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PR 2636 – Das Schema des Universums

PR 2636 – Das Schema des Universums

Titel: PR 2636 – Das Schema des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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neugierig musterten – bei aller Fremdheit ihrer Gesten entging ihm dies nicht. Rhodan hielt es nicht für nötig, irgendwelche Erklärungen abzugeben. Sollten sie denken, was immer sie wollten.
    Stattdessen erhoffte er sich weitere Informationen, nun, da er sich im Inneren der Station befand. Doch die angezeigten Werte blieben weiterhin unklar, schienen von etwas überlagert zu werden. Nur wovon? Das konnte Rhodan nicht bestimmen.
    Handelte es sich um eine Folge der zahlreichen Beschädigungen und der fast völligen energetischen Inaktivität der Station? Womöglich hing es auch mit dem Einfluss des natürlichen hyperenergetischen Vii-Schleiers zusammen – dem in Chanda allgegenwärtigen Paraflimmern.
    Überlagerte es in direktem Wortsinn die Funktionen nicht nur dieses Hofs, sondern auch sämtlicher anderer Polyport-Stationen in der Doppelgalaxis? Blieb Chanda deshalb vom restlichen Netz abgeschnitten?
    Der Gedanke elektrisierte Rhodan. Was, wenn es gelang, diese Überlagerungen abzuschirmen? Fast erwartete er, dass sich der Anzug der Universen in diesem Zusammenhang auf seine spezielle Art quasitelepathisch zu Wort meldete, doch das mysteriöse Artefakt einer unbekannten Hochtechnologie blieb stumm.
    Möglicherweise genügte es, mit dem Controller auf eine andere Frequenz zu wechseln, eine, die das Paraflimmern nicht so stark beeinträchtigte? Der Gedanke, einmal gefasst, setzte sich in ihm fest.
    Während sie den Rand des Transferdecks erreichten, wühlte er sich durch Unterverzeichnisse und Strukturen. So gelang ihm ein Erfolg, der ihn selbst überraschte: Er bekam Zugriff auf ein Peripherie-System und einen Teil der dezentralen Rechnerstruktur.
    Damit ließen sich keine bedeutenden Technologien beeinflussen oder auch nur aktivieren – aber konkret bedeutete es, dass vor ihnen die Beleuchtung des Transferdecks ansprang. Was bisher nur externe Badakk-Technik ermöglicht hatte, lieferten nun die internen Systeme des Polyport-Hofes.
    »Du ... du hast ...«, hörte er Cawo-Shumgaard stottern. Offenbar beeindruckte ihn diese Demonstration mehr, als durch eine xylthische Delegation entdeckt zu werden, was leicht zu seinem Tod führen konnte.
    Rhodan gab ganz den herablassenden Reparat, den er verkörperte. »Das überrascht dich? Es ist wohl das Geringste! Nicht einmal ein kleiner Erfolg wie dieser war dir und deinen Leuten bislang vergönnt?«
    Er gebrauchte solche beißenden Worte nicht gern, aber seine Rolle und die ganze Situation verlangten sie. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, den Controller so offen zu benutzen.
    Eigentlich hatte er es als Demonstration seiner Überlegenheit geplant – aber nun, da es zu spät war, wurde ihm klar, dass der Anblick dieses Geräts in den Badakk etwas völlig anderes auslöste.
    Für sie stellte der Controller exakt das dar, wonach sie suchten: eine Möglichkeit, die geheimnisvolle Station zu verstehen und zu beherrschen. Und damit einen Grund mehr, sich gegen den angeblichen Danrhoper und seine Begleiter aufzulehnen und sie zu töten.
     
    *
     
    Der Terraner stieg von der kleinen Schwebeplattform und musterte das Chaos, das sich im Zentrum des Transferdecks seinen Augen darbot. Eine verbrannte Steuerkonsole, verkohlte Spuren auf dem Boden rund um die Überreste eines völlig zerstörten Transit-Parketts.
    Vor allem der letzte Anblick löste eine unangenehme Assoziation aus. Er erinnerte sich erneut an den Höllenplaneten, über den er mit Quistus vor Kaowen geflohen war; an das Parkett, das sie dort entdeckt und das sich per Fernimpuls selbst zerstört hatte. Direkt davor hatten sie den verletzten Protektor zurückgelassen und ihn dem sicheren Tod ausgeliefert. Was dort in der Höhle zurückgeblieben war, musste dem gleichen, was Rhodan nun mit eigenen Augen sah.
    Die unangenehmen Erinnerungen schüttelte er ab. Nur auf diese radikale Weise war es möglich gewesen, die Todesjagd zu überleben, in der der xylthische Protektor Kaowen sie hatte zu Tode hetzen wollen.
    Unberührt davon fragte er sich, was genau sich auf diesem Transferdeck abgespielt hatte. Cawo-Shumgaard hatte Probleme bei einem Experiment erwähnt. Das schien angesichts des Ausmaßes der Zerstörungen reichlich untertrieben.
    Rhodan versuchte weiterhin, über den Controller Zugriff zu wichtigen Technologien des Polyport-Hofs zu erlangen. Doch die Transmitterverbindungen blieben ihm verwehrt; es gelang nicht, die Transferröhren zu aktivieren.
    Nicht einmal das interne Logistik-System konnte er ansprechen.

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