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PR 2644 – Die Guerillas von Terrania

Titel: PR 2644 – Die Guerillas von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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eingetroffen.« Die neutrale Männerstimme gehörte der Wohnungssteuerung. Es war ein einfaches Modell, passend für die schlichte, aber geräumige Wohnetage in dem eher unbedeutenden Stadtteil Ostterranias. Aber sie tat ihren Dienst. Barisch brauchte keine Steuerung mit tausend Sonderausstattungen und Gesäßmassagefunktion.
    »Wer?«
    »Eudo Misper und Xanno Piegasch.« Holos der beiden jungen Studenten erschienen neben dem Trivid.
    »Können reinkommen. Ebenfalls direkt zugangsberechtigt: Sharoun Beffegor und Bhacc Nieslin. Sollten innerhalb der nächsten halben Stunde kommen.«
    »Registriert. Ich werde sie einlassen, sobald sie sich anmelden.«
    Barisch räumte das Modellhaus zur Seite, an dem er am Morgen gebaut hatte, und stand auf. Am Küchenservo wählte er einige Snacks und drei Bier. Kaum stand alles auf der Anrichte, glitt die Tür auf, und die beiden jüngeren Männer traten ein.
    »Hey«, grüßte Barisch und hielt ihnen die zwei für sie bestimmten Biergläser entgegen.
    »Hey, Alpha«, antwortete Eudo. Er warf seine mit kleinen blaugrünen Karos bedruckte Jacke in ein gelb leuchtendes Garderobenfeld, nahm sein Glas und hielt sofort auf die Couch zu.
    Xanno nickte nur, während er sein Bier annahm. Er sprach nicht mehr viel, seit seine beiden Brüder den Auguren gefolgt waren.
    Sayporaner, korrigierte Barisch sich innerlich. Nur wir haben sie Auguren genannt wegen ihrer seltsamen Prophezeiungen. Und nun ist alles in Erfüllung gegangen. Kein Wunder. Ihre Prophezeiungen waren nichts als die Ankündigung ihrer Pläne. Aber wer hätte ahnen können, dass sie uns nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern auch das Sonnenlicht und unser ganzes Universum wegnehmen können?
    Barisch presste die Lippen aufeinander. Man hatte die Menschheit mal wieder mit einer Serie von Tritten in die Weichteile bedacht.
    Wenigstens bin ich im Gegensatz zu vielen am Leben und habe ein Dach über dem Kopf. Es geht mir gut, es geht mir gut, und darum werde ich umso mehr zurücktreten für all die, die es nicht mehr können.
    »Sieht nett aus, das Häuschen«, rief Eudo von der Couch her. Er schob die Präzisionsarme der hologesteuerten Mikromecha-Werkbank weg, um die im Maßstab 1:40 gebaute Modellvilla in perseidischem Stil besser betrachten zu können.
    »Wer plant denn so etwas?«
    Barisch zuckte die Achseln. »Ein alter Auftrag. Keine Ahnung, was aus den Leuten geworden ist, aber man muss sich ja irgendwie beschäftigen. Ich mochte den Entwurf. Vielleicht finde ich neue Kunden dafür – egal ob fürs Haus oder nur das Modell.«
    »Erstaunlich, dass es so viele Leute gibt, denen das virtuelle Modell nicht reicht.« Eudos schiefes Lächeln passte zu seiner immer etwas zur Seite geneigten Haltung, als lausche er.
    »Die Aufträge kommen von überall her, teilweise von anderen Architekten. Es hat sich herumgesprochen, dass ich solche Sonderwünsche erfülle. Ich habe schon Leute erlebt, die das Modell hinterher ihren Kindern als Puppenhaus überlassen oder es in einen Barschrank umgewandelt haben. Mir war es immer gleich, solange der Galax klickte.«
    »Irgendwann wird alles wieder so werden, wie es war«, versicherte Eudo und ließ sich auf die Couch fallen. »Wenn erst diese Invasoren weg sind ...«
    ... und die Sonne wieder scheint, unsere Freunde und Geschwister zurück sind und wir in unser angestammtes Universum zurückkehren ... oder wir alle tot sind ...
    »Sicher.«
    Barisch sah zur Außenfront. Xanno hatte die Scheiben auf transparent geschaltet und starrte hinaus. Der Untergang des Kunstsonnenpulks, der seit fast zwei Wochen die verdunkelte Sonne ersetzte, bescherte ihnen ein besonderes Schauspiel. Über dem Punkt, an dem die letzte Kunstsonne gerade versank, stand als Halo ein orangerotes Flammen am Himmel, das nach außen in ein dunkleres, blutiges Rot mit schwarzen Schlieren überging. Wolken bedeckten den größten Teil des Himmels, und am südlichen Horizont zuckte ein Blitz zu Boden. Seit die Klimakontrolle zur Energieeinsparung abgeschaltet worden war, häuften sich die Gewitter. Vermutlich stellten sie Geburtswehen einer Rückkehr zu einem natürlich geregelten Wetter dar.
    Barisch bezweifelte allerdings, dass Xanno den so passend dramatischen Ausblick überhaupt wahrnahm. Der junge Mann starrte in den Himmel, als könnte sein Blick die Wolken durchdringen. Irgendwo dort oben leuchtete ein Stern, der seinen beiden Brüdern gegenwärtig als Sonne diente. Sie waren beide über das Transitparkett in eine

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