Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

PR 2644 – Die Guerillas von Terrania

Titel: PR 2644 – Die Guerillas von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
Vom Netzwerk:
Terranias beherbergte neben dem Terrania Silverbridge noch viele weitere Hotels, von renommiert bis schlicht.
    Die Nähe zum Handelshafen Point Surfat einerseits und den Vergnügungsvierteln von Crest Lake City andererseits hatte Fuggerville dazu prädestiniert. Händler und Geschäftsreisende kamen am Morgen an, gingen tagsüber ihren Geschäften in der Stadt nach, verbrachten den Abend in Happytown und übernachteten in Fuggerville, ehe sie am Morgen wieder starteten.
    Im Moment waren die meisten Bewohner der Hotels allerdings Gestrandete. Und das war es, worauf der Plan der Zelle X aufbaute.
    »Ich bin sicher, eine Menge Leute hier würden ein kleines Vermögen zahlen, wieder nach Hause zu können«, murmelte Barisch. »Und es frustriert sie vermutlich, dass hier die Grenze dessen erreicht ist, was ihr Geld ihnen kaufen kann.«
    »Womöglich kommt früher oder später tatsächlich jemand auf die Idee, die wir ihnen unterstellen wollen. Oder ist es schon.« Sharoun zuckte die Achseln. »Gehen wir rein.«
    Eine Tür glitt lautlos zur Seite und gewährte ihnen Einlass. Es wirkte, als wäre die transparente Tür erst vor Kurzem in die Eingangsfront eingefügt worden. Barisch glaubte sich zu erinnern, dass früher lediglich ein schnell schaltendes Prallfeld das Innere vom Äußeren getrennt hatte. Die Existenz der Tür verdeutlichte subtil die Notwendigkeit des Energiesparens.
    Sie gingen durch einen großzügig ausgelegten, mehrere Meter hohen Empfangssaal, in dem gedämpftes Gemurmel sich mit dem Plätschern des Wassers mischte, das im hinteren Bereich einem künstlichen Bachlauf in ein Becken mit exotischen Fischen folgte. An beiden Seiten verliefen lange Rezeptionstheken. Die meisten dienten der automatischen Schnellregistrierung, doch es gab auch ein paar menschliche Angestellte.
    Eudo Misper hatte hier manchmal in den Semesterferien gearbeitet. Das war einer der Gründe, warum sie gerade dieses Hotel ausgewählt hatten. Er war mit dem Aufbau des Gebäudes vertraut, kannte einige Leute und besaß einen Angestellten-Kode, zwar nur mit äußerst niedrigen Zugangsrechten, aber mehr als nichts.
    Dank Eudo waren sie bereits registriert. Ihre ID-Bänder ermöglichten ihnen den Zutritt zu den Antigravschächten. Große Schilder verkündeten, was bei einem Feldausfall zu tun sei, und wiesen auf alternative Pneumolifte im hinteren Bereich des Gebäudes hin.
    Barisch sah zum nächsten der acht Schächte. »Ich bin erstaunt, dass sie die überhaupt noch in Betrieb halten.«
    »Ich schätze, die Pneumolifte reichen einfach nicht aus für die Menge an Leuten, die es täglich zu befördern gibt. Und wie du siehst, sind die meisten bereit, das Risiko in Kauf zu nehmen.«
    Gerade drängte eine Gruppe Mehandor aus einem der Schächte.
    »Ich dachte weniger an das Risiko als an den Energieverbrauch.« Sie betraten den Schacht. »Brückenpark.«
    Ihre Körper wurden vom Feld erfasst und nach oben gezogen, erst mit spürbarer Beschleunigung, dann zwanzig Stockwerke lang mit kontinuierlicher Geschwindigkeit, ehe die Abbremsung begann. Ein schimmerndes Energiefeld schirmte sie von den anderen Nutzern des Schachtes ab und verhinderte die Sicht auf die vorbeijagenden Wände, Ausstiegsöffnungen und Symbole. Schließlich warnte der leichte seitliche Zug sie, dass sie fast am Ziel waren. Mit einem letzten Schub setzten sie ihre Füße auf den Boden des 45. Stockwerks.
    Barisch staunte, als er durch die vor ihnen liegende Fensterfront sah. Ohne rechts und links nach den Leuten zu schauen, die den Gang entlanggingen, trat er darauf zu und starrte hinaus auf die Oberfläche der Brücke zwischen den beiden Pfeilerhochhäusern des Terrania Silverbridge .
    Vor ihm erhob sich in sanfter Wölbung ein Landschaftsausschnitt, der direkt aus der Oberfläche eines Planeten geschnitten sein könnte. Eine savannenartige Wiese erstreckte sich vom Pfeilergebäude bis zu einer unregelmäßigen Felsstufe. Auf einer Seite rauschte wie ein schimmernder Faden ein schmaler Wasserfall die Klippe hinunter und ergoss sich in einem Palmenhain in einen kleinen See, der seitlich bis an den Rand der Brücke heranreichte. Auf der anderen Seite war hinter verstreutem Buschwerk ein Kreis von Lehmhütten mit spitzen Strohdächern zu sehen.
    »Wer hätte so etwas mitten in Terrania auf einem Hoteldach vermutet«, murmelte Barisch.
    Sharoun war neben ihn getreten. »Jeder, der weiß, was Geld möglich macht.«
    »Und nun stehen wir Mittelklasseschlucker hier und genießen

Weitere Kostenlose Bücher