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PR 2631 – Die Stunde der Blender

PR 2631 – Die Stunde der Blender

Titel: PR 2631 – Die Stunde der Blender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren/Christian Montillon
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seines Vaters entwendet hatte. Von seiner Mutter hatte er nichts an sich genommen, als er sie nach ihrem Tod neben ihn gelegt hatte.
    »Jetzt werde ich Meloudil retten!«, flüsterte er leise.
    Mit weit ausholenden Schritten eilte er in die Gemeinschaftshöhle. Dutzende von Dosanthi klebten an den Wänden. Die Mitarbeiter der Verwaltung hatten sich nahe dem Eingang an der Wand verteilt.
    Er würde für die Umsetzung seines Planes nur drei von ihnen mitnehmen können.
    »Nycung, Siljas, Forgun!«, stieß er mit gedämpfter Stimme aus. »Ihr kommt mit mir, der Rest lädt sich weiter mit Calanda auf!«
    »Was ist los?«, fragte Mogan Momsin, die Verwalterin der gemeinsamen Vermögenswerte. »Müssen wir uns Sorgen machen?«
    »Nein«, gab Tokun zurück. »Ich habe einen Plan!«
    Die drei Dosanthi ließen sich von der Wand gleiten. Unsicher blieben sie vor ihm stehen.
    »Los!«, befahl er. »Zieht euch sofort an. Wir müssen nach draußen auf den Balkon!«
    Mit mechanischen Bewegungen schlüpften sie in ihre Umhänge, Hosen und Stiefel. Tokun wirbelte herum und hastete Richtung Außenbalkon des Zackenauslegers. Dort wartete der Badakk mit der Schwebeplattform.
    Geblendet von der Strahlkraft der Sonne, blieb der Vorsteher stehen. Sofort füllten sich seine Augen mit Sekret. Er zwinkerte heftig.
    Dann fiel sein Blick auf das Gefährt, das in erster Linie für den Warenverkehr zwischen den Zapfenraumern eingesetzt wurde.
    Seit dem Unfall mit Goldoron hatte er keinen Fuß mehr auf eine Schwebeplattform gesetzt. Der Absturz damals hatte sein gesamtes Leben verändert. Tokun hatte häufig darüber nachgedacht, was aus ihm geworden wäre, wenn er sich damals ein wenig besser eingeordnet hätte in das einfache Leben der Dosanthi. Nicht jeden Agal-Atimpal verschlug es zu den Streitkräften.
    Vielleicht hätte er mit ein wenig mehr Reife sogar das Verhältnis zu seinen Eltern verbessern können. Womöglich wäre sein Vater noch am Leben, wenn damals ...
    Schnaufend erreichten die drei Dosanthi den Balkon.
    »Ich ... ich kann das nicht!«, sagte Siljas weinerlich.
    Tokun zuckte zusammen. Für einen Moment war er von den Bildern aus der Vergangenheit heimgesucht worden.
    Irritiert blickte er Siljas an. Der Verwalter hatte beide Hände halb über die Augen gelegt. »Ich kann das nicht!«, wiederholte er.
    Nycung und Forgun zitterten am ganzen faltigen Leib.
    »Ich weiß, dass die Helligkeit und die Aussicht, zu fliegen, euch – uns alle – ängstigt«, sagte er beschwichtigend. »Aber wir haben jetzt gerade keine andere Möglichkeit. Leider.«
    »Wohin willst du?«, fragte Nycung.
    »Zur Zentrale in den Drillingszapfen. Wir müssen Terahyr davon überzeugen, die Zapfenraumer starten zu lassen. Das ist unsere einzige Möglichkeit, der Weltengeißel zu entkommen!«
    »Die Weltengeißel ist hierher unterwegs?«, hauchte Forgun.
    »Nein«, gab er rau zurück. »Aber ich rechne damit, dass es schon bald der Fall sein wird. Und wir tun gut daran, bis dahin einen Weg gefunden zu haben, wie wir den Planeten verlassen können!«
    »Ich werde angefunkt«, sprudelte es aus dem klappenförmigen Mund auf der Oberfläche des zylinderförmigen Badakk. »Man befiehlt mir, in den Hangar zurückzukehren.«
    Tokun fluchte. »Das wirst du nicht tun! Du fliegst uns vier zu Turm eins der Drillingstürme!«
    »Ich werde Probleme mit meinen Herren bekommen«, jammerte der Badakk.
    Tokun griff in seinen Umhang und zog einen kleinen Strahler hervor. »Mit mir wirst du weit größere Probleme bekommen, wenn du mir nicht gehorchst!«
    »Danke!« blubberte der Badakk. »Damit ist mein Lebensweg vorgezeichnet.«
    »Und ihr!« Tokun drehte sich zu seinen drei Gefährten um. »Ihr habt euch dem Wohl der Bürger von Meloudil verschrieben. Jetzt ist der Moment, in dem ihr dafür kämpfen könnt. Wir dürfen keine Sekunde mit unnötigen Angstgesprächen verbringen! Geht in euch – sucht nach dem Calanda! Nutzt die Freiheit der Aggression!«
    Der Reihe nach wechselten Forgun, Nycung und Siljas vom Ogokaria in das Agalaria. Aus der gebückten, gekrümmten Haltung schossen sie in die Höhe, bis sie fast so groß und dünn wie Tokun waren.
    »Sehr gut!«, stieß er befriedigt aus. »Und jetzt los!«
    Sie bestiegen die Plattform. Halteseile lösten sich vom Boden und legten sich über sie. Dann startete der Badakk die Plattform. Ruckartig schoss sie in die Höhe.
    Die Dosanthi schrien.
    Tokun aus Begeisterung.
     
    *
     
    Während die Plattform mit mörderischer

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