PR 2650 – Die Phanes-Schaltung
Stellen belasteten, an denen die Entladungen am stärksten loderten. Sie hatten zwar zu diesem Zeitpunkt keine reelle Chance, die Schutzschirme zu durchdringen, aber das war auch gar nicht ihre Aufgabe.
Auch die dritte Phase konnte von den Holos nur mit Simulationen dargestellt werden. Kaowen rief die entsprechenden Daten ab. Parallel zu den bisherigen Angriffswellen versuchten die Badakk, von der Kristallhohlkugel wie auch der Werft selbst projizierte hyperphysikalische Blockadefelder zu justieren, um die Hyperraumzapfung zu unterbrechen.
Gespannt wartete der Protektor auf eine Reaktion des Schutzschirms, doch sie blieb aus. »Was ergibt die Auswertung der Daten?«
Ein Badakk löste sich aus seinem Siebenerbündel und trat vor. »Wir haben Schwierigkeiten, die Hyperzapfung exakt mit den Blockadefeldern zu erfassen«, gestand er. Sein in Kaowens Augen unförmiger Tonnenkörper vibrierte leicht vor Angst.
Der Protektor drehte sich kommentarlos zu den Holos um.
Er sah, wie entlang der Schirmoberflächen in rascher Folge Dutzende, dann Hunderte violetter Blasen entstanden und wieder vergingen und dabei weitere Entladungen hervorriefen. Das Blitzlichtgewitter wurde so grell, dass automatisch Filter aktiviert wurden, um eine ungehinderte Sicht zu ermöglichen.
Die vierte und letzte Phase des Angriffs begann. Die Badakk planten nun, mit Transitparketts die Schirme gezielt an möglichst vielen Stellen zu perforieren. Die Transitblasen arbeiteten mit ihren violett schillernden Feldern auf sechsdimensionaler Basis. Dabei trat eine geringfügige Strangeness-Änderung auf, die die Hyperzapfung hoffentlich zusätzlich behinderte.
Kaowen versuchte, seine Ungeduld im Zaum zu halten. Die Messungen ergaben, dass die Transitadern die Schutzschirme nicht durchdringen konnten. Davon war er glücklicherweise überhaupt nicht ausgegangen.
Bislang hatten sie die Schutzschirme der BASIS unter gezielten Punktbeschuss genommen, in der Hoffnung, er würde irgendwann zusammenbrechen, doch den Gefallen hatte er ihnen nicht getan, dafür war er ganz einfach zu stark. Nun versuchten sie zum ersten Mal, ihn auf vierfache Art und Weise zu belasten. In dieser Hinsicht war es nicht ganz zutreffend, von Phasen des Angriffs zu sprechen. Er hoffte, dass das Zusammenspiel der vier unterschiedlichen Methoden Wirkung zeigte.
Der Protektor wartete einen angemessenen Zeitraum ab. »Ergebnisse?«, fragte er dann, vielleicht etwas früher, als er beabsichtigt hatte.
Derselbe Badakk wie zuvor verließ die Siebenergruppe. »Die Orter laufen auf Hochtouren! Wir messen jedoch ...« Er hielt kurz inne. »Wir messen einen gesteigerten Energiefluss an.«
Kaowen ließ sich nichts anmerken. Das wies unzweifelhaft darauf hin, dass in der BASIS die Hyperraumzapfung massiv hochgefahren wurde.
Nun hieß es wohl, Geduld zu haben. Wer hielt länger durch, wer zeigte als erster Schwäche?
»Sobald die Hyperzapfung überfordert ist, sollten die bislang undurchdringlichen Schirme zusammenbrechen ...«, fuhr der Badakk beflissen fort.
Das war Kaowen klar. So lautete der Plan, doch momentan sah es danach überhaupt nicht aus. Der Protektor konzentrierte sich wieder auf die Holos. Als sei nichts geschehen, schwebten die beiden Kugeln, die aus der ehemaligen BASIS entstanden waren, direkt nebeneinander, und die neun Großfragmente trieben weiterhin langsam in Position.
Fünf von ihnen hatten die entsprechenden Lücken fast erreicht. Nahezu gleichzeitig näherten sie sich ihrem jeweiligen Ziel, sanken tiefer und passten sich in Minutenschnelle in die noch bestehenden Öffnungen ein.
Ein heller Blitz nahm Kaowen kurz die Sicht. Als die Filter die Helligkeit wieder auf ein erträgliches Maß gesenkt hatten, sah er, dass die bisherigen Einzelschirme der beiden BASIS-Teile sich zu einem einzigen größeren von etwa 25 Kilometer Durchmesser vereinigt hatten. Gleichzeitig wurden in einer abrupten Abstoßungsreaktion schlagartig beträchtliche Mengen der Chanda-Kristalle, die unentwegt gegen die Schirme geschleudert wurden, in den Hyperraum abgestrahlt.
»Traktorstrahlen und Transitblasen ausschalten!«, rief Kaowen, doch es war schon zu spät. Das Energiegewitter im Innern der Kristallhohlkugel breitete sich mit brachialer Gewalt aus, brach sogar mit heftigen Eruptionen durch die Kristallhülle und verblasste außerhalb davon nur langsam.
Damit nicht genug: Mit einem zweiten Schlag wuchs der Schutzschirm zu einer 30 Kilometer durchmessenden Blase an, die innerhalb von
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