PR 2638 – Zielpunkt Morpheus-System
übel ihm und seinen Gefährten mitgespielt worden war.
Zudem wusste sie, dass es Rhodan gut ging und er bald mit vielen wertvollen Erkenntnissen, neu entdeckten Geheimnissen und wahrscheinlich auch den ersten Verbündeten zur CHISHOLM und zu ihr zurückkehren würde.
Kein Grund zur Panik.
»Mondra?«
Diamond zuckte zusammen. Sie hatte sich tatsächlich für einen winzigen Moment ablenken lassen.
»Ja, Electra?«
»Gibt es sonst noch etwas, das wir in diesem Kreis erörtern müssten?«
Mondra ging kurz die Liste durch, die sie als Vorbereitung erstellt hatte. »Nein, das war alles. Ich erinnere euch an den Zeitdruck, unter dem wir stehen. Es ist die Aufgabe jedes Einzelnen, Möglichkeiten zu finden, wie die nächsten Tage optimal genutzt werden können. Lasst eure Listen über die anstehenden Tätigkeiten Electra zukommen. Sie wird sie bündeln und dann gesammelt verteilen lassen. Ich will darüber hinaus umgehend informiert werden, sobald sich an der aktuellen Situation etwas ändert. Abschließend ...«, sie blickte jedem in die Augen, »danke ich euch für euren Einsatz und eure Bereitschaft, jeden Tag Außergewöhnliches zu leisten. Ihr seid die Vorbilder eurer Untergebenen und der Passagiere. Nutzt diesen Status, um Hoffnung und Zuversicht zu verbreiten. Damit ist der Lagebericht beendet.«
Sie wartete darauf, dass sich die anderen verabschiedeten und den Raum verließen. Dann wandte sie sich Ramoz zu, der die ganze Zeit über schweigend dagesessen hatte.
»Und nun zu dir.«
*
Stichwort: Die Zahlen und ich
Ich liebe Zahlen. Zahlen begleiten mich durch das Leben und umgekehrt – denn was ist eine Zahl, die ungeachtet bleibt?
Ein Beispiel aus meiner Familie gefällig?
Ich wurde 1415 NGZ auf dem terranischen Kolonialplaneten Pays d'Aigre geboren. Die ursprünglichen Siedler stammten mehrheitlich aus Zentral- und Westeuropa. Als sie den Planeten benannten, bezogen sie sich auf den sehr hohen ph-Wert des Bodens, den sie erst gründlich planetenformen mussten, damit er ihnen als Nahrungsquelle für verträgliche Lebensmittel dienen konnte. Pays d'Aigre bedeutet denn auch in einer alten lateinischen Sprache »die sauren Lande« oder so ähnlich.
Der Planet zieht weder im galaktischen noch terranischen Alltag besondere Aufmerksamkeit auf sich – wie so viele andere Welten, die vor langer Zeit besiedelt wurden und sich selbst genügen. Um seine Schönheit zu sehen, kann man sich entweder in die wunderbaren Gebirgsregionen zurückziehen, die von adlerähnlichen Greifvögeln und anderen eleganten Tieren bewohnt werden – oder aber man kann den Blick zwischen die Bilder werfen, hinein in die Welt der Zahlen.
Interessanterweise ist es eine statistische Tatsache, dass ein signifikanter Anteil des männlichen Nachwuchses sich bei der Studienwahl entweder für die Agrarwirtschaft oder für die Mathematik entscheidet.
Auf den ersten Blick haben die beiden Themen nicht viel miteinander zu tun. Wenn man aber genauer hinsieht, bemerkt man, dass es der Mathematiker ist, der dem Agrarwirtschaftler wertvolle Zahlen zu einer ganzen Reihe von relevanten Themen liefern kann, beispielsweise für die Prozesstechnik der verarbeiteten Lebensmittel.
Auf der anderen Seite baut der Agrarwirtschaftler Gemüse an und hegt die eindrucksvollen Bäume und Blumenfassaden von Ittstein, der schmucken Hauptstadt von Pays d'Aigre.
Der Clou, auf den ich hinauswill, ist folgender: Ich habe drei Brüder – von ihnen sind zwei Agrarwirte geworden und der dritte wie ich Mathematiker. Wir vier haben uns bei der Berufsrichtung der statistischen Signifikanz gebeugt, obwohl mir dieser Umstand erst auffiel, als wir vier bereits fest im Berufsleben standen.
Ergo benötigen selbst die schönsten Zahlen jemanden, der ihre Besonderheiten aufdeckt.
Hauptberuflich habe ich im Gegensatz zu meinen beiden Agrarbrüdern eher den Weg als Schreibtischtäter eingeschlagen, wobei mir dies nichts ausmacht. Man kann auch vom Schreibtisch aus zu einer Reise aufbrechen, die phantastischer ist als alles, was man sich selbst als vor Phantasie erblühender Jugendlicher zusammenträumen kann.
Mein Bruder brachte es sogar zum Mathematikprofessor, während ich mich – ohne Titelehren – der spannenden Welt der Versicherungsmathematik widmete. Ich veröffentlichte mehrere Studien, ohne damit irgendwelche Aufmerksamkeit erregen zu wollen. Wie gesagt: Auf Pays d'Aigre wimmelt es geradezu von Mathematikern, und wie viele hoch spezialisierte
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