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PR 2629 – Die Weltengeißel

PR 2629 – Die Weltengeißel

Titel: PR 2629 – Die Weltengeißel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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anderen, die genau wie er in einem Rausch gefangen waren.
    Sie schrien, sie verwandelten ihre eigene Angst in Aggression und stießen sie aus, verströmten sie und schufen Panik.
    Tion befand sich längst am Rand der Erschöpfung und musste jeden Augenblick zusammenbrechen. Aber solange die Dosanthi keinen Befehl erhielten, würden sie weiter voranstürmen, die Cruny vor sich hertreiben und in blinde Panik versetzen.
    Einen Moment lang überlegte er, den Gehorsam einfach zu verweigern und sich damit aus der Verantwortung zurückzuziehen. Es würde jedoch den Xylthen, allen voran Reparat Inbetik, nicht verborgen bleiben und hätte seine sofortige Exekution zur Folge.
    Also rannte er weiter. Er passierte die Leiche eines Cruny mit zersplittertem Chitinpanzer. Eine Pfütze aus schleimiger Masse breitete sich unter dem Toten aus. Tion warf keinen zweiten Blick darauf, sondern dachte nach, soweit es ihm in seinem Zustand noch möglich war.
    In den Städten kam es inzwischen zu extremen Ausschreitungen. Eine derart große Anzahl der Insektoiden hatte sich gegenseitig ermordet, dass die Xylthen bereits einschritten. Großflächig betäubten sie die Einwohner, um zu verhindern, dass ihre Vitalenergie nutzlos vergeudet wurde, ehe die Weltengeißel sie in sich aufnehmen konnte. Sie retteten Leben aus dem einzigen, zynischen Grund, es später QIN SHI zuführen zu können.
    Tion setzte sich aus den Funkmeldungen, die ihn kontinuierlich erreichten, ein Bild der Geschehnisse auf dem Planeten zusammen. Die Gesamtsituation drohte zu eskalieren, weil es schon zu lange ging. Die Dosanthi hätten ihr Werk bereits vor mehr als 21 Stunden beenden sollen.
    Seit diesen 21 Stunden wütete unablässig ein Maß der Panik auf dieser Welt, das niemand vorhergesehen hatte, weil es niemals so weit hätte kommen dürfen. Protektor Kaowens Plan hatte vorgesehen, dass um diese Zeit schon längst ...
    »Abbruch!«, gellte die befehlsgewohnte Stimme von Reparat Inbetik aus dem Funkempfänger. »Alle Dosanthi beenden augenblicklich ihren Einsatz und halten sich für weitere Befehle bereit!«
    Tion blieb stehen, sackte in sich zusammen und verlor das Gleichgewicht. Er fiel hin, landete mit dem Kopf auf dem Boden. Die gekippte Welt drehte sich um ihn. Es war zu viel für ihn. Erst die Aufregung der letzten Tage und Wochen, die Spionage an Bord der RADONJU, und nun musste er seit so vielen Stunden intensiv Panik erzeugen.
    Vielleicht konnte er sterben.
    Ein Roboter näherte sich mit stampfenden Schritten, packte ihn und injizierte ihm ein Mittel, das den Kreislauf stärkte. Nein, der Tod musste warten. Tion würde weiterleben.
    Die Maschine transportierte ihn zurück zum Waffenboot OMAJOR.

12.
    Perry Rhodan, Terraner
     
    Noch sechs Stunden Weltuntergang
     
    Das gnadenlose Zählwerk zeigte an, dass noch 14 Bojen des Blendernetzes funktionierten. Es war knapp – mehr als das. Noch vier Zerstörungen, und das Netz würde erste Lücken zeigen, durch die die Weltengeißel Lebensenergie und Bewusstseine in sich hineinreißen konnte.
    »Wir müssen etwas tun«, sagte Regius, nicht zum ersten Mal. Er flüsterte es in seiner Verzweiflung, und es war nicht für fremde Ohren bestimmt. Denn es gab keinen Weg, gegen die Xylthen vorzugehen, die Boje um Boje aufspürten und abschossen.
    Zwar stand die CHANDORY in unmittelbarer Nähe des Cronal-Systems, doch der Besatzung waren die Hände gebunden. Gegen die militärische Übermacht konnten sie nicht vorgehen. Vom ersten Enthusiasmus, als sie nicht enttarnt worden waren, blieb inzwischen nichts mehr. Gedrückte Stimmung herrschte an Bord.
    Der Ortungsoffizier gab eine Warnung. Ein Pulk aus vier Zapfenraumern näherte sich ihrer Position.
    Regius reagierte mit der gewohnten Geschwindigkeit, die einen guten Raumschiffskommandanten auszeichnete. »Wir stellen uns energetisch tot! Notfallschaltung sofort durchführen!«
    Wenn die Feinde bereits die vergleichsweise winzigen Bojen entdeckten, wie viel leichter musste dann die Enttarnung eines Schiffes von der Größe der CHANDORY fallen? Es war nur noch nicht so weit, weil niemand gezielt nach ihnen suchte. Die Zapfenraumer in ihrer Nähe konnten jedoch rasch auf undifferenzierte Streustrahlung aufmerksam werden.
    Ihren einzigen Vorteil, im Verborgenen beobachten zu können, durften sie nicht aus Leichtsinnigkeit verlieren. Ein Alarm gellte durch sämtliche Sektionen des Schiffes. Die Besatzung wusste, was die Stunde schlug, und traf die nötigen Vorbereitungen.
    Alle

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