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PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

Titel: PR 2650 – Die Phanes-Schaltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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flimmernd umgaben. Sie rotierten nun rasend schnell.
    Die Anomalie selbst hatte sich verändert: Ihr Durchmesser hatte sich auf etwa dreieinhalb Kilometer verringert, doch sie pulsierte, schwoll unvermittelt auf einen Durchmesser von über 27 Kilometern an, schrumpfte auf gut 18, wuchs erneut auf fast 30 Kilometer und sackte auf abermals 3,5 zusammen.
    Dann bildeten sich Holos, die Kaowen einen noch viel größeren psychischen Schlag versetzten.
    Sie zeigten die Werft. Oder besser das, was von ihr übrig war.
    Auf einer Seite war der Ort des Wandels schwer beschädigt worden. Die Hülle war zwar nicht völlig durchbrochen, aber über eine große Fläche zwischen mindestens fünf der runden Öffnungen aufgerissen und kilometertief zerstört worden.
    Unmöglich!, dachte Kaowen. APERAS KOKKAIA ... Eine acht Kilometer dicke Hohlkugel von 149 Kilometern Durchmesser! Was konnte solche Schäden verursacht haben? Es musste eine gewaltige Explosion gewesen sein ...
    Weitere Daten wurden eingeblendet, und eisiger Schrecken erfüllte Kaowen. Wenn er sich nicht völlig irrte, waren die Verwüstungen genau dort, wo sein letzter Klonkörper gelagert war. Ganz in der Nähe des Kerkerbereichs, in dem QIN SHIS größte Beute saß, auch wenn die Superintelligenz noch nicht an sie herangekommen war ...
    War es möglich, dass ...? Kaowen wollte den Gedanken als lächerlich abtun, doch er nistete sich beharrlich in ihm ein. Fast hatte es den Anschein, als hätte diese rätselhafte Beute das Unheil geradezu angezogen.
    Kaowen hatte ihr schon immer höchstes Misstrauen entgegengebracht.
    Der Protektor rief sich zur Ordnung. Das war doch Unsinn – eine dumme Spekulation! Viel wichtiger war seine Befürchtung, dass sein letzter verbliebener Klonkörper vernichtet worden sein könnte.
    Er rief die entsprechenden Daten ab und erhielt die Bestätigung.
    Seine Gedanken flossen nur schwerfällig, ungewohnt träge, und es dauerte lange, bis er diese Information verdaut hatte und wieder einigermaßen zu logischem Denken fähig war.
    An den Zustand der Werft, das Schicksal der Besatzungsmitglieder in der betroffenen Sektion verschwendete er kaum eine Regung. Die Werftrechner hatten mittlerweile alle nötigen Aktionen automatisch eingeleitet, deshalb herrschte in dieser Hinsicht keine Eile. Und die Verluste an Personal interessierten Kaowen ohnehin nicht. Wichtiger war die Frage, wie er das Multiversum-Okular für QIN SHI erobern konnte ...
    Er musste zuerst einmal herausfinden, was geschehen war, und zwang sich, so ruhig und nüchtern zu denken, wie es ihm möglich war.
    Eine Explosion in der Werft selbst schloss er aus. Da sich die Anomalie verändert hatte, ging er davon aus, dass mit ihr etwas geschehen war, was dann auf die Werft übergegriffen hatte.
    Er lachte heiser auf. Besser gesagt: heftig überschlagend.
    Kaowen rief die Holoaufzeichnungen von der Anomalie auf und winkte einen Badakk heran. »Überprüft diese Aufnahmen!«, befahl er. »Lasst sie gleichzeitig zur Sicherheit auch von den Rechnern überprüfen. Vergleicht sie so lange, bis ihr etwas gefunden habt. Irgendetwas.«
    Er musste nicht lange warten. Schon die erste Zeitlupenaufnahme bestätigte seinen Verdacht.
    Die Anomalie blähte sich an der Stelle kurz auf, die der stark beschädigten Werftinnenwand gegenüberlag. Dann schlug schneller, als das xylthische Auge verfolgen konnte, ein Energieschwall hervor, durchstieß die flimmernden Formenergiewolken und richtete auf der Werftinnenseite die verheerenden Zerstörungen an.
    Der Werftrechner meldete sich. Er hatte etwas entdeckt, was Kaowen entgangen war, entgehen musste, weil xylthische Augen einfach nicht dazu geschaffen waren, so etwas zu beobachten.
    »Blende die betreffende Stelle ein und zeig mir die Ereignisse in Zeitlupe!«, befahl Kaowen.!
    Der Rechner befolgte den Befehl wortlos. Die Aufnahme erstarrte unvermittelt, und der Rechner vergrößerte einen Bildausschnitt.
    Unmittelbar bevor der Energieschwall sich bildete, erschien an der Oberfläche der Anomalie ein Zylinder.
    »Noch einmal vergrößern!«, befahl Kaowen. »Analysieren und Daten einspielen!«
    Das Holo zeigte nun ein Gebilde von 34 Metern Länge und neun Metern Durchmesser. Kein Wunder, dass dieses winzige Ding mir im Gesamtbild entgangen ist. Der Zylinder explodierte, kaum dass er ins Bild gekommen war.
    »Noch einmal abspielen!«
    Er erkannte, wie der Zylinder von dem aus ihm hervorbrechenden Energieschwall zerstört wurde. Ein beachtlicher Teil davon

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