuren von Beeinflussung oder Zerstörung, nirgendwo war schäumender Schleim zu entdecken, der durch Ritzen ins Innere des Hangars quoll, aus Klima- oder Versorgungsschächten.
    Der Hangar stellte für ihren Gegner einen blinden Fleck dar.
    Noch.
    »Wie lange?«, fragte David nicht zum ersten

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