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PR 2637 – Die Informationsjäger

PR 2637 – Die Informationsjäger

Titel: PR 2637 – Die Informationsjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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versuchte, den Xylthen dorthin zu schleppen, aber er schaffte es nicht.
    »Gucky, bitte hilf mir!«
    »Aber nur, damit du den Traktorstrahl des SERUNS nicht benutzen musst. Das könnte eventuell auffallen.«
    Der Xylthe verlor die Bodenhaftung und schwebte hinüber, wo Nemo ihn anseilte. Der haarlose Kopf des Hünen wirkte fremdartig. Selbst Augenbrauen und Wimpern fehlten. Die Haut war fast weiß, darunter zeichneten sich blaugrüne Adern ab. Die Nase des Wesens war ziemlich breit und ragte nur wenige Millimeter aus dem Gesicht. Die Augen waren dunkelbraun, sodass die Iris in die schwarze Pupille überging. Die Augäpfel mit ihren Äderchen sahen aus, als habe jemand sie mit winzigen Kristallen verziert.
    Nemo Partijan zuckte zurück. Diese Augen sahen ihn an. Aus dem Mund schoss ihm ein grüner Schleimklumpen entgegen und traf das Brustteil des SERUNS.
    »Ich sagte doch, er wacht gleich auf.«
    Der Xylthe erfasste die Situation mit einem einzigen kurzen Drehen des Kopfes. Er sah zwei Fremde und warf den Körper so schnell nach oben, dass es ihm beinahe den Hals abriss. Er drehte sich zur Seite, bis er den metallenen Griff sah. So schnell, wie er versucht hatte aufzuspringen, entspannte er sich wieder.
    Gucky stand auf, watschelte zu ihm und raspelte genüsslich an der Mohrrübe.
    »Falls du es nicht gemerkt hast: Du bist mein Gefangener.«
    Der Xylthe legte das Gesicht in unzählige kleine Fältchen. »Einen Offizier von QIN SHI kann man nicht fangen. Du schon gar nicht, Wanzenpalast! In wenigen Augenblicken ...«
    Sein Blick fiel auf die Uniform, die ein paar Meter entfernt am Boden lag.
    »Red nur weiter«, sagte Gucky.
    Nemo Partijan verfolgte die Unterhaltung fassungslos. Der Ilt legte eine derart überlegene Respektlosigkeit an den Tag, dass der Xylthe schäumte. Weißer, flockiger Speichel rahmte den lippenlosen Mund ein.
    »Suchst du das Kodeplättchen für den Alarm? Hast du eigentlich eine Dienstnummer, oder bist du ein Sklave, der sich aufspielt?«
    Der Xylthe rollte mit den Augen. Jeder Muskel seines Körpers schien zu zucken. Nemo warf einen besorgten Blick auf die Fesseln, die sich bei jeder Bewegung fester zogen und tiefer ins Fleisch schnitten.
    »Auch sonst keine Kennung, keinen Kode?«, fragte Gucky wie beiläufig.
    Der Hüne gab keine Antwort. Dafür schlug er mehrmals das Gebiss zusammen.
    Die spitzen Reißzähne des Wesens ließen Nemo Partijan schaudern.
    Gucky streckte dem Xylthen seinen einzigen Nagezahn entgegen. »Die Quote liegt bei hundert für einen.«
    »Freu dich nicht zu früh!«, zischte der Humanoide.
    »Du solltest dich vielleicht dienstunfähig melden. Wird dich überhaupt jemand vermissen? Die Freundin, der Freund? Lebst du in einer Partnerschaft? Und weißt du, dass sich vor allem solche Leute die Zähne spitz schleifen, bei denen der Rest des Körpers schon abstirbt?«
    »Das sagt ausgerechnet die kariöse Flohfalle!« Diesmal spuckte der Hüne nach Gucky, der jedoch blitzschnell auswich.
    »Ei, ei, ei, was hast du denn zuletzt getrunken? War bestimmt billig, oder? Was derartig stinkt ... Übrigens werden sie dich natürlich finden, sofern sie dich vermissen«, fuhr der Ilt fort. »Tot. Sie werden dich für einen Dummkopf halten, weil du deine Nase zu tief in einen Generator gesteckt hast. Übrigens, dein Schaum verfärbt sich rötlich. Du solltest etwas gegen deine Parodontose tun. Wenn sich das Zahnfleisch zurückbildet, fallen die schönen Reißzähnchen bald aus.«
    Der Ilt ging einmal um den Xylthen herum und vergewisserte sich, dass die Fesseln in Ordnung waren. Dann setzte er sich abseits auf den Boden und aß seine Karotte weiter.
    »Wir sind gastfreundliche Leute. Ich würde dir gern eine meiner Leckereien anbieten«, sagte er nach einer Weile. »Für deine Zähnchen ist das aber nichts. Schade.«
    »Blinde Passagiere! Schwarzfahrer!«
    »Schwache Argumente!« Der Ilt kicherte.
    Nemo Partijan dachte: Meine Güte, wo bin ich da hineingeraten? Das kann nur ein böser Traum sein.
    Der Xylthe schaltete auf stur. Er schloss die Augen und drehte den Kopf zur Seite.
    Gucky schien nur darauf gewartet zu haben. Nemo sah zu, wie der Ilt sich erhob, zwischen den Containern entlang zur erstbesten Nische huschte und ihm winkte.
    Der Hyperphysiker folgte ihm. Nebeneinander quetschten sie sich hinein, bis der Xylthe nicht mehr zu sehen war.
    Nemo spürte wieder den unangenehmen Druck der Hand an seinem SERUN, dann verschwand die Umgebung.
     
    *
     
    Guckys erster Blick galt seinem

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