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PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

Titel: PR 2650 – Die Phanes-Schaltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Der Eindringling schien in kürzester Zeit bewirkt zu haben, dass aus chaotischer Ordnung ungeordnetes Chaos geworden war. Kaowen befürchtete insgeheim, dass QIN SHIS Herrschaft aus den Fugen geraten könnte, und fragte sich allmählich, ob der Superintelligenz etwas an ihrer Heimat Chanda lag oder ob sie sie einfach aufgeben würde, um einem Traum zu folgen, der Kaowen irrwitzig vorkam und den er nicht verstand.
    Aber wie sollte er ihn auch verstehen? Wie konnte er sich anmaßen, den Gedankengängen einer Superintelligenz zu folgen?
    Kaowen betrachtete die fünf langgestreckten Behälter, die seine Klonkörper geborgen hatten. Sie waren sternförmig platziert. Die transparente Oberseite gestattete den Blick ins Innere. Nur in einem der Behälter schwebte noch ausgestreckt die Gestalt eines Xylthen, vier waren leer.
    Seine Gestalt. Der letzte Klon, der ihm als Reserve verblieben war.
    Wie wehrlos dieser Körper doch ist, dachte Kaowen. Wie hilflos. Er kann nicht reagieren. Wenn es dem Feind gelingt, sich hier Zutritt zu verschaffen, könnte er ihn problemlos mit einem Desintegrator oder einer Energiewaffe vernichten.
    QIN SHI könnte diesen Körper sogar zerstören, ohne ihm auch nur nahe zu kommen. Das galt nicht nur für dieses letzte hier gelagerte Exemplar, sondern auch für das Original auf der Heimatwelt Xylth, das sich im Zustand der suspendierten Animation befand.
    Ich bin QIN SHI völlig ausgeliefert! Dieser Gedanke erfüllte ihn mit noch stärkerem Entsetzen. Wie perfide dieser Schachzug doch war!
    QIN SHI bot ihm die Aussicht auf Unsterblichkeit, auf einen Klonkörper nach dem anderen, in den er wechseln konnte, wenn er in Erfüllung seiner Pflicht starb, wie neulich auf diesem verdammten abgelegenen Planeten, auf den sein Navigator Quistus geflohen war ... Aber wenn QIN SHI immer unberechenbarer wurde, würde die Superintelligenz keinen Gedanken mehr daran verschwenden, neue Körper für ihn zu erschaffen. Dann würde sie vielleicht sogar die vorhandenen auslöschen, quasi mit einem Handwedeln, einem bloßen Gedanken ...
    Kaowen musste alle Kraft aufbringen, um sich vom Anblick seiner Gestalt zu lösen. Er zwang sich, den Raum zu verlassen.
    Mein letztes Ich, dachte er.
    Im Gang vor dem Konservierungsraum verlor er unvermittelt die Kontrolle über seinen Körper. Er musste stehen bleiben, sich gegen die Wand lehnen, um zu verhindern, dass die Beine ihm den Dienst versagten.
    Wenn es eine Möglichkeit gäbe, sich der Kontrolle durch QIN SHI zu entziehen ..., dachte er verzweifelt.
    Doch würde er sie auch wahrnehmen? Dazu wäre Mut erforderlich. Hatte er diesen Mut? Was, wenn er eine solche Entscheidung treffen musste? Was würde er tun?
    Er zwang sich, diese Gedanken zu unterdrücken. Er war QIN SHI zwar ausgeliefert, aber das war immer so gewesen. Die Superintelligenz hätte ihn jederzeit töten können, seit er in ihren Dienst getreten war. Sein Klonkörper lag immerhin in der Nähe eines Kerkerbereichs, in dem sich eines von QIN SHIS großen Geheimnissen befand. In einem Bereich, der besonders gesichert war.
    Kaowen wusste nicht genau, worum es sich dabei handelte, nur, dass es eine Beute war, die für QIN SHI große Bedeutung besaß.
    Er sah sich um. Er war allein in dem Gang, niemand hatte seinen Schwächeanfall beobachtet. Gut. Das ersparte ihm die Mühe, einen Zeugen seiner Schwäche zu töten.
    Er ging weiter zu einer Nebenzentrale der riesigen Werft. Die dort anwesenden Xylthen und Badakk grüßten ihn respektvoll, ohne von seiner Anwesenheit überrascht zu sein. Er hielt sich öfter in diesem Bereich von APERAS KOKKAIA auf, besuchte immer wieder den Konservierungsraum, um seine Körper zu betrachten – nun nur noch einen. Danach betrat er stets diese Schaltstelle, um sich zu überzeugen, dass er während seiner Abwesenheit in der Hauptzentrale nichts von Bedeutung verpasst hatte.
    Er befahl seinen Untergebenen, ihre Arbeit wieder aufzunehmen, und trat an ein Terminal. Der Xylthe, der dahinter gesessen hatte, zog sich selbstredend zurück, um den gebotenen Abstand zu wahren.
    Kaowen rief ein Holo auf, das die sich verändernde BASIS unter ihren Schutzschirmen zeigte. Sie war weiterhin von einer 30 Kilometer durchmessenden Hohlkugel umgeben, die sich aus zwei der 18 Kilometer durchmessenden Kristallkugeln gebildet hatte.
    Der Protektor ließ sich nichts anmerken, verzog nicht einmal das Gesicht, obwohl das Holo das Ausmaß seines Scheiterns zeigte.
    Immer deutlicher zeichnete sich die neue Form

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