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PR 2637 – Die Informationsjäger

PR 2637 – Die Informationsjäger

Titel: PR 2637 – Die Informationsjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Begleiter. Partijans Gesicht zeigte noch dieselbe Skepsis wie vorher.
    »Ein Aufenthaltsraum fürs Personal«, sagte der Ilt. »Hier sind wir vorerst sicher.«
    »Soll ich mich um das Terminal kümmern?«
    »Unnötig. Es dient lediglich der internen Kommunikation, ohne Zugang zu den Datenspeichern.«
    »Du warst schon mal hier?«
    »Na klar.«
    Gucky wandte sich dem Terminal zu. Unter dem verständnislosen Blick des Hyperphysikers gab er den Kode des Xylthen ein, rief das zuständige Register auf, kündigte eine Krankmeldung an und ließ sich mit dem virtuellen Sachbearbeiter verbinden. Er formulierte die Krankmeldung des Gefangenen und schickte sie ab.
    Niemand würde misstrauisch werden und dem Verschwinden ihres Gefangenen nachgehen. Als Grund für die Meldung hatte Gucky ausgiebiges Feiern genannt.
    »Jetzt müssen wir das Ganze nur noch ausdrucken.«
    Ein leises Zischen kündigte den Vorgang an, dann hielt der Ilt eine Folie mit der Meldung in der Hand.
    »Jetzt verstehe ich«, flüsterte Partijan. »Deshalb hast du die Fragen an den Kerl so merkwürdig gestellt.«
    »Er konzentrierte sich darauf, nicht zu antworten, und hat mir gleichzeitig alle wichtigen Informationen verraten. Gib mir deine Hand.«
    »Wohin willst du?«
    »Zurück ins Versteck.«
    Sie landeten exakt an dem Punkt, von dem sie gestartet waren. Der Ilt sondierte kurz, dann suchte er den Xylthen auf. Dieser hatte die Augen offen.
    »Niemand wird dich jetzt noch suchen«, sagte er und hielt ihm die Krankmeldung vor die Stummelnase. »Für kurze Zeit bist du so gut wie tot.«
    »Was wollt ihr?«
    »Nichts. Wie du richtig sagtest, wir sind blinde Passagiere. Wir fliegen durchs All, ohne dafür zu bezahlen. Irgendwann steigen wir auf einem Planeten wieder aus.«
    »Wie seid ihr an Bord gekommen?«
    Der Xylthe mimte jetzt den Gesprächigen und versuchte offensichtlich, ein bisschen in Erfahrung zu bringen. Gucky hatte sich längst zurechtgelegt, was er auf eine solche Frage antworten würde.
    »In einem Container. Du wirst diese Art zu reisen noch kennen lernen, denn du wirst das Schiff in einer Kiste verlassen.«
    Auf die unverhohlene Drohung reagierte der Offizier mit einem Wutschrei.
    »Pass gut auf ihn auf«, sagte Gucky zu Nemo Partijan. »Nicht dass er sich verletzt. Sollte er versuchen, sich mit Gewalt zu befreien, dann paralysiere ihn.«
    »Du ... willst ... noch ... mal ... weg?«
    »Bis gleich!«
    Gucky aktivierte den Deflektor, lauschte kurz in sich hinein, dann teleportierte er.
    Der Grundkörper eines Zapfenraumers bestand aus einem Zylinder mit Bughalbkugel und Heckquader. Am Zylinder waren in 13 Ebenen spitzdreieckige Ausleger angekoppelt, die dunkelbraune Kugeln in sich trugen. In ihnen lagen Wohnkavernen der Dosanthi, die als Helfershelfer benötigt wurden. Die Xylthen fungierten hingegen in der vordersten Reihe als Soldaten und technisches Personal, unterstützt von den Badakk, die für die gesamte Technologie QIN SHIS verantwortlich zu sein schienen.
    Gucky materialisierte auf halbem Weg zum Bug in einem Seitengang des Zylinders. Das leise Brummen von Aggregaten drang aus den angrenzenden Räumen.
    Er empfing xylthische Gedanken, sah sie weit vorn im Gang und hörte ihre Schritte hinter sich. Mehrere der Hünen in ihren schwarzen Uniformen kreuzten den Korridor.
    Vorsichtig bewegte Gucky sich weiter. Er brauchte Informationen über das Innere der Werft, über Organisation und Abläufe, Sicherheitssysteme und Ähnliches. Und über die Besatzung des eingetroffenen Diskus.
    Je mehr er im Voraus in Erfahrung bringen konnte, desto gezielter konnte er zusammen mit Nemo in der Werft vorgehen.
    Gucky konzentrierte sich auf die Gedanken der Techniker in der Nähe. Eine Weile esperte er umher, dann zog er enttäuscht weiter. Keiner dachte an etwas, das mit der Schiffsführung oder Vorgängen in der Werft zu tun hatte. Es ging um das Löschen von Ladung und das Bunkern neuer Ausrüstung für die Dosanthi.
    Ein längerer Aufenthalt schien nicht geplant, sonst hätten sich die Xylthen gedanklich damit befasst, wo in der Werft sie sich die Zeit vertrieben.
    Der Zapfenraumer kam für eine Rückkehr ins All mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht infrage. Damit stellte sich die Frage viel dringlicher, wie sie in den Obelisk zurückkehren sollten.
    Ich muss nach vorn in die Halbkugel, überlegte Gucky. Dort finde ich die Kommandoebene und die Xylthen, die sich mit den wirklich wichtigen Dingen befassen.
    Er teleportierte auf Sicht den Gang entlang,

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