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PR 2631 – Die Stunde der Blender

PR 2631 – Die Stunde der Blender

Titel: PR 2631 – Die Stunde der Blender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren/Christian Montillon
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der anderen Seite in den Boden treiben?
    Sollte er das tun, worüber er schon unzählige Male phantasiert, aber was er stets als Unmöglichkeit abgetan hatte?
    Die Dosanthi weltweit dazu auffordern, sich dem Verzweifelten Widerstand anzuschließen.
    Die Dosanthi hatten mit der Fähigkeit, ihre Ängste mittels Ogokoamo auf andere Lebewesen zu spiegeln, eine Waffe, für die es auf Meloudil kein Gegenmittel gab. Nur Crums schützten vor dem Ogokoamo, aber die gab es im Pytico-System nicht.
    Tokun Gavang hatte den Gedanken an eine planetare Rebellion stets abgetan, weil Dosanthi auf Xylthen und Badakk angewiesen waren, denn nur sie kannten sich mit der Steuerung der Zapfenraumer aus.
    Die Dosanthi hätten nicht einmal in den Untergrund von Meloudil flüchten können, da dort unten die Dosedo-Pflanze nicht wuchs und sie infolgedessen nicht zu einer Wand wachsen würde. Ohne Wände gab es aber kein Calanda, und ohne Calanda waren die Dosanthi nicht überlebensfähig.
    Davon abgesehen würde die Garde nicht akzeptieren, dass sich die Dosanthi auf den Planeten Meloudil zurückzogen. Tokun hatte an mehr als einem Einsatz teilgenommen, weil ein Volk Chandas versucht hatte, sich aus dem unendlichen Kampf zurückzuziehen oder etwas Eigenes aufzubauen.
    Sie hätten keine Chance gehabt.
    Bisher.
    Nun sah es aber unter Umständen anders aus. Falls tatsächlich ganz Meloudil gefährdet war, würden sich Xylthen und Badakk eventuell selbst retten wollen.
    Tokun atmete tief durch. Vor dem inneren Auge sah er, wie sich die Zapfenraumer Dogejus und der anderen Städte Meloudils vom Boden erhoben und vor der heranrückenden Weltengeißel flüchteten.
    Allerdings wäre eine solche Flucht nicht innerhalb von Minuten zu organisieren.
    Wie er es drehte und wendete – der Faktor Zeit blieb neben der unsicheren Bedrohungslage die große Unbekannte.
    Handelte er zu früh, und die Weltengeißel verschwand unverrichteter Dinge wieder aus dem Pytico-System, würde sein Doppelspiel mit dem Verzweifelten Widerstand unweigerlich auffliegen. Er hätte alles verloren, was er sich bisher aufgebaut hatte.
    Ließ er zu viel Zeit ungenutzt verstreichen, und die Weltengeißel suchte in ihrer Fressgier Meloudil heim, blieb ihnen keine Möglichkeit mehr, den Planeten zu evakuieren.
    Tokun vergrub das Gesicht in den zitternden Händen. Die Verantwortung türmte sich vor ihm auf wie ein Spezialraumer der Xylthen.
    »Tokun?«
    Der Vorsteher blickte auf. Das Display des Kommunikationsterminals hatte sich erhellt. Herun Kepken blickte ihm aufgewühlt entgegen.
    »Was ist geschehen?«
    »Zapfenraumer der Garde sind oberhalb der Systemebene materialisiert und nähern sich Meloudil mit Maximaltempo. Offenbar wurden sie kurzfristig hierhin beordert. Die Informationen verschiedener Quellen stimmen überein: Der Auftrag der Flotte lautet, Meloudil abzuriegeln.«
    Tokun fühlte, wie sich sein Magen verdrehte.
    »Nein«, flüsterte er.

3.
    Perry Rhodan
     
    »Das darfst du nicht!«, herrschte Rhodan den Anführer des Verzweifelten Widerstands an.
    Der Iothone in seiner Umweltkapsel blieb gelassen. Zwei Tentakelarme hoben sich, präsentierten die grauschuppige, rötlich gemaserte Unterseite. »So? Und wer hat das zu bestimmen? Du?«
    Der Terraner kämpfte Wut und Aufregung nieder. Er durfte sich nicht hinreißen lassen; seine ersten Worte, die er Regius soeben direkt nach Betreten der Zentrale entgegengeschleudert hatte, gingen in die völlig falsche Richtung.
    Doch seine sonstige Nüchternheit löste sich angesichts des Dramas, das sich auf Meloudil anbahnte, in Wohlgefallen auf. Gewiss, er hatte schon ähnliche Katastrophen erlebt, aber gerade unter Freunden durfte man einen planetenweiten Massenmord nicht billigend hinnehmen.
    Man durfte es einfach nicht.
    Aber das konnte er Regius nicht klarmachen, indem er seine Kompetenzen überschritt und dem Anführer des Verzweifelten Widerstands irgendwelche Befehle erteilte oder dessen Entscheidungen ohne weitere Diskussion als falsch hinstellte.
    »Entschuldige«, sagte der Terraner darum. »Ich bin nur erschüttert und habe mich deshalb hinreißen lassen. Es steht mir nicht zu, dich derart anzugreifen.«
    »Vergiss es!«, forderte der Iothone. »Es gibt Wichtigeres als eine kleinliche Meinungsverschiedenheit zwischen uns beiden.«
    Rhodan nickte und murmelte ein Danke.
    Ein leise raschelndes Geräusch zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Ein Oracca, eines jener kuttentragenden, an ein lebendes Skelett erinnernden Wesen,

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