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PR 2636 – Das Schema des Universums

PR 2636 – Das Schema des Universums

Titel: PR 2636 – Das Schema des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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schwebte ein Wesen mit zentralem Leib und mehreren Tentakeln im Antigravstrahl zu Boden. Es bewegte sich in einem Überlebenstank – offenbar handelte es sich um einen kopffüßelnden Nicht-Sauerstoffatmer. Einen Angehörigen dieses Volkes hatte Ledrut-Strywen nie zuvor gesehen.
    Dem Tank wiederum folgte ein Humanoide in einem geschlossenen, eigenartig verzierten Raumanzug. Die Sichtscheibe des Helms, wie er bei Xylthen und Wesen mit ähnlichem Körperaufbau üblich war, spiegelte die Umgebung.
    »Ich verlange einen Bericht!«, rief der letzte Neuankömmling. »Warum habt ihr nicht sofort auf meinen Funkanruf geantwortet?«
    Ledrut-Strywen erkannte, dass er sich in seiner ersten Einschätzung des Xylthen mit der leuchtenden Haut geirrt hatte. Die Gestalt im geschlossenen Raumanzug war Reparat Danrhoper, der Beauftragte von Protektor Oronak, daran gab es keinen Zweifel.
    »Es gab Schwierigkeiten mit einem Experiment«, log Cawo-Shumgaard; Strywens Meinung nach klang es durchaus überzeugend. Daraufhin nannte er ihrer beider Namen, wie es der Respekt gegenüber einem Xylthen gebot.
    »Wir versuchten, eine zentrale Anlage dieser Station wieder in Betrieb zu nehmen.«
    Dass sich dies in Wirklichkeit einige Zeit früher abgespielt hatte, würde hoffentlich nicht auffallen. Einer näheren Untersuchung hielt diese Behauptung jedoch keinesfalls stand.
    Zu seiner Erleichterung ging der Xylthe nicht weiter darauf ein. »Ich bin Sonderbeauftragter mit besonderen Kenntnissen über dieses Objekt.«
    Diese Aussage überraschte Ledrut-Strywen. Keine Vorwürfe? Kein Verlangen einer Erklärung? Oder würde all dies in Kürze folgen?
    Er überließ seinem Notfall-Verbündeten Cawo-Shumgaard auch weiterhin das Reden.
     
     
    Cawo-Shumgaard
     
    Mehrere mögliche Antworten schossen mir durch die Neuronalstränge der dezentralisierten Gehirne. Ich durfte nicht zögern, um keinen Verdacht zu erwecken. »Was führt dich hierher, Reparat? Willst du wissen, warum wir die Entdeckung der Station nicht gemeldet haben? Es erschien uns nicht notwendig, solange wir nicht ...«
    »Schweig!«, herrschte der Xylthe mich an. Seinen Raumanzug hielt er nach wie vor verschlossen; ein eigenartiges Verhalten, fast als habe er etwas zu verbergen. Eine lächerliche Vorstellung. Was sollte ein Soldat wie er vor einer Gruppe von Badakk verstecken?
    Ich wartete ab.
    »Führ mich und meine Begleiter durch diese Station«, verlangte Danrhoper schließlich. »Ich will wissen, was ihr bislang in Erfahrung gebracht habt.«
    Schnell bestätigte ich und tauschte mit den hinteren Stielaugen einen unauffälligen Blick mit Ledrut-Strywen, der seine Unruhe perfekt verbarg. Ich war sicher, dass dies dem Xylthen nicht auffiel; sein Volk verfügte nicht wie wir über Rundumsicht und die Fähigkeit, sich auf mehrere Bilder gleichzeitig zu konzentrieren.
    Gefährlicher war in dieser Hinsicht der Badakk, doch dieser blieb im Hintergrund, hielt sich bei dem grau-lilafarbenen Tentakelwesen im Überlebenstank und nannte uns nicht einmal seinen Namen.
    »Darf ich fragen«, wagte ich einen dezenten Vorstoß, »woher du überhaupt Kenntnis von dieser Station hast, Reparat?«
    Die spiegelnde Scheibe verriet mir nicht, ob Danrhoper mich ansah, als er antwortete. »Glaubst du etwa, einem Protektor wie Oronak würde eine solche Entdeckung entgehen?«
    Ja. Genau das hatte ich geglaubt. Aber das war offensichtlich ein Irrtum. Diese Antwort verkniff ich mir, vollführte stattdessen eine demutsvolle Geste und tippelte mit einem Dutzend Pseudopodien auf dem Einpersonen-Schweber hin und her, ehe ich diesen Ausdruck von Unsicherheit bemerkte. Ein ärgerlicher Fehler.
    Ich musste mich zusammenreißen, wenn ich das Schauspiel bis zum Ende durchführen wollte!
    »Diese Station«, fuhr Danrhoper fort, »besitzt den gleichen technischen Hintergrund wie das Objekt, das zum Bau der Werft APERAS KOKKAIA diente. Es ist zu wichtig, als dass man es ignorieren könnte.«
    Die Frage nach der Vergleichbarkeit zu APERAS KOKKAIA umging ich. Zu widersprechen wäre töricht, denn selbstverständlich verhielt es sich so ... zuzustimmen würde allerdings bekräftigen, dass wir uns der Bedeutung unserer Entdeckung bewusst gewesen waren. Es gab keine gute Antwort – also blieb mir nur die Möglichkeit, abzulenken.
    »Wer spricht von ignorieren?«, fragte ich eilig. »Wir haben mit der Meldung nur gewartet, bis uns gesicherte Erkenntnisse vorliegen, nicht mehr.«
    Der Reparat schwieg daraufhin. Der fremde Badakk

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