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PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

Titel: PR 2650 – Die Phanes-Schaltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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einer beachtlichen Explosion gekommen war. Zwischen fünf der runden Öffnungen in der Hülle war deren Oberfläche kilometertief aufgerissen, ein Stahlkrater, in dem sich rot glühendes Metall verzog und Hunderte Meter hohe Streben ins Innere der Hohlkugel schnellten. Mittlerweile waren Schutzschirme hochgefahren worden, doch sie hatten die katastrophalen Beschädigungen selbst nicht verhindern können.
    Und die Anomalie im Zentrum der Werft pulsierte heftig, wurde größer, zog sich zusammen und dehnte sich wieder aus.
    »Nein«, sagte Raphael. »Nein, ich habe keine Erklärung dafür. Mir liegen keine Informationen über die Anomalie vor, die über die normalen Ortungsergebnisse hinausgehen.«
    »Dann kannst du nicht einmal ausschließen«, sagte Rhodan, »dass diese ... Energiefreisetzung eine Reaktion der Anomalie auf die sich nähernden BASIS-Kugeln war?«
    »Das kann ich nicht. Allerdings war die Explosion nicht auf uns ausgerichtet.«
    »Trotzdem sollten wir vorsichtig sein«, fuhr Rhodan fort. »Ich schlage vor, dass du uns jetzt ins Multiversum-Okular bringst. Vielleicht können wir dort mehr bewirken oder zumindest herausfinden, was genau passiert ist.«
    »Mein Formenergie-Pendant drüben versucht bereits, etwas in Erfahrung zu bringen«, sagte Raphael zögernd. »Und vielleicht wird der Anzug der Universen dich schützen, Rhodan. Ennerhahl und deine beiden anderen Begleiter werden mit den dort bestehenden Strangeness-Phänomenen allerdings enorme Schwierigkeiten bekommen.«
    Raphael will es auf eine Diskussion darüber ankommen lassen, um Zeit zu schinden, wurde Rhodan klar, doch bevor er zu einer Erwiderung ansetzen konnte, reagierte unvermittelt der Anzug der Universen. Und das sehr energisch. Diesmal vernahm Rhodan kein leises Wispern in seinem Verstand, sondern direkt klare, eindeutige Worte.
    Du musst handeln, Rhodan. Mein eigentlicher Träger befindet sich in unmittelbarer Nähe ... und gleichzeitig auch wieder nicht. Ich muss das umgehend überprüfen.
    Wie bitte? Was soll das heißen? Dein eigentlicher Träger und gleichzeitig doch nicht? Was soll das heißen? Wer ist dieser Träger?
    Es ist lebenswichtig, dass wir uns sofort in die Werft begeben, bekräftigte der Anzug. An die Unglücksstelle. Dort wartet etwas auf mich.
    Und warum sollte ich dir helfen?
    Weil ich dir auch geholfen habe? Und wenn das nicht Grund genug ist, dann, weil dort ein wichtiges Geheimnis auf uns wartet, das aufgeklärt werden muss. Ich muss es unbedingt überprüfen. Das ist auch in deinem Interesse, Rhodan. Wir müssen unbedingt dorthin.
    Rhodan zögerte, versuchte zumindest den Anschein zu erwecken, noch darüber nachzudenken. Doch mit dem ersten Satz hatte der Anzug ihn schon für sich gewonnen. Weil ich dir auch geholfen habe ...?
    Wie ernst es dem Anzug der Universen war, für wie dringend er sein Anliegen hielt, wurde Rhodan klar, als er sich auf sein bekanntes mentales Schmeicheln verlegte, ohne Rhodans Antwort überhaupt abzuwarten.
    Das ist unsere Chance!, flüsterte er eindringlich. Wir müssen zur Werft! Wenn er so weitermachte, bestand die Gefahr, dass er die Gedanken des Terraners unterjochte, ihm seinen Willen aufzwang.
    Darauf wollte Rhodan es nicht ankommen lassen. Er hatte den Anzug der Universen nie gemocht, war nie richtig warm mit ihm geworden. Aber er wollte ihm nicht unterstellen, ihn bewusst zu täuschen. Und wenn sich die Gelegenheit bot, ihn abzulegen und dem »wahren Träger« zu übergeben ...
    Andererseits würde Rhodan damit auf ein Machtmittel verzichten, dessen wahres Potenzial er tatsächlich noch gar nicht ausgelotet hatte.
    Doch diese Entscheidung konnte er später treffen. Er wollte erst einmal wissen, worauf der Anzug es abgesehen hatte und wer dieser wahre Träger war.
    »Also gut«, sagte er und erklärte den anderen, was der Anzug verlangte. »Raphael, du kannst uns wahrscheinlich nicht begleiten, nicht wahr?«
    »Nein, ich bin an die beiden BASIS-Kugeln gebunden.«
    »Gucky, traust du dir zu, den Sprung zu dem Unglücksort zu schaffen?«
    »Kein Problem, wenn wir nur irgendwie durch den Schutzschirm der BASIS kommen ...«
    »Ich kann eine Strukturlücke im Schutzschirm schalten«, versicherte Raphael, offensichtlich erleichtert, dass der Wechsel ins Multiversum-Okular damit erst einmal verschoben war, »die auf die Individualimpulse des Mausbibers reagiert und euch jederzeit eine Rückkehr ermöglicht.«
    Gucky zeigte auf die Holos. »An den direkten Ort der Katastrophe kommen wir

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