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PR 2637 – Die Informationsjäger

PR 2637 – Die Informationsjäger

Titel: PR 2637 – Die Informationsjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Tentakel aus, pikste den Xylthen ins Bein und analysierte das blaugrüne Blut.
    »Ich kann nichts tun«, sagte der Automat. »Der Metabolismus dieser Wesen weicht zu sehr von dem eines Menschen ab.«
    »Elektroschocks, schnell!«, rief Gucky.
    Während der SERUN den Schocker ausfuhr, massierten die kleinen Hände des Ilts bereits den Brustkorb des Xylthen. Dann jagten erste Stromschläge durch den Körper.
    »Der Scan zeigt, dass das Herz dieses Wesens schon vorher irreparabel geschädigt war. Die Elektroschocks aktivieren nur eine Herzkammer, das ist zu wenig.«
    »Er darf nicht sterben!«, sagte der Ilt.
    Der Xylthe erschlaffte.
    Der SERUN stellte seine Bemühungen ein.
    »Nein!« Gucky stand entsetzt da. Er hatte ein intelligentes Wesen ohne Not getötet! Das hatte er nicht vorhersehen können, nicht in so kurzer Zeit und ohne alle Gedanken des Wesens zu kennen.
    »Wir können nichts mehr tun«, sagte die Mikropositronik, die den steigenden Puls und die Transpiration des Ilts richtig einschätzte. »Du kannst nichts dafür.«
    »Ich hätte nicht schießen dürfen. Oder zumindest nicht so, dass es den Oberkörper voll trifft.«
    »Der Xylthe hätte dich nicht bloß paralysiert. Er hätte dich getötet. Absichtlich und ohne jedes Zeichen von Reue.«
    Gucky war sich da nicht sicher. Er hob den Toten telekinetisch hoch und schaffte ihn in eine Abstellkammer des Baderaums, wo die ersten Xylthen soeben in die mit heißem Wasser volllaufenden Becken stiegen. In der Hoffnung, dass sie ihn erst entdeckten, wenn die Paralysestrahlung abgeklungen war, kehrte er in das Versteck zurück.
    Partijan schien ihm anzusehen, dass ihn etwas belastete. »Es wurde geschossen. Sind sie uns schon auf den Fersen?«
    »Schlimmer, viel schlimmer. Komm! Es wird Zeit zu verschwinden. Wir müssen diese Typen mitnehmen.«
    Ihre Anwesenheit musste geheim bleiben.
    APERAS KOKKAIA war zudem von ganz anderem Kaliber. Dort würden sie nicht so leicht wieder wegkommen, wenn sich ihre Anwesenheit herumsprach.

3.
     
    Die Sinne des Ilts waren aufs Höchste angespannt. Am Heckquader des Zapfenschiffs legten erste Fähren an. Gucky esperte die Gedanken von einem Dutzend Techniker, die sich im Hauptkorridor näherten, der vom zentralen Antigravschacht direkt in die Lagersektionen führte.
    Der Ilt bückte sich und löste die Fesseln von den Metallbügeln. Er packte die beiden Xylthen an ihren Gürteln.
    »Leg deine Hand auf meine Schulter!«, forderte er Nemo Partijan auf.
    Der Handschuh des Hyperphysikers klatschte ziemlich überhastet gegen den SERUN.
    Gucky konzentrierte sich. Aus der Werft drang ein Gewimmel an Gedanken in sein Bewusstsein und entfesselte einen mentalen Orkan. Es war unmöglich, einzelne Individuen auseinanderzuhalten.
    »Wir bringen euch in einen der Hangars. Dort werdet ihr auf eure Bestrafung warten.«
    Die beiden Xylthen würdigten ihn keines Blickes. Sie ignorierten seine Worte, weil es gar nicht sein konnte, was er sagte. Aber ihre Gedanken projizierten Abbilder und Koordinaten der Hangars, die sie von früheren Aufenthalten kannten. Gucky prägte sich die Informationen ein und konzentrierte sich.
    In der Nähe des Lagerraums erklangen erste Stimmen. Schritte näherten sich. Der Ilt sah Schweißperlen auf Partijans Stirn und schüttelte leicht den Kopf.
    Endlich fand er im parapsychischen Äther einen Hinweis: Es waren die Gedanken eines Hangaraufsehers.
    Gucky holte tief Luft, konzentrierte sich und teleportierte.
    Greller Lichtschein hüllte ihn ein. Er wartete auf die Wände, den Boden, den Eindruck einer weiten und hohen Halle, in der Disken und andere Beiboote standen. Der grelle Lichtschein blieb. Mit einer subjektiven Verzögerung von mehreren Sekunden prallte er gegen einen unsichtbaren Widerstand.
    Fehlsprung!
    In der gleichmäßigen Helligkeit entdeckte er dunkle Flecken. Telekinetisch zog er sich zu einem von ihnen hin.
    Ein Schlag traf sein Bewusstsein. Es fühlte sich an, als würde er ständig hin und her geworfen. Die Vibrationen gingen ihm durch Mark und Bein.
    Er erlebte es wie bei einem Sprung in ein Gumminetz, das ihn gnadenlos zurückschleuderte, immer wieder. Er wurde zum Spielball psionischer Kräfte, hilflos und mit drei Personen heillos überlastet.
    Gucky entdeckte dunkle Flecken, die an Löcher erinnerten. Es handelte sich um Zonen geringerer Energie, vergleichbar den schwarzen Sonnenflecken auf der grellen Oberfläche eines Sterns. Telekinetisch versuchte er, sich zu einem dieser Löcher zu ziehen. Es

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