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PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System

Titel: PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Den größten Teil der mechanischen Kraftauswirkung bei der Havarie hatte die CHIS-3 zu tragen. Ohne Ersatzteile von anderen Tendern ist eine Reparatur völlig ausgeschlossen. Aber auch mit Ersatzteilen würde es mindestens zwei bis drei Wochen dauern, bis das Kontor-Modul wieder autark flugfähig wäre.«
    »Und im Schiffsverbund?«
    Doren Sekovits schüttelte bedauernd den Kopf. »Die Statik hält höchstens Schwerkraftwerte von zwei Gravos aus – das reicht nicht einmal für die einfachsten Manöver. Höchstwahrscheinlich würde die CHIS-3 bereits beim Start zerbrechen.«
    »Damit wird uns nichts anderes übrig bleiben, als das Kontor-Modul auf Orontes zurückzulassen«, sagte Electra Pauk.
    Mondra legte beide Handflächen auf den Konferenztisch. »Das sehe ich exakt genauso. Die Todringer werden uns keine zwei bis drei Wochen mehr zugestehen.«
    Rynol Cog-Láar hob zögernd eine Hand.
    »Ja, Rynol?«
    »Meiner ganz und gar unmaßgeblichen Meinung nach sollten wir alles unternehmen, um die CHIS-3 flugfähig zu machen, bevor wir uns von Orontes zurückziehen. Es ist zu ... zu wichtig für den Zusammenhalt der Besatzung.«
    Mondra lächelte bedauernd. »Rynol, ich weiß, dass die Cosmolodics in den letzten Wochen großen Anteil daran hatten, die Moral angesichts der aktuellen Lage einigermaßen intakt zu halten. Aber ich bin überzeugt, dass deine Band auch in der Versammlungshalle der CHIS-2 ihr Publikum unterhalten kann. Sie sollte mit dem Rosegarden Dome in puncto Ausstattung mithalten können.«
    »Mag sein, mag sein«, beeilte sich der Anti zu sagen. »Aber der Rosegarden ist mittlerweile mehr geworden als nur ein Multimedia-Theater – es ist ein Ort, an den man sich zurückziehen kann, wenn man meint, von der Bedrohlichkeit der Situation innerlich zerfressen zu werden.«
    »Ich bin sicher, dass die Besatzung den Rosegarden Dome in guter Erinnerung behalten wird«, sagte Mondra. Sie kühlte ihre Stimme merklich ab zum Zeichen, dass sie diesen Punkt nicht mehr länger diskutieren würde. »Aber wie gesagt: Wir haben eine Ausweichmöglichkeit, die sowohl von den Cosmolodics als auch von den Mitreisenden genutzt werden darf. Das sehe ich doch richtig, Kommandantin?«
    Die Algustranerin verbeugte sich, weil sie genau wusste, dass ein Kopfnicken nicht von allen wahrgenommen worden wäre; dazu war sie in deren Augen viel zu klein. »Völlig richtig.«
    »Gut. Dann stellt sich mir die Frage, was wir unternehmen können, um die Reparaturarbeiten zu beschleunigen. Neben der Besatzung befinden sich so viele Passagiere mit an Bord – sollten wir sie nicht stärker in die Arbeiten integrieren?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Lew Totshenko. Der zalitische Logistik-Positroniker und Kybernetiker wirkte auffallend müde und ausgelaugt. »Unter den Passagieren befinden sich nicht nur Glücksfälle. Verhältnismäßig viele unserer Gäste sind selbst für alltägliche Kleinreparaturen nicht zu gebrauchen. Die meisten sind zwar nicht gerade ein Klotz am Bein, aber eben doch Zivilisten. Man muss ihnen alles zweimal erklären und am besten hinter ihnen stehen, wenn sie sich hilfreich einbringen wollen.
    Es scheint leider ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass sich ausgerechnet diejenigen zuerst für Arbeitseinsätze melden, die mit den sprichwörtlichen zwei linken Händen ausgestattet sind. Sie kommen sofort mit Sonderwünschen, stehen einem ständig im Weg, und wenn man ihnen dann entnervt das Werkzeug aus der Hand nimmt und die Arbeiten selbst durchführt, geben sie garantiert besserwisserische Kommentare ab und beschweren sich anschließend bei der Schiffsführung, weil ihre Hilfe nicht gewürdigt würde.«
    »Danke für deine Einschätzung«, sagte Mondra. Sie blinzelte ihm zu. »Und danke für deinen unermüdlichen Einsatz. Die betreffende Person hat übrigens nicht nur der Schiffsführung für die – Zitat: ›Unanständigkeiten‹ – eine Beschwerde zukommen lassen. Ich habe ihren Erhalt bestätigt und dann dem Konverter übergeben. Ich hoffe, du vergibst mir, dass ich völlig vergessen habe, dich deswegen zu rügen.«
    Die Lippen des Zaliters verzogen sich zu einem schwachen Grinsen. »Ich denke, ich kann dir verzeihen.«
    Mondra wurde schlagartig wieder ernst. »Mir ist klar, dass die meisten Gäste für die Reparaturarbeiten kaum geeignet sind. Aber ich bin sicher, dass es auch Mitreisende gibt, die irgendwelche nützlichen Fähigkeiten mitbringen. Ich bitte euch daher, für eure Zuständigkeitsbereiche Listen von

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