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PR 2629 – Die Weltengeißel

PR 2629 – Die Weltengeißel

Titel: PR 2629 – Die Weltengeißel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Anlagen gingen auf geringste Leistung, selbst die Lebenserhaltungssysteme desaktivierten sich.
    Die Temperatur sank rasch, erreichte bald einen Bereich weit unter null Grad. Rhodan schloss seinen SERUN. Sämtliche Besatzungsmitglieder legten Raumanzüge mit autarker Energieversorgung an, um sich vor dem Erfrieren zu schützen. Lediglich die Iothonen in ihren Umwelttanks konnten darauf verzichten. Außer Regius befanden sich zwölf weitere an Bord, wie Rhodan nun wusste.
    Eine völlig sinnlose Information.
    Wie viel bedeutender war da das Zählwerk, das soeben auf 13 sprang. Wie viel wichtiger die acht Zapfenraumer, die in wenigen Tausend Kilometern Entfernung in Ruheposition gingen, als habe das Schicksal den Untergang gewollt.
    »Wir hätten nicht eingreifen dürfen!«, rief ein Badakk von seiner Arbeitsstation.
    Regius reagierte auf die einzig angemessene Art: Er schickte ihn aus der Zentrale.
    Es wurde still. Letzte Raumhelme schlossen sich mit leisem Zischen. Die Sauerstoffmenge im Schiff nahm rapide ab, solange die Lebenserhaltungssysteme nicht wieder arbeiteten.
    Das Zählwerk sprang auf die 12, ohne dass den Xylthen ein weiterer Abschuss gelungen wäre. Die passiven Orterholos, eine der letzten energetischen Vorgänge an Bord, zeigten es deutlich.
    Einen Atemzug später starrte Rhodan auf zwei Einsen in Folge: 11. »Was bedeutet das?«, rief er, ohne auf eine Erklärung des erneuten Ausfalls zu hoffen.
    In dieser Hinsicht täuschte er sich. Er erhielt eine Antwort. Nur gefiel sie ihm gar nicht.
    »Die Bojen versagen plötzlich von selbst!«, meldete einer der Techniker per Anzugsfunk. »Sie sind nicht stabil genug, um den gesamten Zeitraum durchzuhalten und zu blenden!«
    10, sah Rhodan.
    Dann brach die kritische Grenze, und die Weltengeißel setzte sich umgehend in Bewegung.

13.
    Szimon Corosh'tha, Cruny
     
    Noch vier Stunden Weltuntergang
     
    Irgendwann stumpften seine Sinne ab. Szimon Corosh'tha erreichte den Rand der Hügelstadt und legte sich dort einfach auf den Boden.
    Er starrte in den Himmel. Die Angst und die Panik waren mit den Monstern verschwunden, aber Frieden fand er deshalb nicht. Wie könnte er auch? Der Gedanke daran einzuschlafen und zu vergessen, war bizarr. Er roch die Toten immer noch. Fliegen summten über den Leichen, die keine zehn Schritte entfernt in der Sonne verdorrten.
    Aber Szimon fand nicht die nötige Kraft, sich zu erheben und von der Totenstadt zu entfernen. Der Stumpf seines abgetrennten Beines schmerzte. Einer seiner Flügel war am Ansatz gebrochen. Er war am Ende, war schon tot, nur dass sein Körper sich weigerte, das zu begreifen.
    Also starrte er weiter in die Luft, der Sonne entgegen. Ein seltsames, riesiges Ding aus Metall zischte durch sein Sichtfeld. Vielleicht die Behausung, der die Monster entströmt waren? Es interessierte ihn nicht, lohnte nicht, einen zweiten Gedanken daran zu verschwenden.
    Je länger er bewegungslos lag, umso intensiver spürte er einen Zugang zum Kollektiv, doch dort gab es keine klaren Gedanken mehr. Nur noch Schmerzen, Angst und Tod. Vor allem dieser hielt grauenhafte Ernte. Nicht nur hundert-, sondern tausendfach und mehr.
    Verwehende Schreie hallten durch die imaginäre Welt des Kollektivs, und Szimon versuchte, in ihr zu wandeln. Doch die Nebelwelt wollte ihn nicht aufnehmen, sein Bewusstsein nicht hinaufheben in die Lüfte. Dort herrschte nur Schwärze, wie sie der Tod mit sich brachte.
    Zehntausend Cruny starben in einem Nu. Sie verwehten, strebten einem rot glühenden, monströsen Etwas zu, das Szimon über der Schwärze sah. Der Anblick war so entsetzlich, dass er sich instinktiv aus der Kollektivwelt der Gedanken zurückzog.
    Jemand leckte über sein Gesicht.
    Szimon hob einen Arm und fühlte ledrige Haut. Ächzend wälzte er sich auf die Seite und blickte in die weiten, großen Augen einer K'culy-Katze. Seiner Katze.
    »Ssah«, sagte er. Das Tier sprang auf seinen Brustkorb, schmiegte sich in die Arme, leckte über den Stumpf.
    Der junge Cruny quälte sich in eine aufrechte Haltung.
    Und sah etwas Unglaubliches. Eine lebende Wand wälzte sich aus der Richtung der Grasebene auf ihn zu, Tausende von Cruny. Sie rannten und flogen und verdunkelten mit ihrer schieren Masse den Himmel.
    Doch hinter ihnen blitzte es am Firmament, wo es zwischen der wimmelnden Menge aus insektoiden Leibern hindurchstrahlte. Ein düsterrotes, gewaltiges Ding trieb dort, größer als alles, was Szimon je gesehen hatte.
    Er hob die Arme, schlug sie gegen

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