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PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

Titel: PR 2650 – Die Phanes-Schaltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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reagierte – jedenfalls aus Sicht eines Normalsterblichen wie Kaowen.
    Das hatte er leider erst zu spät festgestellt. Durch die Berichte und Dossiers über Rhodan hatte er Einsicht in die Handlungsweisen diverser Superintelligenzen erlangt, mit denen es der Terraner in seinem langen Leben schon zu tun bekommen hatte. Und je länger er darüber nachdachte, desto zwingender wurde die Schlussfolgerung, dass es sich bei QIN SHI ebenfalls um eine jener Entitäten handeln musste, die von den Terranern als negative Superintelligenzen bezeichnet wurden, ähnlich einer Seth-Apophis. Um eine für Normalsterbliche unbegreifliche höhere Wesenheit, deren Bestreben zu keiner Zeit die Belange von Hilfsvölkern oder gar Einzelwesen im Auge hatte, sondern ausschließlich die eigenen Interessen, wie immer die im Detail aussehen mochten.
    Kaowen hatte erkannt, dass QIN SHI im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehen würde. Er hatte es quasi am eigenen Leib erlebt, als er zum Rapport zu QIN SHI zitiert worden war. Ein kaum zu beschreibendes Gefühl hatte ihn übermannt, die Kombination extremer Schwäche mit kaum begrenzter Gier nach Kraft und Leben. Etwas hatte ihn in eine schmerzvolle Ohnmacht getrieben, die kein weiteres Handeln erlaubte, und er hatte den Eindruck gehabt, dass QIN SHI nach allem Lebendigen, Kraftvollen in der Umgebung greifen musste, um den eigenen Untergang zu verhindern.
    Hatte QIN SHI ihm tatsächlich die eigenen Qualen gezeigt, den verzweifelten Versuch der Kräftigung, die durch die zweimalige Abwehr der Weltengeißel verhindert worden war?
    Jedenfalls hatte QIN SHI jegliche Kontrolle verloren und eine wahre Fressorgie eingeleitet, nachdem die Weltengeißel durch die Aktionen des Verzweifelten Widerstands – und Rhodans? – an ihrem Einsatz bei den Cruny und dem Ausweichplaneten Meloudil gehindert worden war.
    Rhodan, immer wieder dieser Rhodan ...
    Kaowen war besorgter denn je. Seine Gedanken schienen nur noch umherzukreisen, wie er überleben konnte. Aber er fand keine Lösung, und das beeinträchtigte ihn, lenkte ihn von seinen eigentlichen Aufgaben ab, verhinderte, dass er seine Pflichten erfüllen konnte, wie QIN SHI es von ihm erwartete.
    Ein Teufelskreis ...
    Wieder ging er die Ergebnisse der Analysen der Bordrechner und der Badakk-Siebenerbündel durch. Neue Erkenntnisse gewann er nicht.
     
    *
     
    Kaowen trat von dem Terminal zurück und begab sich zum Transitparkett. Er brauchte die Bewegung, musste sich körperlich betätigen, um diesen Teufelskreis seiner Gedanken durchbrechen zu können. Während er wie mechanisch ausschritt, versuchte er, jeglichen Gedanken an sein persönliches Schicksal abzuschütteln und sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren.
    Er trat vom Parkett und befand sich in der Hauptzentrale. Er versuchte, sich nicht von der hektisch anmutenden Betriebsamkeit in dem riesigen Raum beeindrucken zu lassen, blendete sie aus, so gut es ihm möglich war.
    Niemand sprach ihn an, alle warteten darauf, dass er Befehle erteilte. So sollte es sein.
    Aber er hatte keine Befehle, noch nicht.
    Ihm war klar, dass er kein Anzeichen von Schwäche zeigen durfte, doch erneut drehten sich seine Gedanken im Kreis. Meine Aufgabe ist es, das Multiversum-Okular und den Anzug der Universen für QIN SHI zu bergen.
    Er rief Holos auf. Die BASIS, in der beide Objekte vermutet wurden, befand sich nun in der Werft. Kaowen hatte den Ort des Wandels besonders schützen und als Ganzes von einem Transit-Überladungsfeld von etwa 500 Kilometern Durchmesser umhüllen lassen.
    Die Werft war damit im Prinzip unangreifbar. Das Feld leitete Belastungen standardmäßig in den Halbraum ab, erst bei starken Beanspruchungen in den Hyperraum.
    Starke Beanspruchungen ... Ein typischer Ausdruck der Badakk, ihrer Wissenschaftler. Gemeint war damit nichts anderes als Geschützfeuer von Angreifern.
    Konzentrier dich!, mahnte sich Kaowen, aber vergebens. Er ließ sich erneut ablenken.
    Wie so oft überkam ihn beim Anblick von APERAS KOKKAIA auf den Holos schieres Staunen. Der Hauptkörper der von Beulen übersäten Riesenkugel hatte einen Durchmesser von 149 Kilometern. Die dunkle Oberfläche zeigte in der normaloptischen Vergrößerung ein schrundiges, fast wie angekohlt wirkendes Dunkelgrau bis Schwarz. Die Außenhülle war recht regelmäßig von kreisrunden Öffnungen durchbrochen, die von transparenten Energieschirmen überwölbt waren. Insgesamt waren es 44 dieser Löcher, die jeweils einen Durchmesser von 39

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