PR 2636 – Das Schema des Universums
töricht gewesen, auf diverse Vorbereitungen zu verzichten.
Wie die Angelegenheit weitergehen würde, lag maßgeblich in der Qualität des Schauspiels, wie Ledrut-Strywen es zuerst formuliert hatte. Es gefiel mir nicht, aber es ließ sich nicht ändern.
»Xylthenschiff im Auftrag von Protektor Oronak«, sagte ich. »Hiermit entschuldige ich mich für die späte Rückmeldung. Es gab ... Probleme.«
Nun hieß es abwarten.
Sekundenlang geschah nichts, bis eine herrische Stimme aus dem Empfänger tönte: »Öffnet sofort die Schleuse! Wir kommen an Bord. Reparat Danrhoper, Ende.« Der Funkkontakt brach nach diesen Worten augenblicklich ab.
»Danrhoper«, wiederholte ich nachdenklich.
Ledrut-Strywen stand neben mir. »Ich habe den Namen nie gehört.«
»Was nicht ungewöhnlich ist. Protektoren genießen einen gewissen Ruf und einen großen Bekanntheitsgrad sowie erstaunliche Beständigkeit. Der Posten eines Reparaten hingegen wird häufig umbesetzt und ...«
»Öffnen!«, gellte Danrhopers Stimme grell und befehlsgewohnt durch unsere notdürftige Zentrale am Rand des Hauptdecks. Offenbar fand die Geduld des Xylthen ein Ende.
Unwillkürlich gehorchte ich dem Befehl, ehe ich überhaupt bemerkte, was ich tat. Ein wenig erschreckte es mich, ehe ich mir klarmachte, dass ich die MORAKKOI-A ohnehin hatte einlassen wollen.
Ich würde mich aber nicht beherrschen lassen, denn ich war ich Cawo-Shumgaard!
Ohne meinem Notfall-Verbündeten Ledrut-Strywen die Möglichkeit zu geben, mein Handeln zu kommentieren, wandte ich mich um und machte mich auf den Weg zum Schleusenbereich.
Es war höchste Zeit, unsere Gäste zu begrüßen.
Ledrut-Strywen
Er fragte sich, ob Cawo-Shumgaard den Befehl des Xylthen instinktiv befolgte. Ledrut-Strywen gewann exakt diesen Eindruck – die Bewegungen seines Konkurrenten schienen zu plötzlich, zu automatisch, zu ... routiniert zu erfolgen.
Also war nicht alles verloren.
Wie dem auch sei, er folgte ihm aus der Zentrale, bestieg direkt nach ihm eine der Einmann-Schwebeplattformen und jagte ihm hinterher Richtung Schleusenbereich. Er wollte aus Gewohnheit einen Impuls an zwei Kampfroboter abgeben, ihn zu begleiten, entschied sich jedoch dagegen, als er sah, dass Cawo-Shumgaard genau das bereits veranlasst hatte.
Er hatte nur widerwillig in die erzwungene Zusammenarbeit eingewilligt, weil ihm letztlich keine andere Wahl geblieben war. Shumgaards Argumentation war bestechend logisch – wenn sie gegen die Xylthen bestehen wollten, mussten sie ihre Konkurrenz zeitweilig begraben und ihre Kräfte vereinen. Dazu war er bereit – so lange, bis sich eine bessere Möglichkeit ergab.
Zwei der tonnenförmigen grauen Maschinen flogen neben ihnen, überragten sie fast ums Doppelte. Die blauen Kristalle des Waffenbands glänzten matt im Licht der Deckenbeleuchtung; ein Zeichen ihrer Inaktivität. Strywen konnte nur hoffen, dass das auf absehbare Zeit so blieb und es zu keiner gewalttätigen Auseinandersetzung kam.
Ein direkter Kampf mit den Xylthen würde mit einiger Wahrscheinlichkeit zum Tod sämtlicher Badakk an Bord führen; daran änderten seiner Meinung nach auch die Notfallvorkehrungen nichts, die Cawo-Shumgaard bestimmt hatte.
Wenig später sahen sie, wie das Waffenboot in der Schleusenkammer aufsetzte. Das äußere Schott schloss sich bereits. An der Seite seines Konkurrenten schwebte er in den Hangar.
Zwei Xylthen verließen die MORAKKOI-A, indem sie in einem Antigravfeld von einer Schleuse in wenigen Metern Höhe zu Boden trieben.
Die Haut des vorderen leuchtete fast, so hell war sie. Ledrut-Strywen konnte sich nicht erinnern, jemals so etwas gesehen zu haben. Ob das wohl ein natürliches Phänomen war? Oder half der Xylthe mit speziellen Pasten und Cremes nach, um diese eigentümliche Wirkung zu erzielen? Außerdem stellte der Soldat eine leere Augenhöhle zur Schau. Wieso er sich wohl kein künstliches Organ einsetzen ließ?
Er vermutete, dass es sich bei dieser auffälligen Gestalt um Reparat Danrhoper handelte. Ein derart exzentrisches Auftreten konnte sich ein niederer Rang im militärischen Regime der Xylthen Ledrut-Strywens Erfahrung nach nicht leisten.
Den beiden Xylthen folgte ein Badakk, der von drei Kampfrobotern begleitet wurde. Dessen Stielaugen zeigten unbewegt rundum in alle Richtungen. Auf ihn mussten sie ein besonderes Augenmerk haben; er würde besser als alle anderen verstehen und erkennen, was an Bord des Artefakts wirklich vor sich ging.
Danach
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